Ein unverbindliches Ja
die Makrele ihren Goldfisch nicht schwimmen lassen. Er fasziniert mich ja, trotz allem, und wie stehe ich vor Beate da, wenn diese Beziehung nicht ein voller Erfolg wird?
Ein lautes Hupen und eine rote Ampel holen mich aus meinen Gedanken. Der Autofahrer, dessen Weg Schröder und ich gerade geschnitten haben, schüttelt verärgert den Kopf und zeigt mir den Mittelfinger. Er hat ja nicht ganz Unrecht, ich würde mich über eine menschliche Kühlerfigur auch nicht freuen, doch irgendwie verspüre ich eine solche Energie in meinem Körper, ich hätte gar nicht anhalten können. Mein Puls rast. Krasses Weißwein-Passions-Zeugs …
Wieder am Gartenzaun angekommen schließe ich mein Fahrrad an und schlendere nach oben. Zu Hause suche ich mir ein bequemes Plätzchen auf meiner Couch und mache mir einen Kaffee. Hoffentlich kommt Hendrik noch vorbei. Gott sei dank habe ich eine Woche Urlaub vor mir.
Das Summen meines Handys holt mich aus dem Schlaf. Es ist bereits sechs Uhr früh. Ich bin wohl eingenickt.
Die Vögel zwitschern, wo ist meine Mareike?
Freudig überrascht muss ich nicht lange überlegen, was ich antworte: Ich will dich sehen – jetzt!
Er: Ich komme! PS: Zu dir!
Wie der Blitz springe ich von meiner Couch, renne ins Bad und hübsche mich etwas auf. Anschließend öffne ich eine Flasche Wein und trinke ein erstes Glas auf Ex. Ich durchquere noch einmal jedes Zimmer, aber in der Kürze der Zeit werde ich die Wohnung nicht in ein Luxushotel verwandeln können. Das ist auch nicht nötig, Hendrik liebt mich so, wie ich bin!
Dann klingelt es an der Tür. Als Hendrik vor mir steht, nimmt er mein Gesicht in beide Hände und küsst mich so innig, dass mir schwindelig wird. Da ist es wieder, dieser Mann bringt mich um den Verstand.
»Ich habe dir etwas mitgebracht.«
Neugierig schaue ich auf. Er hält mir ein kleines silbernes Döschen hin.
»Lass uns reingehen, dann kannst du es in aller Ruhe bestaunen.«
Ich dachte vorhin, ich hätte gut daran getan, mich nicht groß rauszuputzen, doch wie ich nun in meiner Jogginghose neben ihm auf der Couch sitze, komme ich mir vor wie ein kleines Mädchen. Und das, obwohl er wie immer, wenn er nicht arbeiten muss, in Jeans steckt.
Genug der negativen Gedanken, er setzt zum Kuss an, alles ist vergessen, die Selbstzweifel wie weggeblasen. Wie oft ich in dieser Nacht komme, weiß ich am nächsten Morgen nicht mehr. Wann ich eingeschlafen bin, auch nicht. Und jetzt liege ich in meinem großen Bett, allein, von Hendrik keine Spur. Ich blicke auf meinen Nachttisch, die Dose liegt da – leer. Das Schmuckstück ist wunderschön. Daneben ein Zettel, auf dem steht: Ich liebe dich .
KAPITEL 11:
HARRY ALS STRIPPER?
Zweiter Tag meines Urlaubs, und ich habe die Zeit bisher noch nicht effektiv genutzt. Zumindest kommt es mir so vor. Ich habe Hunger, aber keinen Appetit. Meine Gedanken drehen sich. Bei einer Flasche Wein ist es in der Nacht nicht geblieben. Böses Mädchen! Benommen mache ich mich auf, um einige Lebensmittel zu besorgen, ich muss etwas essen.
Als ich die Haustür öffne, renne ich Harry in die Arme. Oje, den kann ich jetzt gar nicht gebrauchen. Offiziell kommt er, um die letzten vollgestopften Umzugskartons zu holen. In Wahrheit ist der Grund, dass er sein Mitteilungsbedürfnis stillen will. Seine Schnecke ist nämlich auf einer Geschäftsreise.
Kaum hat er einen Fuß in der Wohnung, überfällt er mich mit seinen Neuigkeiten. Bei ihm wurde eingebrochen.
»Mareike, stell dir vor, bei mir sind gestern Nacht zwei Einbrecher eingestiegen. Durch die Terrassentür – und ich war zu Hause!«
Er bläht sich auf. »Das Verrückte an der ganzen Sache ist, dass mein Auto vor der Garage auf dem Grundstück stand. Die Einbrecher wussten also, dass sie kein leeres Haus plündern würden. Sie hatten offenbar keinerlei Skrupel. Denn sie sind seelenruhig in den oberen Stock marschiert und haben meine Klamotten durchsucht, die direkt neben mir auf dem Stuhl lagen. Da bin ich wach geworden. Der eine Einbrecher hielt mein Hemd in der Hand, der andere meine Hose. Entweder wussten sie, dass ich dort immer meine Brieftasche mit all meinen Papieren und Schlüsseln aufbewahre, oder es sind Profis mit entsprechender Erfahrung. Ich erschrak fürchterlich und rief schlaftrunken: ›Mia, bist du das?‹ Sie war doch eigentlich bei einem Geschäftsessen. Und dann sah ich die zwei Männer neben mir stehen. Sie rannten in Windeseile die Treppe hinunter. Ich dachte, sie wären in den Keller
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