Ein unvergessliches Abenteuer
Mischung aus Scham und Zorn. Seine Worte verletzten sie, aber insgeheim ahnte sie, dass er vielleicht recht hatte.
„Schön“, sagte sie so gelassen wie möglich. „Wir werden Freunde sein. Und Eltern.“
„Natürlich.“
Etwas an der Art, wie er es sagte, gefiel ihr nicht.
„Was ist?“, entgegnete sie. „Glaubst du etwa nicht, dass ich eine gute Mutter sein werde?“
„Ich habe da meine Zweifel. Du hast Angst, Gefühle zu investieren. Angesichts deiner Vergangenheit kann ich das verstehen. Aber was hat das Kind damit zu tun? Ein Baby wird nur spüren, dass seine Mutter es nicht liebt, und das ist nicht richtig.“ Sie funkelte ihn an. „Wie kannst du so etwas behaupten? Du weißt gar nichts über mich!“
„Ich weiß eine Menge über dich. Dass du dich von der Angst leiten lässt und dass du auf etwas Gutes verzichtest, weil es einfacher ist, als ein Wagnis einzugehen. Manchmal muss man etwas riskieren, Rachel, wenn man sein Ziel erreichen will.“ Carter zuckte mit den Schultern. „Es war deine Entscheidung, und du hast sie getroffen. Jetzt müssen wir beide damit leben.“
Sie zitterte vor Wut und Enttäuschung. Es war vorbei. Endgültig. Es gab nichts mehr zu sagen, nichts mehr zu retten. Also tat sie, was ihr am sinnvollsten erschien: Sie ging.
10. KAPITEL
„Es ist einfach nicht fair!“, rief Rachel, während sie in Noelles Wohnzimmer auf und ab ging. „Er benimmt sich vollkommen egoistisch. Jetzt, da er sich endlich über seine Gefühle klar geworden ist, erwartet er, dass ich sie erwidere. Aber so logisch ist das Leben nun mal nicht!“
Crissy lehnte sich auf der Couch zurück und trank einen Schluck Wein. „Da hast du recht. Ich begreife die Männer nicht! Wenn sie sich endlich zu etwas durchringen, sollen alle anderen vor Ehrfurcht erstarren, oder wie? Carter liebt dich also. Na und? Du hast ihn nicht darum gebeten. Du hast nicht von ihm verlangt, eine Rolle in deinem Leben zu spielen.“
Rachel blieb an der Terrassentür stehen und sah ihre Freundin an. „Er spielt eine Rolle. Er ist der Vater meines Babys, also will ich ihn nicht komplett ausschließen.“
„Na schön.“ Crissy zuckte mit den Schultern. „Dann ist er eben flexibler als viele andere Kerle. Toll!“
Rachel hatte das Gefühl, dass Crissy sie dazu bringen wollte, Carter zu verteidigen. Sie war nicht sicher, wie sie das fand. Carter mochte im Moment ziemlich anstrengend sein, aber im Grunde war er keine schlechte Partie.
Noelle kam mit einer Platte voller Appetithappen herein. Sie stellte sie auf den Couchtisch und ließ sich in einen Sessel fallen. „Eine von euch wird mir nachher hochhelfen müssen“, sagte sie seufzend. „Langsam werde ich zu schwer, um selbst zu manövrieren.“
„Kein Problem“, erwiderte Crissy. „Ich helfe dir gern.“
Rachel fragte sich, was Crissy davon hielt, dass gleich beide ihrer Freundinnen schwanger waren. Bereitete es ihr ein schlechtes Gewissen, dass keine von ihnen daran dachte, ihr Baby zur Adoption freizugeben? Bereute sie, dass sie es selbst vor zwölf Jahren getan hatte?
„Was habe ich verpasst?“, fragte Noelle.
„Rachel ist noch immer sauer auf Carter. Er ist ein Idiot.“
„Er ist kein Idiot“, widersprach Noelle. „Der arme Kerl hat Rachel einen Heiratsantrag gemacht. Das ist doch kein Verbrechen!“
„Nein, das ist es nicht.“ Rachel setzte sich auf die Couch. Die Mini-Quesadillas sahen einfach zu lecker aus. Sie nahm sich eine Serviette und bediente sich. „Ich weiß es zu schätzen, dass er sich Mühe gibt. Mich ärgert nur, dass er sich so ein Urteil über mich erlaubt. Ich will ihn nicht heiraten, also kann mit mir etwas nicht stimmen.“
„Er ist verletzt“, sagte Noelle. „Er liebt dich. Früher habe ich nie verstanden, was das bedeutet, aber jetzt weiß ich es. Als ich mich in Dev verliebte und Angst hatte, dass er meine Liebe nicht erwidert, habe ich schrecklich gelitten. Es tat so weh, dass ich mir nicht vorstellen konnte, mit dem Schmerz weiterzuleben. Es war grauenhaft. Carter ist verletzt und reagiert einfach nur. Gib ihm etwas Zeit, um mit seinem Schmerz fertig zu werden.“
„Er kann so viel Zeit haben, wie er will“, murmelte Rachel. „Meinetwegen Monate. Oder Jahre.“
„So einfach ist es nicht“, wandte Noelle ein. „Du bekommst ein Baby von ihm. Das verbindet euch für immer.“
„Genau das hasst er wahrscheinlich.“ Rachel biss in die Quesadilla.
„Ich finde es trotzdem unmöglich, wie er sich benimmt“,
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