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Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft

Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft

Titel: Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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selbst?«
    »Richtig.« Ulfur wirkte etwas besorgt, und ich fragte mich, ob wir seine Gastfreundschaft überstrapaziert hatten. Gleichzeitig überlegte ich, ob sein Herr auf Rache sinnen würde.
    »Das wäre wirklich das Letzte, was ich jetzt gebrauchen kann – noch jemand, der hinter mir her ist«, sagte ich seufzend. »Dein Herr, dieser Nekromant … wird er sauer sein, wenn er herausfindet, dass der Kurier vorübergehend außer Gefecht gesetzt wurde?«
    »De Marco ist kein Nekromant«, entgegnete Ulfur und rieb mit der Spitze seines Schuhs über den schwarzen Fleck. »Er ist ein Ilargi.«
    »Aha.« Ich versuchte, mich daran zu erinnern, was Imogen mir erzählt hatte. »Das sind die Typen, die Seelen rauben, nicht wahr? Und was … « Ich hielt inne, denn plötzlich schrillten bei mir sämtliche Alarmglocken. »Was hast du gesagt, wie dein Herr heißt?«
    »De Marco. Alphonse de Marco.«
    Mir fiel die Kinnlade herunter, und ich starrte ihn mit offenem Mund an. »Bist du sicher?«, fragte ich idiotischerweise.
    »Ziemlich sicher.«
    Ich schüttelte den Kopf und versuchte, die Verwirrung zu vertreiben, die meinen Denkapparat lahmgelegt hatte. »Es kann nicht derselbe sein. Das ist einfach nicht möglich. Es ist nur ein Zufall, nichts weiter. Weißt du vielleicht sein Geburtsdatum? Oder ob er jemals verheiratet war oder eine Tochter namens Petra hatte?«
    Ulfur sah so verwirrt aus, wie ich mich fühlte. »Ich kenne sein Geburtsdatum nicht, und ich weiß auch nicht, ob er schon mal verheiratet war, aber ich glaube schon. Er hatte eine Tochter, doch die wurde ihm geraubt, als sie noch ein Baby war.«
    »Geraubt? Von wem?«
    »Von Zigeunern.«
    »Also bitte! Das ist ein übles Klischee! Zigeuner klauen doch keine Kinder!«, empörte ich mich.
    Er zuckte mit den Schultern. »So hat de Marco es mir erzählt. Er hat lange versucht, seine Tochter zu finden, aber er sagte, sie sei sehr gut versteckt worden. Und dann hat er noch etwas Sonderbares über sie gesagt … «
    »Ich wüsste nicht, was sonderbarer sein könnte als ›von Zigeunern geklaut‹«, sagte ich und kam mir immer mehr vor wie Alice in einer ziemlich absurden Version des Wunderlandes.
    »Solange er ihr Horn habe, hat er gesagt, könne die Kleine nicht gegen ihn eingesetzt werden.«
    Ich sah Ulfur ein paar Sekunden lang schweigend an, dann sagte ich: »Weißt du, so genau muss ich das alles gar nicht wissen. Ich glaube, es ist besser für meine geistige Gesundheit, wenn ich einfach wieder verschwinde. Wenn dein Herr unbedingt sauer auf mich sein will, weil wir die Gestalt des Dämons vernichtet haben, dann soll er doch. Jungs, ich würde sagen, wir gehen! Wo finde ich deine Freundin Pia und ihren Vampir?«
    Ulfur nannte mir die Namen von ein paar Städten, in denen sich die beiden möglicherweise niedergelassen hatten, und brachte uns zur Tür. Die Wikinger waren von dem Adrenalinstoß, den ihnen die Zerstörung der Dämonengestalt beschert hatte, noch nicht wieder heruntergekommen. Sie waren völlig aufgekratzt und hatten nichts dagegen, zu Fuß ins Stadtzentrum zurückzukehren, und unterwegs ließen sie den (in ihren Augen glorreichen) Kampf noch einmal Schlag für Schlag Revue passieren.

15
    Ben war nirgends zu finden, als wir wieder auf dem Markt waren. Ich überlegte, ob ich ihn per Mentalhandy kontaktieren sollte (es erschien mir weitaus einfacher, als ein richtiges zu benutzen), sagte mir dann aber, dass ich nun wirklich nicht in jeder Sekunde darüber informiert sein musste, was er gerade tat. Er war ein großer Junge, er konnte ruhig schon mal verschwinden und allein etwas unternehmen, ohne dass ich wusste, wo er war.
    Dass Naomi an ihrem Tätowierstand war, hatte möglicherweise etwas mit meiner Entscheidung zu tun, Ben seinen Freiraum zu lassen, aber ich wollte es lieber so sehen, dass ich mittlerweile Vertrauen in unsere aufblühende Beziehung hatte.
    »Suchen wir uns ein ruhiges Plätzchen«, sagte ich zu den Wikingern.
    »Du willst Loki beschwören?«, fragte Isleif hoffnungsvoll.
    »Ja.«
    Die drei jubelten und begleiteten mich an den Rand der angrenzenden Wiese, auf der ein paar riesengroße Heuballen lagen. Ich verschwand hinter ihnen, damit mich vom Markt aus niemand sehen konnte, und holte das Vikingahärta aus der Tasche. »Ich hoffe, ich weiß noch, wie es geht.«
    »Das hast du bestimmt nicht verlernt!«, sagte Eirik und baute sich zu meiner Linken auf. Finnvid kam auf meine andere Seite. Sie hielten beide ihre Schwerter in den Händen,

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