Ein unsittliches Angebot (German Edition)
sich nicht erwehren unter den gegebenen Umständen. Sie setzte sich und blätterte durch das Buch. Vielleicht hatte Mr Davy ja einen Vortrag über die verschiedenen Düngerarten ausgearbeitet oder zu irgendeinem anderen Thema, das geeignet war, den Zustand eines Mannes abklingen zu lassen.
»Bevor Sie anfangen, Mrs Russell, darf ich bitte noch einen Punkt in unserer Abmachung klären?«
Sie blickte auf. Sein Ellbogen schwebte genau über seiner Stirn, und im Schatten seines Arms sah er sie an. Sie nickte knapp.
»Sollten meine Bedürfnisse über das hinausgehen, worauf wir uns geeinigt haben …« Er presste den Mund zusammen und studierte seine Armbeuge, wie um dort die richtigen Worte zu finden. »Ist es mir erlaubt, mir anderweitig Erleichterung zu verschaffen?« Er sah sie wieder an.
Jedes Quäntchen Blut in ihrem Körper schoss ihr ins Gesicht und dröhnte in ihren Ohren. »Mit anderen Frauen, meinen Sie? Niemals. Wie können Sie so etwas fragen, Sie kennen doch die Gefahren einer Ansteckung und der –«
»Nein.« Er brachte sie mit ausgestreckter Hand zum Schweigen und sah sie immer noch an. »Ich spreche nicht von anderen Frauen.« Seine Finger zuckten.
»Oh.« Noch heftiger konnte sie nicht erröten, doch sie konnte den Teppich anstarren und einen zaghaften, formellen Ton anschlagen. »Nun, nein. Das dürfen Sie auch nicht.«
»Bitte sagen Sie mir, weshalb nicht.«
»Weil ich das Recht an Ihrem Samen erworben habe. An allem davon. Was, wenn Sie nun das bisschen vergössen, das mein Kind geworden wäre?«
»Unwahrscheinlich.« Er rutschte auf dem Sofa hin und her. »Ich glaube, ich muss es tun.«
»Nein. Dieses Unbehagen ist eine Prüfung, die Sie einfach ertragen müssen.«
»Ich glaube, ich muss es jetzt sofort tun.«
Sie blickte auf. Seine freie Hand fingerte bereits an dem ersten Knopf seiner Hose herum, und noch immer sah er sie an. Machte er sich über sie lustig, oder war das sein Ernst? Egal. Sie würde keins von beidem hinnehmen. »Ich sagte bereits Nein. Jetzt tun Sie Ihre Hand an eine anständige Stelle, während ich vorlese.«
»Sie machen es nur noch schlimmer, wenn Sie so mit mir sprechen.« Er setzte sich auf und ließ endlich den Arm von seinem Gesicht sinken. »Ich gehe einfach für ein paar Minuten ins Schlafzimmer. Sie können ja durch die Tür lesen, wenn Sie möchten.«
»Nein!« Sie ließ das Buch fallen und stand auf, um ihm den Weg zu versperren. »Um Gottes willen, kriegen Sie sich wieder in den –« Nein. »Um Gottes willen, was ist los mit Ihnen?«
Schnell wie eine Kobra ergriff er ihre Hand und zog sie neben sich aufs Sofa. »Das hier.« Er drückte ihren Handrücken dorthin, wo sein Zustand sich durch seine Hose hindurch ankündigte. » Das ist los mit mir. Aber wir können leicht Abhilfe schaffen.«
Seine Augen leuchteten vor ungetrübter Zielstrebigkeit. Er würde zu nichts nütze sein, bevor er sich nicht befriedigt haben würde. »In Ordnung, schon gut.« Seine Eltern oder seine Gouvernante hatten ihm wohl keinerlei Selbstdisziplin beigebracht. »Wir können wieder ins Bett gehen und später weiterlesen.«
»Keine Zeit. Sie brauchen eine Ewigkeit, um sich auszuziehen.«
Das tat weh, überraschenderweise. Sie hätte nie gedacht, dass er ein solches Angebot ausschlagen könnte.
Er drehte ihre Hand um, sodass sie sein lästiges Organ umschloss. »Sie könnten mir helfen.«
Ihm helfen? Was hatte er jetzt wieder Indiskretes vor? »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wie.«
»Zartbesaitete Mrs Russell.« Er sprach zärtlich und streichelte abwesend ihre Finger, wie um die Hand zum Ungehorsam zu verführen. »Ich zeige Ihnen, was Sie tun müssen.«
Hatte sie eine Wahl? Wenn sie sich weigerte, würde er mit Sicherheit nach Hause gehen und sich dennoch erleichtern. »Ich tue es, wenn Sie mir am Ende den Samen geben. Dafür muss ich mich ja nicht ausziehen.« Sie stand auf. »Und morgen müssen Sie mich auf einen Besuch bei Ihren Tagelöhnern mitnehmen.«
»Bei meinen Tagelöhnern?« Mühsam unterdrückte er ein Lächeln, wie ein ungeübter Spieler mit einem Royal Flush. »Liebend gern.«
Wenn ihre Seele nicht ohnehin bereits verloren war, dann weihte sie sie jetzt dem Untergang. Sie lag flach auf dem Rücken, ihre Garderobe dem Anlass völlig unangemessen, und überließ ihm ihre rechte Hand.
»Wir gehen es langsam an, ja?« Mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger hielt er ihre Handfläche und rieb ihre Knöchel über den betroffenen Körperteil. Dünne,
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