Ein unvergessliches Abenteuer
dauernd, dass er sich eines Tages verlieben würde. Er hätte nichts dagegen, aber noch hatte er nicht die Richtige gefunden und bezweifelte, dass er es jemals tun würde. Carter glaubte nicht an die wahre, ein ganzes Leben anhaltende Liebe zwischen Mann und Frau, aber er wusste etwas über Elternliebe, und niemand würde ihn daran hindern, sie seinem Kind zu schenken.
Crissy griff nach der Speisekarte. „Was nehmen wir? Rachel, bestell bitte einen Wein. Ich hasse es, allein zu trinken, und seit Noelle schwanger ist, rührt sie keinen Alkohol mehr an.“
Rachel zögerte. Natürlich wollte sie den beiden von dem Baby erzählen, aber jetzt? Beim Essen nach dem Strickkurs?
Noelle warf ihr einen fragenden Blick zu. „Alles in Ordnung mit dir? Du warst den ganzen Abend so still.“
„Es geht mir gut“, sagte Rachel.
Crissy lächelte. „Was ist? Es muss irgendwas los sein, denn ich weiß, dass du nicht schwanger bist.“
Rachel holte tief Luft. „Doch, das bin ich.“
Noelle riss die Augen auf. „Im Ernst? Das ist ja toll!“
Blinzelnd hob Crissy den Arm. „Kellner, ich brauche eine Margarita. Sofort.“ Sie ließ den Arm sinken. „Schwanger? Du bekommst ein Kind? Bist du sicher?“
Rachel nickte. „Alle sieben Teststreifen waren positiv.“
„Also gibt es einen Mann“, sagte Crissy. „Es muss einen geben.“ Sie sah Noelle an. „Wusstest du das?“
„Nein. Wer ist er?“
„Eine komplizierte Frage“, gab Rachel zu.
Der Kellner brachte Crissys Drink, sie bestellten ihr Essen, und danach beugte Noelle sich vor.
„Heraus damit.“
Rachel trank einen Schluck Wasser. „Na gut, ich erzähle es euch, aber bitte verurteilt mich nicht. Es ist sonst nicht meine Art, gleich mit einem Mann zu schlafen.“
„Du bist beim ersten Date mit einem Kerl ins Bett gegangen?“, fragte Crissy ungläubig. „Wow! Bisher habe ich dich dafür bewundert, wie gut du stricken und mit kleinen Kindern umgehen kannst, aber das hier ist noch besser. Fang ganz vorn an und sprich langsam.“
Rachel berichtete vom Abend in der Blue Dog Bar, wie Diane ohne sie weggefahren war und Carter sie nach Hause gebracht hatte.
„Es sollte nur ein Gutenachtkuss sein. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich so gehen lasse“, gestand sie.
„Das muss ja ein toller Kuss gewesen sein“, meinte Crissy.
„Am nächsten Morgen musste er früh los. Er hat mir eine Nachricht hinterlassen. Und seine Telefonnummer. Aber ich habe ihn nicht angerufen.“
„Warum nicht?“, fragten ihre Freundinnen wie aus einem Mund.
Rachel schob ihre Gabel auf der Serviette umher. „Ich weiß es nicht. Was hätte ich auch sagen sollen? Ich meine, was musste er von mir denken?“
Crissy verdrehte die Augen. „Aber dann warst du plötzlich schwanger. Das muss ja ein interessantes Gespräch gewesen sein. Oder hast du es ihm etwa noch nicht gesagt?“
„Doch. Aber vorher bin ich zu einem Anwalt gegangen.“ Sie erzählte von der Vereinbarung, die sie hatte aufsetzen lassen.
Entgeistert starrte Noelle sie an. „Hat er sie unterschrieben? Hat er wirklich auf sein Baby verzichtet?“
„Nein. Ich glaube, er war sogar gekränkt. Dann tauchten seine Mutter und zwei Schwestern auf. Jetzt wissen sie, dass ich schwanger bin.“
Crissy und Noelle tauschten verwirrte Blicke aus. „Woher kam denn seine Mutter so plötzlich?“, wollte Crissy wissen.
Rachel erzählte von Jenny. „Seine Mutter findet, wir sollten heiraten“, schloss sie.
„Sie hat recht“, meinte Noelle.
„Hey, wir haben ein neues Jahrhundert. Heutzutage muss niemand heiraten“, widersprach Crissy. „Rachel, Honey, du kannst tun, was du willst. Wenn du eine alleinerziehende Mutter sein möchtest, warum nicht?“
„In der Schule wird es kein Problem geben. Eine Kollegin hat im letzten Jahr ein Kind bekommen und ist auch nicht verheiratet.“
„ Willst du das Kind allein erziehen?“, fragte Noelle. „Dev und ich haben eine Zweckehe geschlossen, und seht euch an, was daraus geworden ist.“
„Du bist die große Ausnahme“, wandte Crissy ein. „Rachel, du brauchst keinen Wildfremden zu heiraten.“
„Er ist nicht wildfremd“, sagte Noelle lächelnd. „Sie hat ihn nackt gesehen.“
„Stimmt“, erwiderte Crissy. „Was willst du denn nun tun?“
„Ich weiß es nicht. Carter und ich sind uns einig, dass wir uns erst mal besser kennenlernen. Dass wir heiraten, war die Idee seiner Mutter, er hat davon nichts gesagt. Sagt mal … kleide ich mich wie eine Nonne?“, fragte sie
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