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Ein Vampir ist nicht genug - Roman

Titel: Ein Vampir ist nicht genug - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin Charlotte Lungstrass
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abgeschlossen.«
    »Es geht hier nicht um das Auto. Eigentlich bin ich ganz froh, dass du diesen Idioten ins Gipsbett geschickt hast. Selbstgerechter Trottel. Nein, du bist hier, weil ich einen neuen Auftrag für dich habe.«
    Gott, ich danke dir! Ich habe noch einen Job! Ich war kurz davor, mich zu entspannen. Was mich, wenn man
meine momentane Haltung in Betracht zog, direkt auf den Boden befördert hätte. Aber Pete hatte angefangen, seine Finger knacken zu lassen. Während meiner Zeit bei ihm hatte ich schon Bleistiftkauen, Gegen-Möbel-Treten, Akten-an-die-Wand-Werfen und einen kurzen Anfall mit Duftkerzen miterlebt. Aber Fingerknacken war neu. Wachsam richtete ich mich auf und wartete.
    »Hast du schon mal von Vayl gehört?«, fragte Pete.
    »Na ja …« Nur vom Hörensagen. Man könnte sie fast Gerüchte nennen, so unglaubwürdig klangen diese Dinge. Wollte man den Geschichten glauben, hatte Vayl sich eine legendäre Karriere aufgebaut, und das nicht nur, weil er zu den ungefähr fünfzehn Prozent der Vampire gehörte, die es geschafft hatten, von den Menschen akzeptiert zu werden. Er war außerdem der wahrscheinlich beste Auftragskiller, den unsere Abteilung je gehabt hatte.
    »Er wird dein neuer Partner.« Pete wich hastig meinem Blick aus, woraus ich schloss, dass ich meine Was-zum-Teufel-soll-das-Reaktion nicht sonderlich gut unterdrückt hatte. Es folgte ein langes Schweigen, währenddessen ich versuchte, mein Schwindelgefühl unter Kontrolle zu bekommen und Pete sich mehrmals räusperte.
    »Pete, ich … Als du mich eingestellt hast, hast du mir versprochen, dass ich allein arbeiten könnte.« Mein letzter Job hatte ein ganzes Team umfasst, dessen Leiter ich gewesen war. Das war nicht gut ausgegangen.
    »Jasmine, Vayl hat einen Partner verlangt. Du entsprichst seinen Anforderungen. Du bist clever, hart im Nehmen, belastbar …«
    Meine Lippen fühlten sich taub an. »Aha. Und?«
    Er seufzte. »Und zunehmend gefährlich.« Er sprach hastig weiter, bevor ich ihn unterbrechen konnte, was ganz gut war, denn ich glaube, meine spontane Antwort
hätte sein Trommelfell reißen lassen. »Du bist in letzter Zeit immer größere Risiken eingegangen. Da draußen bist du völlig unberechenbar, und langsam befürchte ich, dass ich mich nicht mehr auf dich verlassen kann, wenn du alleine arbeitest.«
    So ein Blödsinn! Hör auf, mich mit diesen Plattitüden aus irgendwelchen Polizeiserien abzuspeisen, du Wichser! Als ob ich es nicht merken würde, wenn man mich verarscht!
    Er fuhr fort: »Ich weiß, wie sauer du jetzt bist …«
    »Das glaube ich nicht! Seit sechs Monaten habe ich quer über den Globus in die verschiedensten Ärsche getreten, Pete. Ich habe nicht einen einzigen Auftrag verbockt. Nicht einen. Zeig mir einen anderen Agenten mit so einer Erfolgsbilanz.«
    »Vayl …«
    »Braucht mich ungefähr so dringend wie einen Besuch im Solarium!«
    Pete warf mir einen Krieg-dich-mal-wieder-ein-Blick zu, der ungefähr so effektiv war wie ein Blick in den Spiegel. Verdammt, hatte ich etwa Schaum vor dem Mund? »Erinnerst du dich noch an den Job in Kuba?«, fragte er dann.
    Ich hatte Castros engsten Berater erledigt, einen Ge neral namens Miguel Santas. Mitten auf einem belebten Marktplatz. Am helllichten Tag. In Reichweite seiner Lieutenants. Aber ich war sauber wieder rausgekommen. Zählte das denn gar nicht?
    »Und an den in Colorado?«
    Aah, wundervoll. Ein Pädophiler namens George Freede hatte eine Kirche gegründet, die sich »Internationale Bruderschaft des Lichts« nannte. Ihr Hauptziel hatte darin bestanden, in den Vereinigten Staaten Kinder zu entführen
und sie dann im Ausland an den Meistbietenden zu verkaufen. Ich hatte ihn bis in den Winterurlaub verfolgt und ihn dann von einem Berg geschubst. Okay, wir waren beide abgestürzt, aber ich war auf meinen Skiern in schönem, fluffigem Pulverschnee gelandet. Er war auf einen Felsen geprallt.
    »Es liegt in meiner Verantwortung, dafür zu sorgen, dass meine Agenten am Leben bleiben«, informierte mich Pete weiter.
    »Also hast du mir einen Babysitter besorgt.«
    Er lachte, tief aus dem Bauch heraus, so dass es aufrichtig klang. »Zur Hölle, nein. Ich habe dich mit einem Mann zusammengespannt, der seit fast dreihundert Jahren am Leben ist. Ich hatte gehofft, dass ein Teil seiner Ausge glichenheit auf dich abfärben könnte.«
    Es war sein Lachen, das mich überzeugte. Ich holte tief Luft, einmal, zweimal. Dann dachte ich: Okay, vielleicht hat er Recht.

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