Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein unvergessliches Abenteuer

Ein unvergessliches Abenteuer

Titel: Ein unvergessliches Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
Vom Netzwerk:
sind angeschossen worden und befinden sich noch innerhalb des Gebäudes. Da die Verdächtigen sie als Geiseln genommen haben, können sie nicht medizinisch versorgt werden.“
    Der Reporter sprach weiter, aber Rachel hörte nicht mehr zu. Sie kannte das Haus auf dem Bildschirm. Es war das, in dem Carter arbeitete. Er musste sich noch dort aufhalten. Hatten sie herausgefunden, dass er verdeckt gegen sie ermittelte?
    Panik erfasste sie. Panik und Angst. Sie griff nach dem Hörer, wählte seine Handynummer und legte mittendrin auf. Nein, jetzt konnte sie ihn nicht anrufen. Sie hatte keine Ahnung, was los war. Wenn sein Handy zum falschen Zeitpunkt läutete, konnte es ihn das Leben kosten.
    Was sollte sie tun? Hektisch überlegte sie. Ihre Brust schmerzte, und das Atmen fiel ihr schwer. Was jetzt?
    Da ihr nichts Besseres einfiel, schnappte sie sich die Handtasche und die Schlüssel und rannte zum Wagen.
    Eine Viertelstunde später hielt sie vor dem Haus von Carters Mutter. Nach dem Streit mit ihm war sie nicht sicher, ob sie dort willkommen war.
    Shelly öffnete ihr.
    „Ich mache mir Sorgen“, sagte Rachel ohne Einleitung.
    „Natürlich. Das tun wir alle.“
    „Kann ich hierbleiben?“
    Shelly lächelte. „Du gehörst zur Familie, Rachel. Wohin solltest du denn sonst gehen?“
    Rachels Anspannung legte sich etwas. Bis eben war ihr gar nicht bewusst gewesen, wie sehr sie befürchtet hatte, dass Carters Familie ihr die Auseinandersetzung mit ihm übel nahm. Jetzt fragte sie sich, ob er ihnen überhaupt davon erzählt hatte.
    Aber wenn sie ihre Beziehung nur vortäuschen und sich dann im Streit „trennen“ wollten, warum hatte er es ihnen verschwiegen? Es war doch genau das, worauf sie es anlegten.
    Shelly führte sie ins Wohnzimmer. Nina saß auf der Couch, Liz und Merry links und rechts von ihr. Im Fernsehen lief der Sender, den auch Rachel eingeschaltet hatte. Als Carters Mutter sie sah, stand sie sofort auf und nahm sie in die Arme.
    „Wir haben überlegt, ob wir dich anrufen sollten“, begann Nina. „Aber dann dachten wir uns, du bist bestimmt in der Schule. Musst du heute nicht unterrichten?“
    Rachel schüttelte den Kopf. „Nein. Heute ist einer dieser seltsamen Feiertage, an denen nur die Schulen geschlossen sind. Als ich im Fernsehen sah, was passiert ist, wusste ich nicht, was ich tun sollte. Deshalb bin ich einfach hergekommen. Ich hoffe, es stört euch nicht.“
    „Natürlich nicht!“ Merry rückte auf der Couch etwas zur Seite. „Wir machen uns alle Sorgen. Carter wird schon nichts passieren, aber bis wir das sicher wissen …“
    Sie verstummte. Rachel konnte sie gut verstehen. Auch sie wollte fest daran glauben, dass Carter heil und gesund war, doch solange er sich nicht bei ihnen meldete, würde sie an nichts anderes denken können.
    Liz sprang auf. „Ich hole uns etwas zu trinken. Hast du Kaffee im Haus, Mom? Soll ich uns eine Kanne kochen?“
    „Ja, tu das“, sagte Nina. „Rachel, ich habe auch Kräutertee. Möchtest du welchen? Er wirkt beruhigend.“
    Rachel bezweifelte, dass Tee ihr helfen würde, aber sie spürte, dass Liz sich ablenken musste. „Ja, gern. Danke.“
    „Ich komme mit“, sagte Shelly und folgte ihrer Schwester in die Küche.
    Merry griff nach der Hand ihrer Mutter und drückte sie fest. „Ich halte es nicht aus“, flüsterte sie. „Ich habe solche Angst, dass Carter noch in dem Haus ist.“
    „Solange wir nichts Genaueres wissen, nehmen wir das Beste an“, erwiderte Nina mit fester Stimme und strich ihrer Tochter über das kurze, dunkle Haar. „Carter weiß, was er tut. Er ist klug und besonnen. Er ist ein guter Polizist. Wie viele Leute sind in dem Gebäude? Zehn? Zwanzig? Er ist nicht angeschossen worden. Warte nur ab. Und wenn doch, ist er kräftig genug, um es zu überleben. Er hat jetzt Rachel und das Baby.“
    Nina streckte die freie Hand aus, und als Rachel sie nahm, fühlte sie sowohl die mentale Stärke seiner Mutter als auch ihr eigenes Gewissen.
    Carter hatte sie nicht. Im Gegenteil, er musste glauben, dass sie ihn absichtlich aus ihrem Leben und dem des Babys ausschließen wollte. Sie sagte sich, dass er zäh war und sein Überleben nicht von ihr abhing. Trotzdem machte sie sich Sorgen.
    Die Frauen saßen mehrere Stunden lang zusammen. Die Geiselnahme hielt an. Rachel zwang sich, an einem Sandwich zu knabbern. Sie tat es für das Baby, auch wenn ihr bei jedem Bissen fast übel wurde. Nina war der Fels in der Brandung. Nur das leichte Zittern ihrer

Weitere Kostenlose Bücher