Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein unsittliches Angebot (German Edition)

Ein unsittliches Angebot (German Edition)

Titel: Ein unsittliches Angebot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecilia Grant
Vom Netzwerk:
Kühe hätte statt des Getreides, könnte ich sie auf der Allmende grasen lassen und bräuchte nichts einzuhegen. Nur habe ich leider noch keine Ahnung, wie so etwas funktioniert.« Abwesend umgriff seine Hand ihr Bein. »Ich weiß nicht einmal, wo man Milchkühe herbekommt, oder was sie kosten.«
    »Ich helfe Ihnen. Wir können erst mal meinen Verwalter fragen.« So viele arme Leute in der Nachbarschaft könnten von besserer Milch profitieren.
    »Und ich schätze, ich müsste Granville von der Idee überzeugen. Und meinen Vater von den Ausgaben.« Seine Hand zuckte wieder und stahl sich weiter nach oben.
    »Wir stellen eine Kalkulation auf. Sie werden ihm vorrechnen, dass es mehr einbringen wird als Weizen.« Jetzt, wo er die Idee gehabt hatte, würde sie nicht ruhen, bis er sie ausführte.
    »Vermutlich sollten wir das besser prüfen, bevor wir unser Plädoyer darauf aufbauen.« Er lächelte und freute sich ganz offen über ihren Enthusiasmus. »Immerhin kenne ich die Preise für alles in der Stadt. Ich habe sie mir aufgeschrieben. Und mindestens einer meiner Arbeiter hat Erfahrung mit einer Molkerei im alten Stil.«
    »Das ist ja wunderbar! Das ist ein hervorragender Anfang. Was tut Ihre Hand da?« Sie hätte es übergehen können. Sie hätte das Gespräch weiterführen können, ohne die Aufwärtsbewegung seiner Finger zur Kenntnis zu nehmen, bis sie plötzlich mitten in irgendeinem Satz über Butter keuchen musste. Wenn sie schwach und töricht wäre, hätte sie das tun können.
    »Martha.« Seine Stimme wurde leiser, und sein Finger beschrieb einen köstlichen kleinen Kreis. »Gib mir acht Minuten.«
    Wieder List, diesmal unter dem Mantel der Art von Unterhaltung, die sie am liebsten hatte. Sie fühlte sich kalt in ihrem Inneren, während gleichzeitig ein Teil von ihr wünschte, er würde diesen Kreis noch einmal beschreiben. »Das haben wir doch schon besprochen.« Ihre Stimme klang nicht kalt. Sie klang panisch und verzweifelt. »Ich habe doch schon gesagt, dass ich das nicht will.«
    »Und ich glaube, du willst es vielleicht doch.« Er wählte seine Worte mit Bedacht. Seine Finger fuhren mit absoluter Leichtigkeit über die beiden Kanten der empfindlichsten Stelle ihres Körpers. »Du bist feucht. Spürst du es nicht?«
    »Das waren Sie.« Er vergoss immer einen Überfluss an Samen.
    »Ohne Zweifel. Aber nicht so, wie du es meinst.« Einer seiner Finger drang in sie. Zwei. Es machte nichts. Was etwas machte, war sein Daumen, der beständig kreiste, entschlossen, nicht zu ruhen, bis sie völlig am Ende war. »Kannst du deinem Körper nicht vertrauen? Er weiß, was er will.«
    »Mein Körper gehorcht meinem Verstand. Nicht umgekehrt.« Das war kein Nein . Warum hatte sie nicht Nein gesagt? Ihre Hüfte zuckte, wie um ihre Worte Lügen zu strafen.
    »Deinen Verstand befriedige ich auch. Ich spreche die ganze Zeit über Landwirtschaft.«
    »Sie sind noch verdorbener als in meinen schlimmsten Befürchtungen.« Auch das war kein Nein gewesen. Weshalb war sie nicht mehr imstande, diese eine kurze Silbe hervorzubringen?
    »Morgen besuchen wir deinen Verwalter, damit er mich über Dächer und Kühe beraten kann. Vielleicht spreche ich sogar mit deinem Pfarrer über die Kinder meiner Landarbeiter.« Zu viel Triumph lag in seiner Stimme. Er hatte ihre Schwäche entdeckt, und jetzt beobachtete er sie wie ein eingebildeter Löwe ein lahmes Beutetier. »Lass es mich tun, Martha.« Sein Daumen war unnachgiebig. »Lass mich. Auch wenn das wie eine Bitte klingt, ist es eigentlich ein Befehl.«
    »Sie sind nicht in der Position, mir Befehle zu erteilen.« Die Flamme hatte begonnen zu flackern und fantastische Schatten züngelten durch den Raum. Etwas Ähnliches ging in ihrem Inneren vor. Sie zuckte noch heftiger.
    »Ganz im Gegenteil. Ich würde sagen, ich bin in genau der Position.« Er grinste, völlig siegessicher, und endlich hatte sie den nötigen Grund zum Widerstand.
    »Nein. Halt. Hören Sie auf.«
    Seine Finger hielten augenblicklich still, doch er ließ sie, wo sie waren. Törichte Enttäuschung durchfuhr sie und war ebenso schnell wieder verschwunden. Die Kerze verlosch, und er sprach in der Dunkelheit weiter. »Martha.« Seine Stimme war sanft und voller Mitleid, voller unerträglichem Mitleid. »Warum sträubst du dich nur so dagegen?«
    Sie hatte Antworten. Sie hatte sie auswendig gelernt. »Sie sind quasi ein Fremder. Mein Gewissen erhebt Einwände. Und Sie sind kein Mann, den ich …«
    »… bewundern kann.«

Weitere Kostenlose Bücher