Ein Vampir Fuer Die Ewigkeit
unterbrach unser Gespräch und ließ uns aufhorchen.
Meine Damen und Herren, wir legen in ein paar Minuten in Nanaimo an. Wenn sich bitte alle Fahrer zu ihren PKW’s begeben, damit wir ohne Verzögerung entladen können.
Schnell waren wir bei Helen‘s alten VW Golf. Die Fähre legte am Kai von Nanaimo an und die große schwere Eisenrampe wurde langsam herunter gefahren. Holprig sprang der Golf an und Helen fuhr ihn langsam über die Rampe auf das Hafengelände hinunter und dann etwas schneller weiter um auf einem Parkplatz zu parken.
„Chrisi ich mache noch eine Pinkelpause und erkundige mich mal bei dem Kiosk da drüben wie wir am besten nach Campbell River kommen ohne uns zu verfahren, schließlich will ich nicht von einem Bären gefressen werden, nur weil wir nicht fähig sind den richtigen Weg zu finden. Kommst du mit?“
Ich grinste, „es geht doch nichts über Gruppenpinkeln. Natürlich komme ich mit und passe auf was wir für eine Richtung einschlagen müssen. Denn wenn du den Weg nicht mehr weist, dann bin ich unsere letzte Hoffnung.“ Neckte ich sie. Worauf ich eine rausgestreckte Zunge als Antwort bekam.
Es war so weit, zum ersten Mal setzte ich meinen Fuß auf Vancouver Island. Es war ein komisches Gefühl. Es fühlte sich einerseits sehr vertraut an, wie sich ein „zu Hause“ eben anfühlen sollte aber andererseits war alles neu für mich. Trotzdem, ich konnte mich nicht daran erinnern, mich jemals an einem Ort so wohl gefühlt zu haben.
Auf dem Weg zum Kiosk blieb mir wieder wie aus dem nichts und ohne Vorwarnung die Luft weg. Mein Herz fing an zu rasen. Hastig versuchte ich tief Luft zu holen, dabei achtete ich darauf das ich hinter Helen blieb, sie musste das ja nicht schon wieder mitbekommen. Am Ende dachte sie wirklich noch das ich nicht ganz bei Trost bin.
Mir wurde kurz schwarz vor den Augen und wieder schob sich ein Bild von meinem Traummann vor mein geistiges Auge. Wieder sah ich ihn nur in der Ferne. Er winkte mir zu. In meinem inneren wurde es unerwartet angenehm warm und es kribbelte als ob tausend Schmetterlinge in mir wären. Meine Atmung beruhigte sich bei seinem Anblick von alleine. Dann war das Bild auch schon wieder verschwunden, zusammen mit der angenehmen Wärme. In all den Jahren in denen ich diese Tagträume hatte, waren sie nie dermaßen intensiv gewesen und vor allem hatte ich dann die Kontrolle über meine Träume und nicht umgekehrt. Was war hier nur los? Machte das die neue Umgebung aus? Oder lag es ganz einfach nur am Jetlag?
Zu meinem Glück, war Helen sehr auf ihre Mission als Fahrerin konzentriert gewesen so dass sie meinen Tagtraumanfall dieses mal nicht mitbekam. Tief atmete ich durch und versuchte dieses angenehme Gefühl von gerade eben wieder heraufzubeschwören, was mir aber leider, so sehr ich mich auch anstrengte, nicht gelang.
Zweiundzwanzig Stunden ohne Schlaf waren eindeutig zu viel für mich.
Pinkeln und nach dem Weg fragen war schnell erledigt. Zur Sicherheit kauften wir uns noch eine Karte von Vancouver Island. Wir fuhren auf dem Neunzehner Highway entlang in Richtung Campbell River. Der Mann hatte gesagt wenn wir immer auf diesem Highway bleiben, konnten wir Campbell River gar nicht verfehlen. Sein Wort in Gottes Ohr dachte ich mir, der weiß nicht was ich schon alles geschafft hatte um mich zu verirren, obwohl es normalweise damals auch keine andere Möglichkeit gegeben hätte um sich eigentlich zu verirren. Ich musste grinsen. Mein Blick wanderte zu Helen. Aber dieses Mal war ich nicht alleine unterwegs und zu meinem Glück war es Helen die fuhr und der ich die Schuld zuschieben konnte wenn wir uns doch noch verfahren sollten. Es ist doch erstaunlich, für was Schwestern alles gut sind, vor allem wenn sie auch noch älter sind und als Vorbild dienen mussten.
Alexander atmete schwer aus und hielt sich krampfhaft an dem Lenkrad seines schweren Sechser BMWs fest. Dieses Gefühl, diese Vision war so urplötzlich und gewaltig gekommen dass er es gerade noch geschafft hatte seinen BMW am Straßenrand mit einer Vollbremsung zum Stehen zu bringen. Jenny, die hübsche Blondine, die auf dem Beifahrersitz saß sah ihn erschrocken mit weit aufgerissenen Augen an.
„Alexander was ist mit dir?“
So hatte sie ihn noch nie gesehen. Alexander war ein stattlicher und attraktiver Mann, dem nichts so schnell aus der Fassung bringen konnte. Sofern man ihn als Mann bezeichnen konnte. Alexander trug ein dunkles Geheimnis mit sich, in den nur ein kleiner Kreis
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