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Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Titel: Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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eintreten, in der Sie einfach keine andere Wahl haben.”
    „Okay, aber es wird mir nicht gefallen”, lenkte sie widerwillig ein.
    Er lächelte flüchtig und gab Gas, da die Ampel auf Grün umsprang. „Sie lernen es weniger für sich selbst als für die Sterblichen. Ich weiß nicht, was Sie von Morgans Biss in Erinnerung behalten haben, aber.... ”
    „Ich erinnere mich an jedes Detail.”
    „Haben Sie dabei plötzliche Euphorie oder Lustgefühle empfunden?”, fragte er und nickte, als er sah, wie sie errötete. „Sehen Sie, das ist der Trick, um den Schmerz zu überdecken. Wir können den Geist eines Sterblichen kontrollieren, damit er gar nichts spürt, oder wir lassen ihn unsere eigene Lust spüren, sodass eine Erinnerung an eine leidenschaftliche Begegnung entsteht. Es ist zwar manchmal unvermeidlich, auf einen Sterblichen zurückzugreifen, aber es gibt keine Entschuldigung dafür, die Quelle leiden zu lassen.”
    „Die Quelle? Das klingt so distanziert.” Ihre Stimme hatte einen vorwurfsvollen Unterton.
    „Das ist ein gängiger Begriff bei uns”, antwortete er achselzuckend. „Machen Sie sich gar keine Gedanken über die Menschen, die dahinterstecken? Die Sterblichen?”
    Lucian verzog den Mund. Wenn er ganz ehrlich war, dann machte er sich so gut wie nie Gedanken über Sterbliche. Als er die Putzkolonne bestellte, da hatte er überhaupt nicht darüber nachgedacht, dass er sterbliche Putzfrauen anforderte. Sie waren einfach Putzfrauen. Vor der Entstehung der Blutbanken dagegen waren er und die anderen seiner Art immer gezwungen gewesen, von Sterblichen direkt zu trinken, und indem sie ihnen Bezeichnungen wie „Quelle” gaben, schufen sie eine gewisse innere Distanz zu ihnen. Immerhin waren es oftmals Nachbarn und Freunde, von denen sie hatten trinken müssen, und es war nicht leicht gewesen, mit jenen Menschen zusammenzuleben, von denen man sich ernähren musste.
    Das versuchte er Leigh zu erklären, und nach ihrer Miene zu urteilen, schien sie es zu verstehen. An der Mal angekommen, verließen sie den Wagen und gingen schweigend zum Eingang. „Wohin zuerst?”, fragte Lucian, als er ihr in das helle, überlaufene Gebäude folgte.
    Leigh zögerte und sah ihn unsicher an. „Haben Sie irgendetwas zu erledigen, während ich einkaufe? Wir könnten uns dann später in der Restaurantmeile treffen, falls es hier so was gibt.”
    „Nein, ich stehe voll und ganz zu Ihrer Verfügung”, entgegnete er. Ihm fiel auf, dass sie über seine Antwort gar nicht so erfreut zu sein schien, was ihn ins Grübeln brachte, während er ihr zum ersten Bekleidungsgeschäft folgte.

13
    Leigh durchsuchte den Kleiderständer, aber mit den Gedanken war sie nicht bei der Sache. Vielmehr machte es sie nervös, dass Lucian nur ein oder zwei Meter hinter ihr stand und ihr geduldig zusah. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sie tatsächlich in das Geschäft begleiten würde, schließlich war er ein Mann, und bekanntlich hassten Männer es, mit einer Frau einzukaufen. „Das da würde Ihnen stehen.”
    Sie betrachtete das Shirt, das sie in Gedanken vertieft auf der Kleiderstange bereits weitergeschoben hatte. Ein hellblaues Jerseyshirt mit weitem Rollkragen und ausgestellten Ärmeln. Der Kragen passte nicht zu ihr, da sie zu vollbusig war und dieser Schnitt das nur zusätzlich betonte. „Probieren Sie es an”, schlug er vor.
    „Rollkragen steht mir nicht”, entgegnete sie kopfschüttelnd.
    Das folgende Top in Eierschalenweiß hatte einen V-Ausschnitt. Leigh suchte nach der richtigen Größe, nahm das Top und blieb wie erstarrt stehen, als Lucian über sie hinweg griff und ein rosa Rollkragentop hervorholte, das er ihr dann in die Hand drückte.
    „Probieren Sie es an”, wiederholte er, und sie wollte schon protestieren, als er hinzufügte: „Bitte. Wenn es Ihnen nicht steht, werde ich keinen weiteren Vorschlag machen.”
    Leigh überlegte kurz, dann nahm sie das Top und ging zu den Umkleidekabinen. „Also gut, aber es wird mir nicht stehen.”
    „Das werden wir ja sehen”, gab er zurück und folgte ihr. Die für die Kabinen zuständige Verkäuferin, eine Blondine, stand über eine Theke gebeugt und notierte etwas in einem Buch. Als sie Leigh und Lucian näher kommen sah, lächelte sie freundlich. „Möchten Sie das anprobieren?”
    Da Leigh nur das Gesicht verzog, um ihre mangelnde Begeisterung kundzutun, sagte Lucian an ihrer Stelle: „Ja, das möchte sie.”
    „Okay.” Die Blondine richtete sich auf und kam um

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