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Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft

Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft

Titel: Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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leidet unerträgliche Qualen. Es fühlte sich ganz anders an als das, was ich spüre, wenn ich dich berühre.
    Ben stutzte und sah mich fragend an, dann widmete er sich wieder meiner Hand. Du kannst meine inneren Qualen spüren?
    Oh, ja.
    Tut mir leid. Ich wusste nicht, dass du auch die negativen Seiten des Dunklen-Daseins mitbekommst. Ich werde sie zukünftig besser vor dir verbergen.
    Nein, das tust du nicht!
    Er wirkte noch überraschter als vorher.
    Ben, ich will nicht nur die schönen Gefühle in deinem Inneren sehen, auch wenn es immer sehr schön ist, an ihnen teilzuhaben. Zum gegenseitigen Kennenlernen gehören auch die weniger schmeichelhaften Dinge, wie zum Beispiel, dass du schnarchst und ich morgens vor dem ersten Kaffee immer ziemlich grantig bin.
    Ich schnarche nicht! , entgegnete er empört. Ich bin ein Dunkler. Nur Sterbliche schnarchen!
    Gut, du schnarchst nicht. Du atmest nur schwer, was sich für alle anderen so anhört, als würdest du schnarchen.
    So ein Unsinn!
    Während Ben weiter meine Hand massierte, spürte ich, wie sie etwas wärmer wurde. Sie fühlte sich noch längst nicht normal an, aber das eisige Gefühl verschwand allmählich. Ich sah Imogen an, die mit bekümmerter Miene hinter Ben stand. »Imogen, schnarcht Ben?«
    »Ja, natürlich«, entgegnete sie, ohne zu zögern.
    Ich sage jetzt nicht »Hab ich dir doch gesagt«, denn das wäre viel zu hämisch. Aber ich habe es dir gesagt.
    Ich muss euch zwei wohl trennen, damit ihr euch nicht gegen mich verbünden könnt, knurrte er, aber ich spürte seine Belustigung.
    Warum passiert mir so etwas, wenn ich etwas berühre, das ein Lich angefasst hat? Sind sie böse, wie Dämonen?
    Sie sind wie alle anderen Wesen – manche sind gut, manche böse. Der, der hier war, ist offenbar böse.
    Ich dachte über das nach, was ich gespürt hatte. Nein, er ist nicht böse , sagte ich langsam. Er hatte Schmerzen, schlimme Schmerzen. Es war, als hätte man ihn so fest in Ketten gelegt, dass er nicht atmen und nicht denken konnte.
    Liche sind auf ähnliche Weise an Nekromanten gebunden wie Dämonen an ihre Fürsten.
    Dann ergibt das ja Sinn. Ich glaube nicht, dass er hier sein wollte. Ich glaube, er wurde dazu gezwungen.
    Das spielt keine große Rolle , sagte Ben achselzuckend. Ein Lich führt die Befehle seines Herrn aus, ganz egal, was er selbst will.
    Aber das erklärt nicht, warum die Berührung dessen, was er berührt hat, so schreckliche Folgen für mich hatte.
    Du warst nicht darauf vorbereitet. Jetzt weißt du, dass du dich schützen musst, wenn du Dinge berührst, denen die Energie von jemandem mit bösen Kräften anhaftet.
    Das kannst du laut sagen. Ich glaube, ich ziehe nie wieder meine Handschuhe aus!
    Ben verfiel in Schweigen und konzentrierte sich auf meine Hand. Nach ein paar Minuten sah er auf. »Ich fürchte, mehr kann ich nicht tun.«
    Meine Handfläche und die Unterseite meiner Finger waren safrangelb geworden. »Es ist viel besser als vorher. Danke. Fühlt sich auch nicht mehr so kalt an.«
    Als er meine Hand losließ, fiel sie mir wie ein Bleiklumpen in den Schoß. Ben ergriff sie erneut und runzelte die Stirn. »Hat dein Arm auch etwas abbekommen?«
    »Anscheinend.« Ich beugte meinen Arm, und meine Muskeln zitterten, als wären sie völlig überanstrengt, aber zumindest reagierten sie, und es gelang mir, den Arm an meine Brust zu ziehen.
    »Sie braucht einen Arzt«, sagte Imogen.
    »Jawohl!«, ließ sich Finnvid vernehmen, der nackt und patschnass hinter Ben stand.
    Als Ben sich umdrehte, hatte er das Gemächt des Wikingers direkt vor der Nase. »Himmelherrgott noch mal, zieh dir was an, du notgeiler Geist! Imogen, bitte!«
    »Fran braucht … «
    »Ich kümmere mich um sie«, fiel Ben ihr ins Wort.
    Imogen sah aus, als wollte sie ihm widersprechen, machte aber unter Bens durchdringendem Blick einen Rückzieher und murmelte etwas davon, dass sie Finnvid helfen würde.
    »Ich brauche keinen Arzt«, sagte ich und lehnte mich an das Bett. »Ein normaler Arzt kennt sich mit solchen Dingen nicht aus.«
    »Allerdings. Aber ich bringe dich zu Tallulah. Sie hat heilende Kräfte und wird uns sagen können, ob deine Hand einer weiteren Behandlung bedarf.«
    Ich lächelte ihn an. Seine Fürsorge gab mir ein ganz warmes Gefühl im Bauch. »Wusstest du, dass deine Sprache förmlicher und altmodischer wird, wenn du gestresst bist?«
    Er zog die Augenbrauen hoch, zuckte schmerzerfüllt zusammen und rieb sich vorsichtig das verbrannte Gesicht. »Wieso

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