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Ein unverbindliches Ja

Ein unverbindliches Ja

Titel: Ein unverbindliches Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Reuter
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Slip herunter und lasse mich ins Wasser gleiten. Jetzt entspanne ich mich bei Yoga-Klängen im Hintergrund. Herrlich. Ich lasse es mir so richtig gut gehen. Als sich das Wasser etwas abgekühlt hat, lasse ich etwas warmes Wasser ein, statt die Wanne zu verlassen. Fast wäre ich eingenickt, da höre ich Hendrik aus weiter Ferne rufen: »Abendessen wartet!«
    Ich schrecke hoch, stehe auf, trockne mich ab und will gerade in meine Kleider schlüpfen, als Hendrik einen flauschigen Bademantel zur Tür hereinreicht, ohne den Kopf durch den Spalt zu stecken.
    »Nimm den, sonst bleibt das Essen kalt, anziehen kannst du dich später immer noch – falls du das willst.«
    Ich bin dankbar über so viel Unkompliziertheit.
    Das Wohnzimmer ist leicht abgedunkelt, Kerzen stehen auf dem Tisch und ein Teller Sushi wartet auf mich.
    Ich nehme Platz und beobachte Hendrik, der eine Flasche Weißwein entkorkt. Nachdem er eingeschenkt hat, setzt er sich mir gegenüber. »Guck nicht so erstaunt, du gefällst mir so wenig bekleidet.«
    Ich streife mir den Bademantel von den Schultern und lasse ihn hinter mir auf die Stuhllehne sinken. »Ich hatte dir doch eine Fortsetzung unseres Vier-gewinnt -Spiels versprochen.«
    Hendrik lässt von dem Nigiri-Röllchen ab, das er sich gerade in den Mund schieben will.
    Er steht auf und tritt hinter mich, ich kann seinen Atem auf meinen Schultern spüren. Dann küsst er meinen Hals. Gierig arbeitet er sich vor. Doch als er meine Brust zu küssen beginnt, ist er für meinen Geschmack etwas zu grob, er malträtiert sie einen Moment lang so sehr, dass ich kurz aufschreie. Den Schrei erstickt er blitzschnell mit seiner Zunge. Dann lässt er von mir ab, setzt sich wieder mir gegenüber und nimmt erneut seinen ersten Bissen zu sich. Meine Brust pulsiert.
    »Ich hoffe, es schmeckt dir!«
    Ich lächle nur und mache mich über mein Sushi her. Jetzt giert er einige Male zu mir herüber. Erotisches Knistern liegt in der Luft, die Funken der Lust machen mich verrückt. Seine Blicke machen mich an. Dio mio.
    Als wir mit dem Essen fertig sind, steht er auf und zieht mir küssend den Bademantel über die Schultern.
    »Das reicht für heute.«
    Hm, das kam jetzt aber ganz schön abrupt. Ein Rausschmiss? Erwartet er noch jemanden? Ich versuche nicht zu zeigen, dass ich mich über diese indirekte Aufforderung zu gehen ärgere. Und dabei wäre ich doch an der Reihe gewesen, ihn zappeln zu lassen, tja, da war er wohl schneller. Genau das ist es, warum ich mir vielleicht doch lieber einen gemütlichen Kerl mit Warsteiner-Wampe suchen sollte. Hendrik springt mit mir um, wie es ihm gerade in den Kragen passt.
    Benommen gehe ich ins Bad, ziehe meine Sachen an und werfe einen Blick in den Spiegel. Meine linke Brust sieht aus, als hätte sie einen Knutschfleck.
    Autsch, das Anziehen des BHs zeckt.
    Als ich vollends bekleidet das Badezimmer verlasse, steht Hendrik bereits an der Tür.
    »Komm gut nach Hause.«
    Er drückt mir eine Speicherkarte in die Hand und verabschiedet sich mit einem Hollywood-Kuss.
    Total verwirrt verlasse ich seine Wohnung.
    Auf dem Weg nach Hause drehe ich mein Radio bis zum Anschlag auf. Im Rausch der Musik rase ich durch die Straßen.
    Daheim schmeiße ich als erstes den Laptop an, was mag da wohl auf dieser mysteriösen Speicherkarte sein?
    Oh – je!
    Oh – je!
    Oh – jemine!
    Das da in der Badewanne bin ja ich. Nein, wie unangenehm, ich gehe ja ab wie Schmids Katze. Nein, schlimmer noch – ich bin Schmids Katze. Dieser Schuft!!! Hat er es doch tatsächlich aufgezeichnet. Na, warte, Freundchen, du wirst dich noch wundern. Was für ein Freak!?
    Die ›Zubettgeh-Zeremonie‹ fällt an diesem Abend recht dürftig aus, wie eine Tote falle ich in die Federn. Mein Schmids-Katze-Vergnügen hat mich Kraft gekostet und dabei sagt man doch nur den Männern nach, hinterher müde zu sein. Nun gut, solange mir kein Damenbart wächst, sorge ich mich nicht weiter. Zu schlaff zum Nachdenken – weg bin ich.
    Im Traum läuft mir Karsten im endlos langen Krankenhausflur über den Weg und schickt mir ein »Meine Badewanne wäre jetzt für dich frei« hinterher. Woher weiß er davon? Als ich antworten will, bleibt mir der Atem weg. Ich will unbedingt etwas sagen, aber stattdessen schaue ich ihn nur mit großen Augen verdutzt an. Ein ähnliches Gefühl kenne ich aus Angstträumen, in denen ich verfolgt werde und beim Rennen nicht von der Stelle komme. Plötzlich huscht Herr Keller an mir vorbei und zwinkert mir auf

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