Ein unverschämt attraktiver Milliadär
muss.“
6. KAPITEL
Nachdem Connor gegangen war, rief Victoria Bridget Edge an.
Die Zusage, am nächsten Tag zur Arbeit zu kommen, wurde mit einem Seufzer der Erleichterung aufgenommen. Und Bridget war mit Victorias Vorschlag, zusätzlich eine junge Buchprüferin einzustellen, einverstanden – vorausgesetzt natürlich, dass Victorias Kundenstamm sich weiter vergrößerte.
Zum ersten Mal seit der Nachricht von Michaels und Suzys Tod war Victoria wieder optimistisch.
Alles würde in Ordnung kommen.
Sie verdrängte die Befürchtung, dass Connor mit dem Ergebnis ihres Telefonats nicht glücklich sein würde.
Am nächsten Tag brachte sie Dylan in den Kinderhort, in dem Suzy den Kleinen angemeldet hatte. Es fiel ihr schwer, ihn dort zurückzulassen, doch sie besänftigte ihr schlechtes Gewissen, indem sie in ihrer Mittagspause nach ihm sah. Man sagte ihr, dass das Baby ziemlich unruhig war.
Natürlich war Dylan unruhig.
Victoria nahm ihn hoch und drückte ihn an sich. Dylan vermisste seine Eltern. Und sie hatte ihn in diesem Hort gelassen. Schuldgefühle überwältigten sie. Sie hatte dazu beigetragen, dass er sich verloren fühlte – aber welche andere Wahl hätte sie gehabt?
Sie hätte Connor um Hilfe bitten können. Aber wenn sie ihn anrief, würde er triumphieren – und Dylan beanspruchen.
Sie würde ihr Baby verlieren.
Und Connor würde sich auch nicht persönlich um den Kleinen kümmern. Er würde ein Kindermädchen anstellen, und das war nichts anderes als das, was sie tat.
Was wäre, wenn sie Connor anvertraute, dass sie Dylans leibliche Mutter war? Würde er verstehen … wäre er zu einem Kompromiss bereit? Sie dachte an den Connor North, den sie kannte …
Hart. Entschlossen. Rücksichtslos. Stark und viel zu maskulin, wie er war, war ihm das Wort Kompromiss sicher unbekannt.
Nein. Sie konnte es ihm nicht sagen.
Sie würde die Sache allein durchstehen müssen.
Der Tag verging wie im Flug. Und Victoria, die eigentlich zum ersten Mal am frühen Nachmittag hatte gehen wollen, konnte doch erst später Feierabend machen.
Als sie in den Hort kam, hatte Dylan sich immer noch nicht beruhigt. Aber die Mitarbeiterinnen waren sich sicher, dass es am Montag besser gehen würde.
Das Wochenende verlief ziemlich anstrengend. Victoria verpasste einen Anruf von Connor, während sie und Dylan ein Schläfchen hielten. Und nachdem sie seine provozierende Nachricht abgehört hatte, er wolle sich nur erkundigen, ob sie zurechtkäme, beschloss sie, ihn nicht zurückzurufen.
Er dachte also, sie kam nicht zurecht?
Nein, sie würde bestimmt nicht um Hilfe rufen.
Bis zum folgenden Dienstag fühlte Dylan sich sichtlich immer unwohler, und eine der Mitarbeiterinnen der Kinderkrippe informierte Victoria, dass er leicht erhöhte Temperatur habe.
Victoria geriet in Panik, und sie fuhr sofort zum Hort.
„Er hat sein letztes Fläschchen nicht getrunken.“ Die Mitarbeiterin wirkte besorgt. „Falls seine Temperatur weiter steigt, sollten Sie ihn zum Arzt bringen.“
Bis Victoria mit Dylan im dichten Feierabendverkehr nach einer Stunde endlich zu Hause war, sah er ganz erhitzt aus. Seine Temperatur war alarmierend gestiegen, und sie musste sich der Tatsache stellen, dass Dylan krank war.
Sie rief ihren Arzt an, erreichte aber nur seinen Pager. Victoria fluchte. Minuten später meldete sich ein diensthabender Arzt und riet ihr dringend, das Baby ins nächstgelegene Krankenhaus zu bringen. Unter heftigen Selbstvorwürfen, nicht eher etwas unternommen zu haben, setzte sie Dylan in den Babysitz und eilte zur Haustür.
Connor hatte die ganze Woche darauf gewartet, dass Victoria anrief und ihn bat, Dylan zu übernehmen. Aber sie hatte es nicht getan. Zu seinem Ärger hatte sie nicht einmal auf seine Nachricht reagiert, die er auf ihrem Anrufbeantworter hinterlassen hatte. Und Connor wünschte, er hätte sich nicht dazu durchgerungen, Dylan in ihrer Obhut zu lassen. Was hatte er sich bloß gedacht? Dylan war das Wichtigste in seinem Leben.
Seit der Beerdigung waren fünf Tage vergangen, und er konnte nicht länger warten. Er musste Dylan unbedingt sehen – um sich zu vergewissern, dass es seinem Baby gut ging. Doch als er dann in seinem Maserati saß, gestand er sich ein, dass er nicht nur Dylan vermisst hatte – er wollte auch Victoria sehen.
Es war absolut normal, dass er Zeit mit ihr verbringen wollte. Wirklich? War es absolut normal, unbedingt mit jemandem zusammen sein zu wollen, der einen verrückt machte?
Sie
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