Ein Vampir Fuer Die Ewigkeit
siebzig.
„Hallo, ich bin Chrisi.“ Stellte ich mich höflicherweise vor. Jedes einzelne Wort kam nur schwer über meine Lippen, als ob sie mit Blei ausgegossen worden wären.
Dann war es wieder da, diese unbeschreibliche angenehme Wärme und dieses Kribbeln in meinem inneren. Was war das bloß? War ich auf dem besten Wege in die Wechseljahre und das schon in meinem Alter? Nein, das konnte es auf keinen Fall sein, ich weigerte mich an diese Möglichkeit auch nur ansatzweise zu glauben. Es lag ganz einfach nur an dem Stress der letzten Tage.
Das komische daran war, dass dieses Gefühl der Wärme genauso schnell wieder verschwand wie es kam. Also wahrscheinlich doch die Wechseljahre, dachte ich geknickt. Ich brauchte jetzt dringend eine Dusche und noch viel dringender ein Bett. Mit bleiernen Füßen folgte ich Carmen, die mich Mitleidig ansah. Helen dagegen konnte sich vor Lachen kaum noch halten.
„Ganz ehrlich Chrisi, Frankensteins Monster wäre im Moment nicht halb so gruselig wie du.“
In Gedanken stellte ich mir vor wie ich Helen die Zunge rausstreckte, das aber in die Tat umzusetzen und mir beim Sprechen dann nicht auch noch auf die Zunge zu beißen, überforderte mich gerade sehr.
„Wie sagt man so schön, bei solchen Freunden oder in deinem Fall Schwestern wie dir, braucht man keine Feinde mehr. Gute Nacht Helen, du wirst mich erst morgen früh wieder zu Gesicht bekommen, und dann kommt die Rache der Gerechten, du wirst es sehen.“
„Ooohhh ich zittere schon vor Angst. Schlaf gut mein Schwesterherz, ich werde mir noch ein gutes Abendessen genehmigen mit einem Glas Wein dazu. Wir sehen uns dann morgen früh wieder.“
Selbst ein Fünf Sterne Essen hätte mich jetzt nicht davon abgehalten ins Bett zu gehen. Die Dusche verschob ich auf morgen früh. Ich schaffte es gerade noch meine Sachen auszuziehen als ich auch schon auf dem himmlischen Bett eingeschlafen war.
Tief und Traumlos schlief ich die ganze Nacht durch, es hätte wahrscheinlich eine Bombe neben mir einschlagen können und ich wäre nicht aufgewacht.
Trotzdem fühlte ich mich am nächsten Morgen noch ein wenig gerädert. Gemächlich wälzte ich mich aus dem Bett. Die überfällige Dusche schaffte es dann endgültig dass ich mich wieder wie ein Mensch fühlte. Ich band mir meine Haare gerade zu einem Pferdeschwanz zusammen, als sich mein Magen unmissverständlich meldete, dass er jetzt dringend Nahrung benötigte. Was ich ihm auf keinen Fall verwehren wollte.
Leise schlich ich mich aus dem Zimmer die Treppen runter. Kurz blieb ich stehen um zu sehen und auch zu hören ob sich irgendwo ein menschliches Wesen befindet, das ich nach dem Weg fragen konnte.
Ich hörte niemanden reden, aber ich hörte so etwas wie Geschirrgeklapper. Das war schon mal kein schlechter Hinweis.
Ich ging in dem hellen Gang nur ein paar Schritte weiter, als ich vor der Türe stand, hinter der ich die Geräusche vermutete. Die Türe war nur angelehnt, also drückte ich sie vorsichtig auf. Und Bingo. Es war die Küche, in der sich schon Helen am Frühstückstisch befand und gebannt auf irgendetwas in diesem Raum starrte, was sich aus meinem Blickwinkel entzog. Helen war anscheinend so fasziniert von dem was sie da sah, dass sie mich nicht mal wahrnahm als ich die Küche betrat. Mein Auftritt fiel dafür etwas lauter als geplant aus.
„Guten Morgen Helen. Du bist auch schon wach?“
Gerne hätte ich mich umgedreht um zu sehen was da war, aber ich fürchtete dass es zu auffällig gewesen wäre und mich nur in eine peinliche Lage gebracht hätte.
Helen zuckte wie ertappt zusammen, „Aber Hallo, Frankensteins Monster hat sich wieder zu Chrisi gemausert. So müde wie du gestern gewesen bist, dachte ich nicht das du vor dem Mittagessen aufstehen würdest. Oder hat dich der Hunger aus dem Bett getrieben?“
Ich lächelte Helen mit meinem süßesten Lächeln an, und ging auf den Frühstückstisch zu.
„ Ich bin eine Frühaufsteherin musst du wissen. Genauso wie du, wie es aussieht. Und der Hunger, ja das war auch mit ein Grund.“ Sagte ich grinsend zu ihr.
Als ich hinter mir ein Räuspern hörte. Verwirrt drehte ich mich um. Ein großer gutaussehender dunkelblonder Mann mit strahlend blauen Augen stand verlegen lächelnd, mit einem Geschirrtuch in der Hand vor mir.
„Bei dem Hungerproblem könnte ich weiter helfen.“ Schüchtern streckte er mir seine Hand entgegen. Wie vor eine Mauer gelaufen hob ich automatisch meine Hand und legte sie in seine.
„Hallo ich bin Tom, Carmens
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