Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein unsittliches Angebot (German Edition)

Ein unsittliches Angebot (German Edition)

Titel: Ein unsittliches Angebot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecilia Grant
Vom Netzwerk:
in den Nacken und zog sie in eine fast aufrechte Position. Doch nein, das war eine andere Art der Pein. Sie spürte ein rhythmisches Pulsieren, dort, wo er in ihr war und soeben seinen Samen vergossen hatte.
    Er sank mit ihr auf die Matratze, und als das Pulsieren verebbte, rollte er schlaff und erschöpft von ihr herab an ihre Seite, die Augen geschlossen, so als wäre es eine zu große Anstrengung, sie je wieder zu öffnen.
    »Ja«, sagte er. » Genau so.«

8
    Wie extravagant er sich doch seinen Freuden hingab, Mr Mirkwood. Aber er war ja in allem extravagant. Undiszipliniert und ungehemmt. Großmütig ebenfalls. Diese Veranlagung könnte er vielleicht für nützlichere Ziele einsetzen. Sie könnte ihm dabei helfen.
    Ihm helfen . Martha zuckte innerlich zusammen. Sie lag wach – es mochte eine Stunde nach Mitternacht sein – und starrte in die Dunkelheit ihres Schlafzimmers. So demütigend die Erinnerung an das, was sie am Nachmittag getan hatte, auch war, musste sie doch zugeben, dass es ihm gelungen war, sie von ihren Sorgen abzulenken. Das Schreckgespenst von Mr James Russells Besuch hatte sich aufgelöst wie Morgennebel in der aufgehenden Sonne, als er ans Werk gegangen war. Selbst jetzt hielt die Erinnerung daran es noch fern. Ihre Hände zuckten vor Ruhelosigkeit. Sie hob eine und strich sich mit den Fingerspitzen über den Bauch. Gewisse Tätigkeiten gehörten sich nicht für eine Witwe in den ersten Trauerwochen. Doch vielleicht konnten eben jene Tätigkeiten eine Frau immun machen und sie davor bewahren, sich allzu bereitwillig der Berührung und den schamlosen Vorschlägen eines Mannes hinzugeben? Sie zögerte, dann ließ sie die Hand weiter abwärts wandern.
    Es gab einen Mann, den sie bei solchen Gelegenheiten heraufbeschwor. Vermutlich hatte er eine gewisse Ähnlichkeit mit Mr Atkins. Seine Züge waren nicht ganz deutlich. Aber er war ein Mann mit Grundsätzen, ein Gentleman, der seine Zuneigung und seinen Appetit nicht verschwendete, sondern für den Tag aufsparte, an dem er sich mit einer Frau von ebenso festen Grundsätzen vereinen und ihr all seine Schätze darbringen konnte. Er wusste, ohne es gesagt zu bekommen, wo er sie berühren musste. Er keuchte und erschauderte, die Augen vor Erstaunen weit aufgerissen, wenn er in ihren Armen sein Glück fand. Und er löste sich zuverlässig auf, sobald seine Dienste nicht mehr benötigt wurden.
    In dieser Nacht jedoch war ihr zuverlässiger Mann von einem rebellischen Geist besessen. Er hatte ein paar Dinge zu sagen; Dinge, die jeder Dame die Schamesröte in alle Glieder getrieben hätten. Er machte ihr dunkle Versprechungen, was er mit seinen Lippen anstellen würde. Er beobachtete jede Bewegung ihrer Hände und ermunterte sie zu mehr. Und seine Augen glitzerten blau im Mondschein, sein Haar war hell wie frisch gespaltenes Holz, als er sie zu extravaganten Höhen trieb.
    Vermutlich war das zu erwarten gewesen. Das jedenfalls sagte sie sich später. Sie war aus der Übung, nach über einem Monat. Beim nächsten Mal würde es mehr nach Plan verlaufen, und der immunisierenden Wirkung konnte sie sich so oder so gewiss sein.
    Sie drehte sich auf die Seite. Der morgige Tag versprach mit dem Besuch bei Mr Mirkwoods Bauern anständigere Zerstreuungen. Sie würde nach Gelegenheiten suchen, seine angeborene Güte zu fördern, und ihm helfen, daraus die Grundlage für Verantwortung zu schaffen. Sie würde völlig tugendhaft von ihm denken, nichts als die Verbesserung seines Charakters im Sinn haben, und es würde ihr die größte Befriedigung sein, wenn er als besserer Mensch nach London zurückkehren würde.
    Er wartete in dem inzwischen vertrauten Gehölz und beobachtete die Hausecke, um die sie kommen musste. Seine Finger spielten mit dem Deckel seiner Taschenuhr.
    Würde sie heute distanziert sein? Kühl oder zu beschämt, um ihm in die Augen zu sehen? Bereute sie, wozu er sie überredet hatte? Das wäre grausam zu ertragen, denn was ihn betraf, so hatte er nie im Leben etwas weniger bereut. Er konnte sich überhaupt nicht vorstellen, wie er sich je wieder selbst befriedigen sollte; seine Riesenpranke war einfach kein Ersatz für ihren kühlen und vorsichtigen, außerordentlich erotischen Griff.
    Die Backsteinmauern von Seton Park leuchteten warm in der Mittagssonne. Er ließ die Uhr aufschnappen und betrachtete die Zeiger. Als er wieder aufblickte, war sie da; eine zierliche schwarze Gestalt, die gerade hinter der Hausecke erschien.
    Warum zum Henker hatte

Weitere Kostenlose Bücher