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Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft

Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft

Titel: Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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Vikingahärta ebenso vorsichtig in meine Hand gleiten. Mich durchströmte ein warmes Gefühl der Vertrautheit. Ich lächelte es an und hielt es hoch, um die Runen zu bewundern, die in die drei ineinander verschlungenen Dreiecke graviert waren. Das Symbol der Dreiecke wurde von den alten Wikingern als Valknut bezeichnet. »Hallo Vikingahärta! Weißt du, was ein Valknut ist, Ulfur?«
    Er schüttelte den Kopf und wirkte nicht sonderlich interessiert. »Mein Vater wüsste es, aber der ist jetzt in Ostri.«
    In Bezug auf die meisten Dinge, von denen er sprach, war ich so ahnungslos, dass ich dachte, es könnte nicht schaden, wenn ich ihm zeigte, dass ich auch nicht ganz unwissend war. Ich strich sacht über die drei massiven goldenen Dreiecke. »Valknut bedeutet so viel wie ›Knoten der Gefallenen‹. Er ist ein Symbol für das Leben nach dem Tod. Er hat neun Ecken, die für die drei Nornen stehen, die nordischen Schicksalsgöttinnen. Dieser hier gehörte früher Loki, weshalb ihm seine Kräfte innewohnen, aber jetzt gehört er mir.«
    »Das sehe ich.« Ulfur musterte mich nachdenklich, dann fuhr er fort: »Mein Herr wird mich vielleicht vernichten, wenn er herausfindet, was ich getan habe, aber ich überlasse es dir, wenn du mir versprichst, etwas für mich zu tun.«
    »Ich weiß leider nichts über Liche und ihre Herren, also weiß ich auch nicht, wie ich dich befreien … «
    »Nein, nein, darum geht es gar nicht«, fiel er mir ins Wort. »Doch, eigentlich schon, aber in dieser Hinsicht erwarte ich von dir keine Hilfe. Die Zorya, von der ich sprach, Pia, sie wird mir helfen. Wenn du ihr und Kristoff, ihrem Dunklen, eine Nachricht zukommen lassen könntest, wäre ich dir überaus dankbar.«
    »Du kennst einen Dunklen?«, fragte ich erstaunt. »Ich habe nicht gewusst, dass Liche und Vampire sich miteinander vertragen.«
    »Tun wir auch nicht, aber das ist eine Ausnahme. Mein Herr weiß, dass ich eine Weile unter Pias Schutz stand, und hat mir jeden Kontakt verboten. Aber du könntest sie darüber informieren, wo ich bin, und ihnen erklären, was mir widerfahren ist.«
    Der verlorene Ausdruck in seinen Augen ging mir ans Herz. Ich verfiel in Schweigen und versuchte, meine Gedanken zu ordnen. »Ich werde tun, was ich kann«, versprach ich schließlich.
    »Göttin!«, protestierte Eirik. »Du willst dem Lich doch nicht im Ernst helfen! Denn wenn du ihm helfen willst, wirst du uns nicht erlauben, ihn aufzuschlitzen!«
    »Ich würde euch so oder so nicht erlauben, ihn aufzuschlitzen!«, erwiderte ich. »Ehrlich, Eirik, man sollte doch meinen, dass du inzwischen begriffen hättest, dass ich euch nicht mordend durch die Gegend laufen lasse, wie es euch gefällt. Ich werde zu keinem Zeitpunkt zulassen, dass ihr jemanden umbringt. Haben wir uns verstanden?«
    In diesem Moment ging die Tür auf, und ein Mann kam herein. Sein furchtbarer Gestank sagte mir, dass er kein Sterblicher war. Er war klein und dunkel, und als er mich ansah, lag ein gefährliches Funkeln in seinen Augen. »Eine Auserwählte? Für mich? Wie aufmerksam von dir! Mir wurde keine Auserwählte mehr dargebracht, seit … ach, seit Ewigkeiten. Ich werde ihr mit dem größten Vergnügen die Seele aus dem Leib reißen.«
    Eirik sah mich fragend an.
    »Gut«, sagte ich und nahm den Dämon grimmig ins Visier. »Den könnt ihr aufschlitzen, aber sonst niemanden.«
    Die Wikinger stürzten sich auf den Dämon, bevor er ihnen Schaden zufügen konnte. Ich wich zurück und machte Platz, als sie über ihn herfielen. Klingen sausten durch die Luft, schwarzes Blut spritzte in alle Richtungen, und die Schreie und Flüche des Dämons hallten durch den Raum. Die Wikinger legten sich mächtig ins Zeug, und soweit ich es beurteilen konnte, hatten sie ihre helle Freude daran, den Dämon zu Brei zu schlagen. Nach ein paar Minuten war nur noch ein kleiner Klumpen von ihm übrig, der kurz darauf in einer üblen öligen schwarzen Rauchwolke aufging, die den Teppich beschmutzte und die Wikinger mit feiner schwarzer Asche überzog.
    »Sag bloß, dein Herr hält auch Dämonen?«, fragte ich Ulfur.
    Er schüttelte den Kopf und sah sich neugierig den Fleck auf dem salbeifarbenen Teppich an. »Nein, das war ein Verin, ein Dämon aus Asmodeus’ Legionen. Er fungierte als Kurier zwischen seinem Dämonenfürst und meinem Herrn.«
    Ich schürzte die Lippen. »Oh, und gerade wurde er zurück zu Asmodeus geschickt, nicht wahr? Weil man nur die Gestalt eines Dämons vernichten kann, nicht aber ihn

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