Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6
schwach. „So viel Vertrauen setzt du in mich, obwohl du nur einen kleinen Kampf miterlebt hast?”
„Ja, das tue ich”, bekräftigte er. „Außerdem könntest du mir Rückendeckung geben.”
„Und du mir”, erwiderte sie, lachte und ging vor ihm auf die Knie.
„Was gibt denn das?”, fragte er verdutzt, als sie begann, ihm die Hose auszuziehen.
„Ich dachte, ich finde mal heraus, welche Talente noch in mir schlummern.” Sie sah hoch und grinste ihn verrucht an. „Ich finde, das ist nur gerecht. Du hast mir schließlich auch gezeigt, was du kannst.”
Oh Gott, ich liebe diese Frau, dachte er begeistert, stutzte aber, als ihm auffiel, dass Leigh sich nicht rührte. „Stimmt was nicht?”
Sie sah kurz hoch, dann kehrte ihr Blick fasziniert zu seiner Lendengegend zurück. „Na ja.... äh.... gibt es da irgendetwas über Unsterbliche, das du mir noch nicht gesagt hast?”
„Wie? Was meinst du?”, wollte er wissen.
Leigh schüttelte den Kopf, beugte sich vor und sagte: „Hallo?” Dann wich sie zurück, als hätten seine Lenden sie angefaucht.
„Redest du mit meinem Penis?”, fragte er fassungslos.
„Er hat zuerst mit mir geredet”, konterte sie. „Von der Fähigkeit hast du mir gar nichts erzählt.”
Lucian kam zu dem Schluss, dass sie sich einen Spaß erlaubte, und hakte lachend nach: „Und was hat er gesagt?”
„Er hat gerufen: ,Lucian? Lucian, bist du da?”’
Er stutzte. „Warum sollte er das sagen?”
„Was weiß ich? Das ist dein Penis.”
In diesem Moment erinnerte er sich an das Mobiltelefon in seiner Tasche und begann schallend zu lachen, während er in seine Hosentasche griff. „Als wir ins Haus kamen, habe ich Bastiens Kurzwahltaste gedrückt. Ich dachte mir, auf diese Weise kann dir vielleicht noch geholfen werden, falls mir etwas zustößt. Darum kam die Kavallerie im Helikopter her. Bastien hat die Truppen alarmiert und sie losgeschickt, als er über das Telefon gehört hat, wie wir mit Morgan reden. Ich schätze, er ist immer noch in der Leitung.”
„Oh”, sagte Leigh und ließ sich nach hinten sinken, die Erleichterung stand ihr ins Gesicht geschrieben.
Kopfschüttelnd nahm Lucian das Telefon ans Ohr.
EPILOG
„Oh, sieh nur, sie lächelt.” Leigh schaute von dem Baby auf, das sie Lucian hinhielt. „Ist deine Großnichte nicht eine Schönheit?”
„Ja, das ist sie.” Er strahlte das Baby an, legte den Arm um Leigh und zog sie zu sich, um sie zu küssen. „Aber nicht so schön wie ihre Tante.”
„Pscht! Wenn sie das hört, bekommt sie schon Komplexe, bevor sie anfängt zu zahnen”, gab Leigh zurück und küsste ihn auf die Wange.
„Gebt mir mein Kind zurück”, forderte Lissianna sie energisch auf, doch ihre Miene verriet eine viel sanftere Laune. „Ihr seid so mit euch beschäftigt, dass ihr die Kleine am Ende noch fallen lasst.”
„Niemals”, versicherte Leigh ihr, gab ihr das Baby dennoch, da sie wusste, dass Lissianna es auch halten wollte. Sie und Greg betrachteten versonnen ihren Nachwuchs, dann fragte Greg: „Und wie kommen eure Hochzeitsvorbereitungen voran?”
„Hervorragend”, erklärte Leigh. „Bastien kümmert sich um alles.”
„Bastien?”, wiederholte Lissianna erstaunt. „Ihr lasst ihn alle Vorbereitungen treffen?”
„Er kümmert sich auch um unsere Hochzeitsreise”, fügte Leigh lachend hinzu. „Er bestand darauf, weil ich zu sehr damit beschäftigt bin, zwischen Kansas und Toronto hin- und herzufliegen, um alles Notwendige zu regeln.”
„Dazu kommt ihre Schwangerschaft”, ergänzte Lucian und legte eine Hand auf Leighs unverändert flachen Bauch. Es gefiel ihm, das Thema bei jeder Gelegenheit anzusprechen, die sich ihm bot. Er war sehr erfreut darüber, dass sie schwanger war, und er rieb es seinen Neffen mit besonderem Vergnügen unter die Nase. Sie war bereits in der ersten Nacht schwanger geworden, was ihrer Ansicht nach damit zu tun hatte, dass er jahrtausendelang nicht mehr mit einer Frau geschlafen hatte. Für ihn wiederum war es ein Beweis für seine Fruchtbarkeit. Männer konnten auf eine nervige Art so süß sein, dachte sie amüsiert.
„Ja, aber ausgerechnet Bastien?”, hakte Lissianna nach. „Er soll doch seine eigene Hochzeit mit Terri organisieren. Er.... ”
„Ich weiß. Er sagt, das macht es für ihn einfacher, weil er alles nur einmal planen muss. Außerdem helfen ihm Thomas und Donny bei der Arbeit.”
„Ach, du liebe Güte!”, stöhnte Greg auf. „Das wird die erste Hochzeit mit
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