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Ein unsittliches Angebot (German Edition)

Ein unsittliches Angebot (German Edition)

Titel: Ein unsittliches Angebot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecilia Grant
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Schenkel. »Wie du möchtest. Jetzt musst du mich bitten. Oder betteln, falls ich mich sträuben sollte.«
    Sie würde vergessen, dass er das gesagt hatte. Sie würde ihrem Phantom-Mann nicht erlauben, es später zu wiederholen, auch wenn es ihr eine sündhafte Gänsehaut über den Rücken laufen ließ. Sie erwiderte Mr Mirkwoods eigensinnigen Blick für mehrere Sekunden. Dann ließ sie ihre rechte Hand emporwandern und strich ihm leicht über die Brustwarze.
    Er zitterte. »Was tust du?« Sofort wurde seine Stimme heiser.
    Alberne, respektlose Genugtuung wallte in ihr auf, und durch seine Haut hindurch konnte sie spüren, wie auch ihm die Ironie der Situation bewusst wurde. Dass er es diesmal war, der diese Frage stellte. Dass er derjenige war, der ins Stocken geriet und sich fragte, was sie wohl vorhatte. »Ich berühre Sie.« Sie ließ den Finger andersherum wandern. »An dieser einen Stelle.«
    »Es gibt zwei.« Seine Wimpern warfen Schatten, übertriebene Kerzenschein-Schatten auf seine Wangenknochen. »Zwei solche Stellen. Falls es dir entgangen sein sollte.«
    Wie eine Katze, die gestreichelt werden wollte. Aber warum nicht? Sie setzte ihre andere Hand auch ein. Er schloss die Augen und lehnte sich ihrer Berührung entgegen. Ja, wirklich wie eine Katze. Seine Atemzüge wurden tief und regelmäßig, als ob jedes bisschen Energie in ihm dafür aufgebracht werden müsste, das Gefühl aufzunehmen. Sein Kopf sank nach links, dann nach rechts. »Ich nehme nicht an …« Er kräuselte leicht die Stirn, die Augen immer noch geschlossen. »Kann ich dich überreden, deinen Mund zu benutzen?«
    Ihren Mund. Auch das noch. Wenn sie ihren Mund dorthin legte, würde er ihn bald noch anderswo haben wollen. Jede Frau, die einmal verheiratet gewesen war, wusste, wozu das führte.
    Na gut. Wenn er unverschämte Forderungen stellte, würde sie einfach Nein sagen. Sie ließ ihre Finger um seine Rippen wandern und zog ihn zu sich herab. Ihre Lippen berührten seine Haut, den strammen, münzgroßen Kreis, und er stieß heftig die Luft aus.
    Sie würde ihn völlig vergessen lassen, dass er von ihr ungehörige Dinge hatte hören wollen. Ihre Lippen beschrieben einen engen Kreis und sie hörte, wie sein Atem stockte. Männer. Männer und ihre Schwäche für Frauenmünder. Ihre Zunge wagte sich vor und fand seinen Geschmack nicht unangenehm. Er stieß ein tiefes Brummen aus und zuckte zurück; die Haare auf seiner Brust strichen kitzelnd über ihre Lippen. »Stärker«, flüsterte er, also ließ sie ihn ihre Zähne spüren.
    Ein erstickter Laut entfuhr ihm. Er glitt aus ihr heraus und musste erst wieder die richtige Stelle finden. »Hexe«, knurrte er und stieß zu. »Zauberin. Du willst wohl nicht ruhen, bis du mich gänzlich entmannt hast!«
    Zauberin . Hexe . Sie war nichts dergleichen. Doch sie legte die Lippen wieder auf ihn, sodass er nicht verlangen konnte, dass sie sie zum Bitten oder Betteln benutzte, und durch ihre Lippen, ihre Zunge und ihre Zähne fühlte sie das Beben seiner bedingungslosen, frohlockenden, ungezügelten Kapitulation.
    »Gütiger Gott«, keuchte er, als er wieder zu Atem kam. »Ich hatte vorhin schon den Eindruck, dass heute der beste Tag ist, seit ich nach Sussex gekommen bin, aber jetzt fehlen mir die Worte, um ihm gerecht zu werden.« Er hievte sich von ihr herab und sank wie ein Mehlsack neben sie.
    »Der Ausflug zur Mühle was also schön? Wollen Sie mir davon erzählen?« Dieser Teil des Tages versprach das ungefährlichere Gesprächsthema.
    »Um ehrlich zu sein, hoffe ich, die Mühle früher oder später loszuwerden.« Er zog die Decke über sie beide und legte seine Hand auf ihr Bein. »Mir ist eine Idee gekommen.« Seine Augen glitzerten hoffnungsvoll und ein wenig nervös im schwachen Licht, so als sei ihm ihre Meinung wichtig und er fürchtete, sie könnte nicht gut sein. »Ich möchte das Weizenfeld aufgeben und stattdessen eine kleine Molkerei eröffnen. Nicht so einen modernen Konzern mit Kuhställen und so weiter, sondern etwas kleines Bescheidenes, um die Gegend mit besseren Milchprodukten zu versorgen als dem Zeug, das jetzt hier verkauft wird.«
    Einen Augenblick lang war sie sprachlos. Zu ihrer eigenen Schande hatte sie ihm nicht zugetraut, solch einen Einfall zu haben. »Was auf dem Markt in der Stadt verkauft wird, ist wirklich nicht gut«, sagte sie schließlich. »Die Milch ist gestreckt, habe ich gehört.«
    »Ja, ich weiß.« Gütiger Himmel. Er hatte sich informiert. »Und wenn ich

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