Ein unvergessliches Abenteuer
gewechselt, und alles andere ist okay.“
Sie sah den Mechaniker an. „Danke, Evan. Was bin ich dir schuldig?“
Zwanzig Minuten später fuhr sie planlos durch die Stadt. Sie war müde und verwirrt, wollte jedoch nicht nach Hause, also bog sie mehrmals ab, bis sie auf dem Parkplatz der Blue Dog Bar hielt.
Rachel starrte auf die Neonschrift. Das Bedürfnis, einfach hineinzugehen, wurde immer stärker, bis sie ausstieg und hinüberging.
Ihre Augen brauchten einen Moment, um sich an das Halbdunkel zu gewöhnen. Was tat sie hier? War dies das erste Anzeichen dafür, dass die Schwangerschaft ihr den Verstand raubte? Sie biss die Zähne zusammen und setzte sich auf einen Barhocker.
Jenny legte das Geschirrtuch hin. „Hi, Rachel. Was für eine Überraschung. Suchst du Carter?“
„Nein. Ich habe jetzt seine Handynummer.“
Die Barkeeperin lächelte. „Gut für dich. Möchtest du etwas trinken?“
„Ein Wasser, bitte.“ Rachel sah sich um. Jetzt, am späten Nachmittag, war sie der einzige Gast. „Wie lange arbeitest du schon hier?“
„Fast mein ganzes Leben. Meinem Vater gehört der Laden. Oder er hat ihm mal gehört. Ich zahle ihn nämlich aus, jeden Monat ein bisschen mehr.“ Sie schob ein Glas über den Tresen. „Dein Wasser.“
„Danke.“ Rachel trank einen Schluck. „Ich habe keine Ahnung, warum ich hier bin. Ich wusste nicht, wohin ich sonst sollte. Du kennst Carter besser als ich.“
Jenny schüttelte den Kopf. „Das klingt nicht gut. Hast du ein Problem?“
„Ich weiß es nicht. Vielleicht. Ich habe gerade einen Ölwechsel machen lassen und auf der anderen Straßenseite Carter und ein paar Männer gesehen. Und eine Blondine. Groß und sehr hübsch. Er hat sie geküsst. Zärtlich. Lange. Ich weiß, was er dort tut, und wahrscheinlich gehört es dazu, aber trotzdem …“
Jenny setzte sich zu ihr. „Carter betrügt seine Frauen nicht. Er hat manche Fehler, aber den nicht. Er lügt nicht. Wenn ihr beide zusammen seid und er eine andere geküsst hat, gehört das zu seiner Tarnung. Glaub mir. Ich kenne ihn seit vielen Jahren. Er ist nie fremdgegangen, obwohl er oft genug die Gelegenheit dazu hatte.“
Aber wir sind nicht zusammen, dachte Rachel betrübt. Nicht wirklich. Wer war die Frau?
Jenny beugte sich zu ihr. „Es tut mir leid, dass ich seiner Mutter von deiner Schwangerschaft erzählt habe. Ich kannte dich nicht und wollte Carter schützen. Er ist mir wichtig. Hätte ich doch nur den Mund gehalten!“
Rachel lächelte. „Seine Familie ist sehr wundervoll, aber auch anstrengend.“
„Ich weiß. In Carters Leben wird es immer Frauen geben. Seine Familie, alte Freundinnen, sogar mich. Er mag Frauen, und sie mögen ihn.“
Rachel strich an ihrem Glas hinab. „Warum habt ihr beide euch getrennt?“
„Weil ich wollte, dass er sich in mich verliebt, aber das hat er nicht. Ich glaube nicht, dass Carter jemals verliebt war. Nicht richtig. Er hält sich für immun dagegen, aber eines Tages wird es ihn erwischen. Vielleicht bei dir.“ Jenny legte eine Hand auf Rachels. „Du solltest mit ihm reden. Frag ihn nach dem Kuss.“
„Das mit uns ist nicht so … ernst.“
„Wirklich nicht?“
„Nein.“
„Versuchst du gerade, mich oder dich selbst zu überzeugen?“, fragte Jenny.
Carter wollte nicht am Telefon über den Kuss vor der Werkstatt reden. Deshalb ging er bei seiner Mutter vorbei, holte Lasagne, Knoblauchbrot und Salat und stand um kurz nach fünf vor Rachels Tür.
„Ich hoffe, du hast noch nicht gegessen“, sagte er, als sie öffnete.
Rachel trug einen Pferdeschwanz und kein Make-up, ein T-Shirt und alte Jeans, was ein reizvoller Kontrast zu ihrem immer korrekten Lehrerinnen-Outfit war, obwohl sie auch in dem eine subtile Erotik ausstrahlte.
„Nein.“ Sie ließ Carter herein. „Ich wollte mir gerade einen Salat machen. Warum kommst du mit Essen? Wir sind nicht verabredet.“
Er ging in die Küche und stellte es ab. „Ich hatte in der letzten Stunde fünf Anrufe.“
„Jenny hat eine deiner Schwestern angerufen?“
„Zwei. Die haben die dritte und meine Mutter angerufen.“ Er nahm ihre Hand. „Ich war im Dienst. Ellie ist eine Kollegin. Wir geben uns bei der Ermittlung als Paar aus. Ich würde dich nie betrügen.“
Sie versuchte halbherzig, die Hand aus seiner zu ziehen. Als er sie festhielt, seufzte sie. „Schon gut. Ich verstehe es. Außerdem sind wir nicht richtig zusammen.“
„Du warst trotzdem schockiert.“
„Ich weiß nicht, ob ich das Recht
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