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Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft

Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft

Titel: Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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niemand, den ich nicht kannte.«
    Sie sah mich erstaunt an. »Wie ist er denn dann reingekommen?«
    »Ich glaube, die Frage lautet eher: Wer hat ihn reingelassen? Besser gesagt, wer hat das Vikingahärta geklaut?«
    »Fran!«, rief sie entsetzt. »Du willst doch wohl nicht damit sagen, dass jemand von uns es genommen hat?«
    »Nein, du natürlich nicht.«
    »Aber die einzigen Leute, die außer mir hier waren, sind unsere Freunde: Peter und Karl und Günter. Und Ben! Du glaubst doch sicher nicht … «
    »Nein, ich weiß, dass Ben es nicht war. Aber … äh … wie gut kennst du Günter?«
    Sie starrte mich eine ganze Weile an. »Das kann nicht dein Ernst sein! Fran, ich kenne ihn jetzt … Oh, bestimmt schon sechs Monate. Und seit mindestens vier Monaten sind wir zusammen. Günter ist Musiker, also kann er die meiste Zeit mit mir reisen, aber ab und zu muss er auch mal fort und Sachen aufnehmen.«
    »Was für Sachen?« Ich sah mich um. Im ganzen Wohnwagen gab es kein einziges Musikinstrument.
    »Na, Musik halt, du weißt schon«, sagte sie und machte eine vage Handbewegung.
    »Aha.« Meine erste Mitbewohnerin war mit dem Gitarristen einer Band zusammen gewesen, und er hatte ständig alle möglichen Arten von Musikzubehör in der Wohnung herumliegen lassen – gerissene Gitarrensaiten, Zettel mit hingekritzelten Melodien und Dutzende Plektrons. Imogens stets blitzsauberer und aufgeräumter Wohnwagen war sicherlich kein Ort, den man leichtfertig mit Gitarrensaiten zumüllte, aber meiner Erfahrung nach fühlten sich Musiker nur dann wohl, wenn sie ihren ganzen Kram um sich hatten. »Ich will ihm wirklich nichts Böses unterstellen, aber wenn du ihn noch nicht so lange kennst, wäre es doch möglich … « Ich verstummte. »Du hast doch nichts dagegen, wenn ich hier ein paar Sachen anfasse?«
    »Nein, nein.« Sie runzelte die Stirn. »Aber wenn der Lich nicht die Tür geöffnet hat, weiß ich nicht, was du hier Nützliches finden könntest.«
    »Man kann nie wissen!« Ich stand auf und sah mich um. Dabei überlegte ich, was jemand berühren würde, der in diesem Wohnwagen nach einem Valknut suchte. Was mich auf eine andere Frage brachte: »Woher wusste derjenige, der das Vikingahärta gestohlen hat, dass es hier war?«
    Imogen sah mich nachdenklich an. »Keine Ahnung.«
    »Wenn dieser Lich es tatsächlich genommen hat, dann muss es ihm jemand gesagt haben.« Den Rest ließ ich unausgesprochen.
    Sie errötete leicht und sah mit einem störrischen Ausdruck im Gesicht weg. Ich ging an der Küchenzeile entlang und fuhr mit den Fingerspitzen über die Arbeitsplatte. Ich berührte alle Gegenstände nur so lange, dass ich die Emotionen und Gedanken aufnehmen konnte, die ihnen anhafteten, ohne von ihnen überwältigt zu werden. Ich stieß auf nichts Ungewöhnliches, registrierte jedoch erstaunt Spuren einer ausgeprägten Wut am Rahmen der Schlafzimmertür, die von Imogen stammten. Irgendwann in jüngster Zeit war sie ziemlich zornig gewesen; so zornig, wie ich sie eigentlich nur sehr selten erlebt hatte. Weil es mir viel zu indiskret vorgekommen wäre, meine Hand länger dort ruhen zu lassen, um festzustellen, was sie so wütend gemacht hatte, fuhr ich rasch mit dem Türgriff fort. Er vermittelte mir nur drei Bilder, die mich nicht überraschten: Imogen, Günter und Finnvid.
    Während ich überlegte, wie jemand ins Schlafzimmer gelangen konnte, ohne die Klinke anzufassen, ging plötzlich die Tür auf, und Finnvid starrte mich grimmig an. Als ich zur Seite trat, marschierte er – immer noch splitternackt – an mir vorbei, sah auch Imogen giftig an und ging in die Dusche.
    Nachdem ich sein Hinterteil ausgiebig bewundern durfte, verzog ich anerkennend die Lippen und sah Imogen an.
    Wir schauten uns in die Augen, bis die Tür zur Dusche zuging, dann fingen wir an zu lachen.
    »Au Mann, er ist wirklich sauer«, sagte ich und wischte mir die Augen.
    »Dazu hat er kein Recht. Er hatte einen ziemlich guten Abend«, sagte sie und lächelte befangen, doch das verschmitzte Funkeln in ihren Augen erinnerte mich an Ben, wenn ihm der Schalk im Nacken saß. »Aber ist sein Hintern nicht knackig?«
    »Sehr hübsch«, pflichtete ich ihr bei und wendete mich wieder der Schlafzimmertür zu.
    »Er ist natürlich nicht so toll wie der von Benedikt, aber er kommt ihm schon ziemlich nah.«
    Ich sah sie über meine Schulter hinweg an. »Will ich wissen, woher du weißt, wie Bens Hintern aussieht?«
    »Fran!«, sagte sie mit gespieltem Entsetzen.

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