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Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Titel: Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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genommen hatte. „Haben Sie sich schon überlegt, wo Sie einkaufen wollen? Ist eine Mal nach Ihrem Geschmack? Oder sind Ihnen die Boutiquen in Downtown Toronto lieber?”
    Er griff nach der Fernbedienung, die auf dem Armaturenbrett von Marguerites kleinem roten Sportwagen lag, und öffnete das Garagentor, ließ den Motor an und sah erst dann zu Leigh, da er sich wunderte, warum sie nicht antwortete. Er hielt inne, als er ihren ungläubigen Gesichtsausdruck bemerkte. „Was ist?”, fragte er beunruhigt.
    „Sehe ich aus, als würde ich in Boutiquen einkaufen?”, fragte sie entrüstet und belustigt zugleich.
    Lucian ließ seinen Blick über Leighs Kleidung wandern, die sich an ihren kurvenreichen Körper schmiegte, und schaute in ihr herzförmiges Gesicht. Ihre Augen wirkten jetzt wie reines Gold und reflektierten das schwache Licht in der Garage. Er bewunderte ihre langen Wimpern, die leichte Stupsnase, ihren sinnlichen Schmollmund. Sie trug kein bisschen Make-up, und doch war sie schöner als die meisten Frauen mit Make-up. Die Götter waren guter Laune gewesen, als sie sie erschufen.
    „Klar. Wieso nicht?”, antwortete er schließlich und musste sich zwingen, nach vorn zu sehen, bevor sich Klein-Lucian wieder zu regen begann. Er fuhr aus der Garage, ließ das Tor hinter ihnen automatisch zugehen und bog auf die Straße ein.
    „Eine Mal genügt mir. Ich brauche nur Jeans und ein paar T-Shirts. Es ist ja schließlich nicht so, als hätte ich irgendetwas vor”, gab Leigh verhalten zurück. Plötzlich bemerkte er, dass sie ihn aufmerksam musterte und fragte: „Oder?”
    „Doch”, bestätigte er und ging im Geiste durch, welche Lektionen er ihr in den nächsten Tagen erteilen würde. „Sobald Sie Ihre Zähne richtig im Griff haben, werden wir damit beginnen, die Gedanken von Sterblichen zu lesen und ihr Handeln zu kontrollieren.”
    „Aber das will ich gar nicht”, protestierte sie missbilligend. „Sie werden es aber müssen.”
    „Warum?” Ihre Frage klang rebellisch. „Ich will nicht andere Leute ausnutzen, nur weil ich.... ”
    „Es handelt sich um eine Fähigkeit, die Sie beherrschen müssen.”
    „Warum?”
    Seine Ungeduld regte sich erneut, doch dann entspannte er sich gleich wieder und lächelte. Sie löste nun mal diese Reaktion bei ihm aus, aber auch Ungeduld war immer noch besser, als emotional tot zu sein. „Wenn Sie sich in einer Notsituation befinden, in der Sie von einem Sterblichen trinken müssen, dann wollen Sie in der Lage sein, ihn zu kontrollieren, damit er keine Schmerzen spürt und sich an den Zwischenfall nicht erinnert.” Bevor sie ein weiteres „Warum?” nachschieben konnte, fügte er hinzu: „Falls ein Sterblicher sich doch daran erinnern kann, müssen Sie sich seiner annehmen.”
    „Sie meinen, er muss getötet werden?”, rief Leigh vorwurfsvoll.
    „Nein, ich meinte, Sie müssen sich seiner annehmen”, erklärte er geduldig. „Das Gedächtnis muss gelöscht werden, oder aber Sie müssen die Erinnerung an die Geschehnisse verändern. Töten ist immer nur der allerletzte Ausweg.”
    „Oh.” Leigh schwieg einen Moment lang. „Also, ich habe ja gar nicht die Absicht, jemanden zu beißen, da muss ich auch nicht lernen, wie.... ”
    „Ich weiß, Sie haben nicht die Absicht, und Sie möchten es auch nicht. Dennoch kann es sein, dass Sie es nicht verhindern können, so sehr Sie das auch wollen. Erinnern Sie sich noch an die Situation mit der Putzfrau?”
    „Ich habe der Versuchung widerstanden”, betonte sie.
    „Diesmal ja. Aber was ist, wenn Sie in einen Unfall verwickelt werden? Überall ist Blut. Sie sind verletzt und haben viel Blut verloren, bevor die Nanos die Blutung stoppen konnten. Die Verletzungen sollen von den Nanos repariert werden, und Sie brauchen Blut. Meilenweit um die Unfallstelle herum gibt es kein Blut, da ist nur der andere Fahrer. Er verliert viel Blut, dessen Geruch Sie anlockt.”
    „Das hört sich so an, als wäre Ihnen das schon einmal passiert”, sagte Leigh.
    Lucian zuckte mit den Schultern. „Ich lebe bereits sehr lange und habe sehr viel erlebt. Sie werden in den nächsten Jahrhunderten auch noch so einiges sehen.”
    „Jahrhunderte”, wiederholte sie schaudernd.
    Als sie an einer roten Ampel anhalten mussten, sah Lucian sie von der Seite an, dann tätschelte er ihre Hand, die auf ihrem Knie lag. „Es ist besser, wenn Sie wissen, was Sie zu tun haben. Ob Sie wollen oder nicht, spielt keine Rolle. Es kann jederzeit eine Situation

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