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Ein unverbindliches Ja

Ein unverbindliches Ja

Titel: Ein unverbindliches Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Reuter
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merkwürdig lüsterne Art zu.
    Ich erwache.
    Männer!

KAPITEL 10:
SCHWEINKRAM MIT RÜSSELKÄFER
    Wieder meldet sich Jens bei mir. Ganz schön hartnäckig. Seine SMS nimmt Bezug auf meine gestrige Absage: Na gut, dann eben mit Hendrik. Wir erwarten dich um 22 Uhr im Kitkat-Club! Alles mit ihm abgesprochen. Mach dich schick! Jens .
    Schöne Grüße an Beate.
    Um 22 Uhr betrete ich den zwielichtigen Nachtclub. Extra pünktlich, um mich interessant zu machen und Eindruck zu schinden. Denn welche Frau erscheint schon pünktlich?
    Hendrik springt hoch und kommt auf mich zu. Er begrüßt mich mit einem Handkuss und führt mich zu einem Tisch, an dem Jens bereits Platz genommen hat.
    Bevor ich ihn begrüßen kann, gibt Jens der Bedienung ein Zeichen und bestellt eine Flasche Champagner. Typisch. Dieser Lackaffe, als würde Prosecco nicht ausreichen. Dann wendet er sich wieder mir zu.
    »Schön, dass du hier bist, Mareike.«
    Verlegen greift er sich den Champagner und entkorkt die Flasche mit einem lauten Knall, dabei schaut er zu mir und sagt: »Hendrik hat ganz neue Spielregeln aufgestellt, zukünftig will er nicht mehr teilen. Also, sieh dich vor, er stellt Besitzansprüche.«
    »Damit habe ich kein Problem«, gebe ich ihm zurück. »Ganz im Gegenteil.«
    Das wäre nun geklärt, gut so. Ich fühle mich schon viel besser. Denn jetzt ist es endlich klar, es hat Hendrik nicht gefallen, dass Jens mich angemacht hat. Erleichterung. Wahrscheinlich lief das in der Vergangenheit anders ab. Denn Jens Handlungen hatten so was Selbstverständliches, es kam mir alles irgendwie so routiniert vor. Aber dieser Angelegenheit gehe ich besser nicht auf den Grund. Das ist Vergangenheit, mich interessiert jetzt viel mehr die Gegenwart.
    Meine Begleiter benehmen sich wie Gentlemen, sie achten darauf, dass mein Glas immer gefüllt ist und lächeln mir hin und wieder zu. Meine Anspannung schwindet.
    Ich kenne hier keine Menschenseele, so kann ich mich unbeobachtet bewegen und muss vor niemandem Rechenschaft ablegen.
    Erst als Hendrik plötzlich aufsteht und zu der Flügeltür neben unserem Tisch deutet, wird mir doch etwas flau im Magen. Schließlich sind wir nicht bei meinem Lieblings-Italiener um die Ecke.
    »Mareike, ich möchte, dass du mir vertraust, komm mit, ich bringe dich in fünf Minuten zurück.«
    Was kann man in fünf Minuten schon erledigen? Ich fühle mich wie ein Kind, das auf Entdeckungsreise gehen will, nein muss, um seinen Erfahrungshorizont zu erweitern, immer seine Mutter im Blick, hin- und hergerissen zwischen Neugierde und Angst. Nur hier ist es anders, meine ›Mutter‹ wird mich an die Hand nehmen und mitkommen. Ach, was soll mir schon geschehen? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Ich stehe auf und spüre, wie Jens mir gespannt hinterherschaut. Jetzt schon einen Rückzieher machen? No way! Gewollt lässig hake ich mich bei Hendrik ein und gehe mit ihm hinüber in den anderen Raum.
    Es dauert einen Moment, bis sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnen. Hendrik führt mich an eine Bar im VIP-Bereich, mit einer anderen Getränkekarte. Ich soll wählen und ordere für ihn natürlich die Kalte Muschi klassisch, also das Rotwein-Cola-Zeugs. Für mich gibt es die grüne Flasche der Kultmarke, bei der ›die Passionsfrucht den Rebstock rockt‹.
    Aus irgendeiner Ecke des Raumes höre ich stöhnende Geräusche, kann aber nichts erkennen. Schon skurril, so ein Club. Aber ich fühl mich gut – irgendwie hip.
    Dann lässt das Stöhnen wieder nach.
    Kurz darauf verlässt eine Frau das Zimmer, nur mit roten Overknee-Stiefeln bekleidet. Solche Killerhacken habe ich ja noch nie gesehen.
    Als Hendrik und ich an unseren Tisch zurückkehren, werden wir schon ungeduldig erwartet. Jens steht auf: »Na, dann werde ich mal zur Bar rübergehen.« Eilig verschwindet er durch die Flügeltür. Wie ein großes Kind.
    Gut so, denn jetzt bin ich richtig heiß. Hendrik öffnet langsam den Reißverschluss meines Kleides. In mir steigt prickelnde Hitze auf. Ich setze mich auf seinen Schoß und öffne seine Krawatte.
    »Dir ist doch ganz heiß, das sehe ich, lass mich dir etwas Luft verschaffen.«
    Während ich ihm die Krawatte abnehme, spüre ich eine Bewegung in seiner Hose. Lüstern blickt er mich an, ich werfe meinen Kopf zurück und bemerke dabei, dass sich die Bedienung nähert.
    So ein Mist. Der Abend ist noch jung, tröste ich mich. Hier in diesem Club werde ich nachher aufs Ganze gehen. Meinen Erfahrungshorizont um eine Lokalität

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