Ein unvergessliches Abenteuer
„Hast du Hunger? Ich kann den Grill aufbauen.“
„Gern. Ich habe die Pflanzen auf der hinteren Veranda schon zur Seite geräumt. Ich möchte nämlich nicht, dass sie in Flammen aufgehen.“
Etwa eine Stunde später war das Essen fertig. Carter nahm die Steaks vom Grill, während Rachel den Salat und die gebackenen Kartoffeln auf den Tisch stellte. Sie bewegte sich mit einer lässigen Anmut, die ihn an andere Dinge denken ließ. Aber er wehrte sich gegen das Verlangen und konzentrierte sich auf die Probleme, die vor ihnen lagen.
„Erzähl mir von den Männern, mit denen du verlobt warst“, sagte er.
Sie wollte ihm gerade das Dressing reichen und erstarrte. „Wie bitte?“
„Ich frage mich, was falsch gelaufen ist“, gab er zu. „Du wärst schließlich gar nicht erst auf die Idee gekommen, sie zu heiraten, wenn sie Idioten gewesen wären.“
Sie gab ihm die Flasche und schenkte ihm ein Lächeln, aber ihre Augen lächelten nicht mit. „Danke für dein Vertrauen. Nein, sie waren keine Idioten, ich habe nur eingesehen, dass ich in keinen von ihnen verliebt war.“
„Warum?“, fragte er. „Was hatte sich geändert? Sie? Oder du?“
Sie nahm die Gabel und legte sie gleich wieder hin. „Ich bin nicht sicher. Bei Brett waren wir beide jung. Wir hatten uns im ersten Jahr auf dem College kennengelernt und brauchten einander in der fremden Umgebung. Keiner von uns hatte große Erfahrungen. Zuerst waren wir nur gute Freunde, und nach einer Weile wurde eine ernsthafte Beziehung daraus.“
„Also hat er dir einen Heiratsantrag gemacht?“
„Ja. Ehrlich gesagt war ich überrascht, aber er war sehr liebenswürdig, und ich dachte …“ Sie lächelte achselzuckend. „Ich dachte, ich wäre in ihn verliebt.“
Carter war nicht versessen darauf, mehr über die anderen Männer in ihrem Leben zu erfahren, doch er wusste, dass die Information wichtig sein konnte.
„Warum hast du es dir anders überlegt?“
„Ich war einfach nicht überzeugt. Sicher, er bedeutete mir etwas, aber eben nicht … so viel. Für mich war es im Grunde nicht mehr als Freundschaft. Brett war nicht der Richtige.“
Klingt logisch, dachte er. „Und der andere?“
„Dies ist nicht gerade ein unbeschwertes Tischgespräch.“
„Das macht mir nichts aus.“
„Na gut. Ich bin Ray im letzten Studienjahr begegnet. Schon als Studentin habe ich an zwei Tagen in der Woche unterrichtet, und er war Lehrer an meiner Schule. Wir waren uns sehr ähnlich. Er konnte gut mit Kindern umgehen, war lustig und klug. Er wollte seinen Doktor in Erziehungswissenschaft machen, um Direktor zu werden.“
Carter hasste den Kerl sofort. „Und was ist passiert?“
Rachel seufzte. „Das Übliche. Er lud mich ein, ich nahm an, und danach ging alles ziemlich schnell. Ich verliebte mich in ihn. Er machte mir einen Antrag, ich sagte Ja, und wir legten einen Termin fest.“
Er spürte, wie er verkrampfte. „Und?“
„Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, mit ihm verheiratet zu sein. Er konnte nichts dafür, es lag an mir. Ich brach die Beziehung ab und gab ihm den Ring zurück.“ Sie sah Carter an. „Es tut mir leid, wenn die Geschichte nicht dramatisch genug ist. Hätte ich gewusst, dass ich für Unterhaltung sorgen soll, hätte ich mir etwas Spannenderes einfallen lassen.“
Er hatte sie verärgert, das merkte er. „Du lässt niemanden an dich heran.“
Verblüfft starrte sie ihn an. „Wie bitte? Ich erzähle dir von zwei Beziehungen, und du gibst so ein Urteil über meinen Charakter ab?“
„Es ist kein Urteil, sondern eine Tatsache. Du lässt die Leute nicht wirklich in deine Nähe.“
Rachel warf ihre Serviette hin. „Wenigstens kann ich meine Beziehungen noch zählen, ohne einen Taschenrechner holen zu müssen. Wenn du über Leute reden willst, die nicht heiraten wollen, solltest du vielleicht in den Spiegel blicken.“
„Ich habe nie an die Ehe geglaubt“, entgegnete er. „Du schon. Du wolltest heiraten und Kinder haben. Du wolltest ein ganz normales Leben. Warum hast du dich dann mit zwei Typen verlobt, nur um in letzter Minute zu kneifen?“
Sie stand auf. „Lass mich raten. Gleich erklärst du mir, was bei mir alles nicht stimmt. Wie hilfreich! Ich sollte wohl zuhören. Schließlich hast du jede Menge Erfahrung mit Frauen!“
Er hatte sie gekränkt. Das hatte er nicht gewollt. Er stand ebenfalls auf. „Rachel, hör auf. Ich will dich nicht aufregen, ich versuche nur, dich zu verstehen. Du bist eine unglaubliche Frau. Ich habe
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