Ein unvergessliches Abenteuer
und jetzt. Sie wollte …
Kinderlachen hallte über den Schulhof. Rachel sagte sich, dass es nicht verboten war, Carter zu küssen, aber er löste sich von ihr.
„Tolle Idee, miserables Timing“, murmelte er.
Sie sah ihm an, wie erregt er war. Könnte sie doch bloß sicher sein, dass er nur sie wollte, dass sie anders war als alle ihre Vorgängerinnen! Doch das war sie nicht. Sie konnte es nicht. Das hier war nicht die Wirklichkeit.
„Alles in Ordnung?“
Rachel nickte. „Ich bin etwas verwirrt. Du küsst besser als jeder, den ich … jemals geküsst habe.“
„Du bist auch nicht schlecht.“
„Und das sagt jemand, der es wissen muss.“
Carter verzog das Gesicht. „Autsch.“
Sie lächelte. „Komm schon, Carter. Du bist mit mehr Frauen ausgegangen als ein komplettes Profiteam beim Football.“
„Das bezweifle ich.“
Sie berührte ihren Bauch. „Trotzdem sollten wir bei unserem Plan bleiben und nur so tun, als wären wir ein Paar.“ Was bedeutete, dass sie sich nicht so oft und erst recht nicht so leidenschaftlich küssen durften.
„Das kann ich.“
„Ich auch. Also haben wir kein Problem.“
„Nicht mal ein kleines.“
„Gut.“
„Bestens.“
Sie schauten einander in die Augen, und Rachel wehrte sich gegen das Bedürfnis, sich wieder an ihn zu schmiegen. Nur noch eine Nacht, dachte sie. Eine lange, zärtliche Nacht in seinem Bett, in seinen Armen. Sie wollte seine Hände an ihrem Körper fühlen, seine Zunge in ihrem Mund und …
„Rachel?“
„Ja?“ Kam dieses atemlose Flüstern wirklich von ihr?
„Du musst aufhören, daran zu denken. Ich halte es nicht aus. Warum fährst du nicht nach Hause? Ich räume hier auf.“
Sie zögerte, doch dann gehorchte sie ihrem Verstand und ging zum Parkplatz. Sie stieg in den Wagen und fuhr los, ohne über die Schulter zu blicken. Denn sie wusste, wenn sie das tat, würde sie sofort umkehren. Und dann wäre sie verloren.
Rachel gab ihre Wagenschlüssel ab und ging in den Warteraum der Kfz-Werkstatt. Den Ölwechsel ließ sie regelmäßig durchführen, obwohl dieser vielleicht zu den letzten bei ihrem Cabrio gehörte. Ein Zweisitzer war nicht gerade praktisch für eine alleinerziehende Mutter mit einem Neugeborenen. Sie würde sich etwas Größeres suchen müssen. Etwas Sicheres. Mit Seitenairbags.
Vielleicht konnte Carter ihr helfen, einen Wagen zu finden, der …
Sie setzte sich auf einen Plastikstuhl und unterdrückte ein Aufstöhnen. Nein, nicht Carter. Seit dem Schulfest am letzten Wochenende hatte sie ihn nicht mehr gesehen, und es war wohl besser so.
Er fehlte ihr, aber jedes Mal, wenn sie daran dachte, aus ihrer vorgetäuschten Beziehung eine richtige zu machen, wurde sie zittrig und nervös. Nein, lieber nicht.
Rachel schlug eine Wohnzeitschrift auf, konnte sich jedoch auf keinen der Artikel konzentrieren. Danach blätterte sie in einem Reisemagazin, doch auch das interessierte sie nicht. Sie war die einzige Kundin und wusste, dass sie nicht sehr lange warten musste. Trotzdem fühlte sie sich rastlos, also ging sie vor die Tür.
An dieser Straße befanden sich mehrere Werkstätten, ein Laden für Felgen und Reifen und einer, in dem Motorräder verkauft und repariert wurden. Sie starrte hinüber. Dort arbeitete Carter. Oder er tat so, während er verdeckt ermittelte.
Plötzlich verließ eine hübsche Blondine den Verkaufsraum und betrat den Bürgersteig. Drei Männer folgten ihr, in ein Gespräch vertieft. Ein Vierter erschien, und Rachel hätte fast aufgeschrien. Es war Carter!
Was sollte sie tun? Das hier war seine Undercover-Welt, und sie durfte ihn nicht kennen.
Also eilte sie in den Warteraum zurück, verbarg das Gesicht hinter einer Zeitschrift und beobachtete, was draußen passierte. Die Männer gaben sich die Hand, dann legte Carter den Arm um die Blondine und küsste sie zärtlich auf die Lippen.
Das Magazin fiel zu Boden, Rachel erhob sich halb, ließ sich wieder sinken. Ihre Brust schmerzte, das Atmen fiel ihr schwer, und die Augen brannten. Dieses Mal lösten nicht ihre Hormone, sondern Wut und das Gefühl von Verrat die Tränen aus.
Wie konnte er so etwas tun? Wie konnte er eine andere küssen? Sie waren …
Was? Ein Paar? Nicht wirklich. Sie spielten nur eines, um seine Familie zu beruhigen. Hatte sie selbst nicht klargemacht, dass sie nichts von ihm wollte? Dass sie an einer festen Beziehung ebenso wenig interessiert war wie er?
Aber es tat trotzdem weh.
„Hey, Rachel, der Wagen ist fertig. Das Öl ist
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