Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft
eine Göttin«, entgegnete Eirik achselzuckend. »Du wirst uns mithilfe deiner göttlichen Kräfte sagen, was wir tun müssen, um das Vikingahärta zu finden.«
»Ich bin eigentlich gar keine Göttin, und ich habe auch keine … « Ich hielt inne, denn plötzlich ging mir da, wo ich mein Gehirn vermutete, ein Licht auf. Ich schaute auf meine bloßen Hände. Ich hatte keine Handschuhe an, weil ich mit Ben zusammen gewesen war, und das bedeutete, dass ich unbewusst sehr darauf geachtet haben musste, nichts zu berühren, was ich nicht unbedingt berühren musste. Offenbar hatte ich sogar mein T-Shirt um meine Hand gewickelt, um Naomis Wohnwagentür zu öffnen. »Ich frage mich, ob ich … «
»Was?«, fragte Isleif gespannt und warf seine langen Bartzöpfe links und rechts über seine Schultern, bevor er eine Sonnenbrille aufsetzte und Sonnenmilch auf seinem Bauch verteilte.
»Ich frage mich, ob ich erspüren kann, wer das Vikingahärta tatsächlich gestohlen hat.« Ich drehte mich um und schaute zu Imogens Wohnwagen.
»Du bist eine Göttin«, wiederholte Eirik und scheuchte mich von der Liege, um es sich darauf gemütlich zu machen. Dann zog er sein T-Shirt aus und rieb sich Brust und Arme mit Isleifs Sonnenmilch ein.
»Eirik!«, rief ich streng.
»Jawohl?«
Ich zeigte auf seinen Schritt, denn seine Boxershorts klaffte wieder auf und gewährte freie Aussicht auf seine Ausstattung.
»Ah, hätte ich fast vergessen!« Er zog seine Boxershorts herunter und cremte seinen Penis mit Sonnenmilch ein, dann zog er sie wieder hoch. »Es wärmt mir das Herz, dass du so besorgt um das Wohl meines Schwanzes bist, Göttin. Bist du sicher, dass du nicht doch lieber mit mir schlafen willst als mit dem Dunklen?«
»Ziemlich sicher, und das hatte ich auch gar nicht gemeint.« Er runzelte verwirrt die Stirn. »Ach, vergiss es! Ihr bleibt hier, und ich gehe zu Imogen und rede mit ihr.«
»Finnvid bestellt bestimmt gerade ihr Feld, aber er hat sicherlich nichts dagegen, wenn du zusiehst!«, rief Isleif mir nach und holte seinen iPod hervor. »Er hat schon immer gern Zuschauer gehabt!«
13
Ich klopfte bei Imogen an und wartete ein paar Sekunden. Als ich gerade mithilfe meines T-Shirts die Tür öffnen wollte, kam mir in den Sinn, dass jeder, der ihren Wohnwagen betrat, höchstwahrscheinlich auch den Türgriff anfasste. Ich atmete tief durch, umklammerte den Griff mit der bloßen Hand und erspürte, wer ihn kürzlich berührt hatte.
»Imogen, bester Laune und aufgeregt«, murmelte ich, während ich die Bilder und Gefühle in mich aufnahm, die dem Metall anhafteten. »Finnvid, voller Begierde. Günter, verärgert und … « Ich versuchte, die in Günters Bewusstsein vorherrschende Empfindung zu ergründen, als er die Tür geöffnet hatte. »Pflichtbewusst? Hm, komisch. Karl. Peter. Ben, stinksauer auf Naomi.« Ich grinste, doch dann merkte ich, dass ich keine weiteren Spuren ausmachen konnte. Was bedeutete, dass jemand anders die Tür für den Dieb geöffnet hatte oder er gar nicht im Wohnwagen gewesen war.
»Imogen? Darf ich reinkommen, oder wird gerade dein Feld bestellt?« Ich streckte den Kopf durch die Tür. Aus dem Schlafzimmer war nichts zu hören. »Es tut mir wirklich leid, dass ich euch stören muss, aber ich muss ein paar Sachen im Wohnwagen anfassen. Du musst nicht rauskommen, wenn du beschäftigt bist!«
»Fran!« Imogen kam aus dem Schlafzimmer und knotete den Gürtel ihres weißen Satinmorgenmantels zu. »Du bist natürlich jederzeit willkommen. Was brauchst du?«
»Tut mir leid, euch mitten im … « Ich machte eine vage Handbewegung Richtung Schlafzimmer.
»Du störst nicht. Wir waren fertig.«
In diesem Moment tauchte Finnvid hinter ihr auf. Er war nackt, machte ein verärgertes Gesicht und sah ganz und gar nicht so aus, als wäre er schon fertig. Ich räusperte mich, und als ich mich rasch abwendete, hörte ich, wie die Schlafzimmertür zugeknallt wurde. »Ich dachte, ich kann vielleicht herausfinden, was mit dem Vikingahärta passiert ist, wenn ich ein paar Sachen hier im Wohnwagen berühre.«
»Oh!« Imogen drehte sich mit dem Wasserkocher in der Hand zu mir um. »Eine ausgezeichnete Idee! Der Lich muss ja irgendetwas angefasst haben. Fang doch mit der Tür an!«
»Die habe ich schon überprüft.« Ich zählte ihr die Leute auf, die ihre Tür kürzlich angefasst hatten.
»Das ist ja merkwürdig.« Imogen schaltete stirnrunzelnd den Wasserkocher ein. »Es war wirklich kein Lich dabei?«
»Nein, da war
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