Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6
sich, setzte zum Reden an und geriet ins Stocken, da sie nicht wusste, wo sie anfangen sollte. „Das ist eine lange Geschichte.”
„Wenn das so ist.... ” Er sammelte die Taschen ein, die er bislang getragen hatte. „Kommen Sie, wir bringen das zum Wagen, Sie trinken einen Schluck, und anschließend essen wir in einem der Restaurants zu Mittag.”
„Zu Mittag?”, fragte sie überrascht, während sie aufstand und nach ihren Taschen griff. „Dafür ist es noch viel zu früh.”
„Dann eben zum Brunch”, gab er beiläufig zurück. „Ich habe Hunger.”
„Ich dachte, Sie essen nichts”, sagte sie, als sie ihm aus der Mal folgte.
Lucian zuckte flüchtig mit den Schultern. „Die Dinge ändern sich eben manchmal.”
„Das Gefühl habe ich auch”, stimmte sie ihm ironisch zu und dachte darüber nach, wie sehr sich ihr Leben in den letzten Tagen geändert hatte.
Lucian trug vorsichtig das Tablett, während ihm das Aroma von Cappuccino und Zimtschnecken in Lucian trug vorsichtig das Tablett, während ihm das Aroma von Cappuccino und Zimtschnecken in die Nase stieg, die Leigh zufolge besonders köstlich sein sollten. Die Einkäufe hatten sie im Kofferraum verstaut, und nachdem sie zwei Beutel getrunken hatte, waren sie in die Male zurückgekehrt.
Er wollte sie zwar in eines der Restaurants dirigieren, aber sie überredete ihn dazu, erst einen Cappuccino zu trinken und eine Zimtschnecke zu essen, danach konnten sie dann richtig zu Mittag essen. Die Schnecke roch wirklich gut, während der Cappuccino für ihn den gleichen Duft hatte wie normaler Kaffee. Allerdings befand sich noch eine schaumige Masse auf dem Getränk.
„Wie wäre der?” Er sah zu Leigh, die auf einen freien Tisch in einer etwas abgelegeneren Ecke deutete, damit sie sich ungestört unterhalten konnten. „Bestens”, bestätigte er.
„Und? Gut?”, fragte sie, nachdem er von der Schnecke abgebissen hatte.
„Wirklich gut. Sie hatten völlig recht”, bestätigte er. Zufrieden strahlte sie ihn an. Offenbar war sie froh darüber, ihn nicht zu etwas überredet zu haben, das nicht seinem Geschmack entsprach.
„Also?”, hakte er zwischen zwei Bissen nach. „Wie war das mit der Bar?”
Leigh verschluckte sich fast, dann antwortete sie mit einem Lachen: „Ich hatte gehofft, Sie hätten das schon wieder vergessen.”
„Wieso?”
„Um das zu erklären, muss ich auf Dinge zu sprechen kommen, die....” Sie hielt inne und sagte schließlich: „Als ich meinen Mann Kenny verlassen habe, musste ich untertauchen.”
Lucian wurde hellhörig. „Warum das?”
„Ich.... Kenny drohte mir immer, wenn ich weglaufe, wird er nach mir suchen, und wenn er mich findet, wird er mich umbringen.” Sie zuckte mit den Schultern. „Heute weiß ich nicht, ob er das tatsächlich gemacht hätte, aber damals habe ich ihm geglaubt. Das war auch ein Grund, warum ich so lange bei ihm geblieben bin.... vielleicht war ich auch einfach noch nicht bereit, auf eigenen Beinen zu stehen.”
Er setzte zum Reden an, aber sie hob eine Hand. „Nicht. Lassen Sie mich erzählen, anschließend können Sie reden.” Als er nickte, wurde sie wieder ruhiger und fuhr fort. „Jedenfalls hat es drei Jahre gedauert, bis ich ihn endlich verlassen habe. Beim letzten Mal bin ich mit einem gebrochenen Arm, mehreren angebrochenen Rippen und einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus wieder aufgewacht. Kenny war dort und hat auf mich eingeredet, wie leid ihm das alles tue, und dass er mich doch so liebe, und wenn ich ihn nicht immer so wütend machen würde, dann müsste er mir auch nicht wehtun.” Sie verzog den Mund. „Dann sind zwei Polizisten hereingekommen und haben ihn gebeten, das Zimmer zu verlassen, weil sie mit mir reden wollten. Kenny nahm mich vorsichtig in die Arme, dabei hat er mir ins Ohr geflüstert, ich sei gestolpert und die Treppe runtergefallen und ich könne mich an nichts weiter erinnern. Sein Blick sagte mehr als jedes Wort, was mich erwartete, sollte ich ihm nicht gehorchen.”
„Was für ein Drecksack”, murmelte Lucian.
„Das war so in etwa das, was ich auch gedacht habe”, sagte Leigh und fuhr fort: „Bevor er sich aufgerichtet hat, konnte ich seine Brieftasche an mich nehmen und sie unter der Bettdecke verstecken. Dann habe ich den Polizisten genau das gesagt, was er mir aufgetragen hatte.”
„Die werden Ihnen doch kein Wort geglaubt haben”, wandte er ein.
„Nein, sicher nicht. Aber was blieb ihnen anderes übrig?” Lucian legte die
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