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Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Titel: Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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irgendetwas Essbares im Gefrierfach befindet.”
    „Machen Sie ruhig”, erwiderte die junge Frau. „Bis Sie fertig sind, kümmere ich mich um diese Hälfte des Fußbodens.”
    „Danke.” Leigh zog die Kühlschranktür auf und öffnete die Klappe des Gefrierfachs, aber ihr erwartungsvoller Blick wurde mit gähnender Leere beantwortet.
    „Nichts?”, fragte Andrea, als Leigh den Kühlschrank wieder zumachte.
    „Nichts”, bestätigte Leigh seufzend. „Es gibt in diesem Haus nichts zu essen, es sei denn, ich stelle mich hin und backe einfach Plätzchen.”
    „Mhm, Plätzchen”, meinte die Blondine begeistert. „Plätzchen esse ich am liebsten.”
    Leigh lächelte sie ironisch an und sah noch einmal in den Schränken nach. Da war Mehl, Zucker, Öl, Nüsse, Schokoladenstückchen, dazu verschiedene Extrakte.
    Frustriert betrachtete sie den mageren Bestand. „Ich auch. Leider kenne ich kein Rezept auswendig.”
    „Gibt es hier denn kein Kochbuch?”, fragte Andrea und sah sich um, als könne aus dem Nichts auf dem leeren Tresen ein Kochbuch erscheinen.
    „Ich weiß nicht. Ich wohne hier nicht, ich bin hier nur zu Besuch.”
    „Vielleicht ist auf der Mehlpackung ja ein Rezept abgedruckt”, überlegte Andrea, warf den Schwamm in den Eimer und stellte sich zu Leigh vor den Schrank. Leigh trat automatisch zur Seite, damit Andrea das Mehl herausholen konnte, plötzlich jedoch hielt sie inne und inhalierte den Duft, der von der Blondine zu ihr herüberwehte. Lindas Parfüm war schon bemerkenswert gewesen, aber das hier war auch nicht zu verachten. Es hatte ein süßliches Aroma. Leigh schloss die Augen und sog die Luft tief durch die Nase ein. Diese Kanadierinnen benutzten wirklich außergewöhnliche Düfte.
    „Nichts zu finden”, sagte Andrea, stellte die Mehlpackung weg und griff nach der Tüte mit den Schokoladenstückchen.
    „Auf denen stehen immer Rezepte.”
    „Ja”, murmelte Leigh und kam etwas näher, um besser an ihr schnuppern zu können.
    „Aha! Hab ich’s doch gewusst! Da sind immer welche drauf, rief die Blondine triumphierend. „Mal sehen.... Mehl.... ist da. Zucker.... ” Sie spähte in den Schrank. „Auch da. Backpulver?”
    Leigh kam näher, vorgeblich um ihr über die Schulter zu schauen, ob da irgendwo Backpulver zu entdecken war. Eigentlich wollte sie nur Andreas Parfüm besser riechen. Das war der unglaublichste Geruch, den sie je wahrgenommen hatte. So verlockend.... so süß und zugleich durchdringend.... so lecker. Ihr Magen knurrte zustimmend und stachelte das Hungergefühl weiter an. Als Andrea sich bückte, um in die unteren Fächer zu sehen, folgte Leigh ihrer Bewegung, bis sie nur noch einen Fingerbreit vom Hals der Frau entfernt war.
    Wieder inhalierte sie den Duft.
    „Da ist es!” Andrea richtete sich so plötzlich auf, dass Leigh nicht schnell genug reagieren konnte und den Hinterkopf der Frau ins Gesicht bekam. „Autsch!”, riefen sie beide gleichzeitig. Leigh taumelte ein paar Schritte zurück und hielt sich eine Hand vor die Nase, die vor Schmerz zu explodieren schien.
    Andrea hielt sich den Hinterkopf und sah sie überrascht an.
    „Tut mir leid, ich wollte nur auch nach dem Backpulver suchen. Da bin ich Ihnen etwas zu nah gekommen”, brachte Leigh heraus und schloss die Augen, da sich ihre Gedanken überschlugen und sie völlig verwirrten. Unmittelbar bevor Andrea sich bewegt hatte, waren Leighs Reißzähne zum Vorschein gekommen, und sie wäre fast von dem sonderbaren Wunsch überwältigt worden, der jungen Frau in den Hals zu beißen. Dabei wusste sie inzwischen, dass Unsterbliche nur im äußersten Notfall von Sterblichen trinken durften. Es war eine der wenigen Regeln, die es zu beachten galt, da sie ansonsten ihr eigenes Todesurteil unterschrieb - sie ansonsten ihr eigenes Todesurteil unterschrieb - und diesen Wunsch verspürte sie nun wahrlich nicht.
    „Ist alles in Ordnung?”, fragte Andrea, doch deren Besorgnis begriff Leigh erst, als sie hinzufügte: „Sie bluten.”
    Leigh presste die Lippen zusammen, damit ihre Zähne sich nicht zeigten, dann nahm sie die Hand weg und sah auf das daran klebende Blut. Und es tropfte immer noch aus ihrer Nase, sodass sie instinktiv weiter den Mund zusammenkniff, damit sie nichts von ihrem Blut schluckte.
    Auf einmal wurde ihr klar, warum die Rothaarige und auch Andrea so gut gerochen hatten. Es war kein Parfüm gewesen, sondern deren Blut. In diesem Moment kam es ihr vor, als würde der Duft wie eine Welle über ihr

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