Ein unvergessliches Abenteuer
betrat das vierstöckige Gebäude, steuerte den Fahrstuhl an und blieb wie angewurzelt stehen. Dort, mitten im Eingangsbereich, standen Nina, Merry und Liz.
Verblüfft starrte sie Carters Mutter und Schwestern an. „Was macht ihr denn hier?“, fragte sie erstaunt über den Zufall.
Nina zuckte mit den Schultern. „Als ich am Samstag bei dir war, habe ich gesehen, dass du dir diesen Arzttermin notiert hast. Ich weiß, ich mische mich in deine Angelegenheiten ein. Mach mir ruhig Vorwürfe. Ich habe versucht, mich herauszuhalten, aber es ging nicht. Du hast keine Familie, und dies ist dein erstes Baby, und ich wollte nicht, dass du allein bist.“
„Wir wollten auch kommen.“ Merry umarmte Rachel. „Shelly ist untröstlich, dass sie nicht hier sein kann, aber unser Babysitter hat Grippe, und Shelly passt auf alle Kinder auf. In Gedanken ist sie bei dir.“
Rachel wollte antworten, aber ihre Kehle war wie zugeschnürt, und ihre Augen brannten.
„Das hättet ihr wirklich nicht tun müssen“, brachte sie schließlich heraus. „Aber ich bin froh, dass ihr hier seid.“
Nina atmete hörbar auf. „Da bin ich aber erleichtert.“ Sie legte einen Arm um Rachel. „Also gut. Reden wir mit deiner Ärztin. Wir drei haben viele Kinder bekommen und wissen, welche Fragen man stellen muss. Eine Schwangerschaft ist manchmal leicht, manchmal schwer, aber dann kommt das Baby, und alles hat sich gelohnt.“
„Sie hat recht“, sagte Liz und hakte sich auf der anderen Seite ein. „Wenn du es hören willst, erzählen wir dir von unseren Entbindungen. So schlimm ist es gar nicht.“
„Nimm eine Betäubung“, fügte Merry hinzu.
„Genau“, sagte Liz lächelnd. „Warum solltest du leiden?“
Auf der Fahrt nach oben deckten sie Rachel mit weiteren Ratschlägen ein. Zu viert setzten sie sich in das hell und fröhlich eingerichtete Wartezimmer. Rachel hielt Ninas Hand und stellte fest, dass sie ihre eigene Mutter plötzlich nicht mehr so sehr vermisste.
„Ihr glaubt gar nicht, wie viel es mir bedeutet, dass ihr hier seid“, sagte sie leise.
„Wir sind gern hier.“ Nina tätschelte ihre Hand. „Es geht nicht um Carter, weißt du, sondern um dich. Was immer auch aus euch beiden wird, du gehörst jetzt zur Familie.“
Rachel berührte ihren Bauch. Sie war nicht absichtlich schwanger geworden, und für eine Weile hatte sie es für eine Katastrophe gehalten. Aber jetzt fragte sie sich, ob das Kind, das sie bekam, nicht vielleicht das Beste war, was ihr je passiert war.
„Dr. Richards hat jetzt Zeit für Sie“, verkündete die Krankenschwester kurz darauf. „Gehen Sie bitte ins Sprechzimmer.“
Zusammen standen sie auf und gingen nach nebenan. Es gab genügend Stühle. Nina blieb an Rachels Seite, Merry und Liz rahmten die beiden ein.
Als die Ärztin hereinkam, lächelte sie zufrieden. „Wie schön, wenn ein Baby eine Familie zusammenschmiedet. Guten Tag, Ladies.“
Rachel biss sich auf die Lippe. „Ich weiß, wir sind zu viert, aber …“
Dr. Richards, eine attraktive Mittvierzigerin, schüttelte den Kopf. „Sie müssen sich nicht entschuldigen. Je mehr Unterstützung, desto besser. Es gibt für eine Schwangere keine hilfreichere Informationsquelle als andere Frauen, die dasselbe selbst schon erlebt haben. Die verstehen nämlich, was mit ihrem Körper geschieht, und stellen die richtigen Fragen. Aber der Reihe nach. Zuerst brauche ich den Stichtag.“
Rachel versuchte, sich ihre Verlegenheit nicht anmerken zu lassen. „Ich … weiß, an welchem Tag ich schwanger wurde.“
Liz stieß sie an. „Wie ich gehört habe, war es eine Nacht.“
Merry lachte. „Und ich habe gehört, dass es eine sehr schöne Nacht war.“
„Mädchen, haltet den Mund“, mischte Nina sich ein. „Ihr regt Rachel nur auf.“
Aber Rachel störte es nicht. Im Gegenteil.
„Nun ja, technisch gesehen war es eine Nacht“, gab sie zu und nannte das Datum.
„Das macht die Berechnung um einiges einfacher“, erklärte Dr. Richards. „Also haben wir einen Stichtag.“
„Was nicht bedeutet, dass das Baby auch an dem Tag kommt“, sagte Nina.
„Genau“, bestätigte die Ärztin. „Aber es liefert uns einen möglichen Geburtstermin. Ich werde Sie untersuchen und einige Tests machen. Eigentlich müsste alles normal verlaufen. Sie sind kerngesund. Trotzdem möchte ich, dass Sie ihre Ernährungsgewohnheiten etwas umstellen. Darüber reden wir noch.“
„Vitamine.“ Liz stöhnte. „Ich habe davon Verstopfung bekommen, also
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