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Ein Vampir ist nicht genug - Roman

Titel: Ein Vampir ist nicht genug - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin Charlotte Lungstrass
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impliziert er damit, dass eine Frau wie ich ein Wunder braucht, um sich in eine umwerfende Dame zu verwandeln, und wie wir alle wissen, brauchen Wunder ihre Zeit. Was für ein Arsch!
    Das Gefühl seiner Fingerspitzen an meiner Wange ließ mich zusammenzucken. Anhand der fiebrigen Wärme seiner Haut erkannte ich, dass er gegessen hatte, als er bei Sonnenuntergang erwacht war. Die anständigen Vampire, jene, die versuchten, sich anzupassen, ernährten sich alle ohne zu töten. Viele hatten willige Spender. Andere kauften ihre Nahrung bei einer der beiden vom Staat lizensierten Versorgungsstellen. Da Vampire wie Vayl die Vorteile der Integration deutlich machten, würden davon wohl bald noch mehr gegründet werden.
    »Ich habe dich beleidigt«, stellte er fest.
    »Ja, das hast du.« Ich schüttelte den Kopf, um seine Hand loszuwerden. Das fühlte sich ein bisschen zu … gut an. »Aber es ist okay«, fuhr ich fort. Sein reuevoller Gesichtsausdruck sorgte dafür, dass mein Ärger nachließ. »Man sollte die Wahrheit sagen oder zumindest im Vorbeigehen einen kurzen Hinweis darauf geben können, ohne dass andere deswegen gleich ausflippen.«
    »Ich habe keine Ahnung, was du da gerade gesagt hast.«
    »Gut so. Und jetzt lass mich auspacken, ich treffe dich dann in fünf Minuten in der Grube, äh, im Wohnzimmer.«
    Er ließ mich allein, damit ich meinen Koffer auspacken konnte. Was ich nicht tat. Stattdessen setzte ich mich auf das Bett, fischte ein Kartenspiel aus meiner Tasche und begann die Karten zu mischen. Mischen, biegen, zusammenschieben, immer und immer wieder ließ ich das ramponierte Kartenspiel durch meine Finger gleiten, bis Evies
Tränen, meine Gespenster, Vayls unbeabsichtigte Beleidigung und die ruinierten Feiertage, die ich zu gleichen Teilen bewusstlos und im Zustand des Zusammenbruchs verbracht hatte, hinter dem gleichmäßigen Geräusch verschwanden.
     
    Als ich ins Wohnzimmer kam, hatte Vayl sich bereits auf einem der Sofas ausgestreckt. Es fehlten nur noch ein Lorbeerkranz und irgendein halbnackter Sklave, der ihm mit Palmwedeln Luft zufächelte, während er hin und wieder ein paar Trauben verspeiste, und er wäre der perfekte Doppelgänger eines umwerfenden Julius Cäsar gewesen. Wem machte ich hier etwas vor? Wahrscheinlich hatte er mit dem Mann rumgehangen, bevor Cleopatra aufgetaucht war und ihnen den Spaß verdorben hatte. Ich ließ mich auf die Couch ihm gegenüber sinken und zog die Beine an. »Stimmst du dich auf deine Rolle ein?«
    »Wir besuchen ein Wohltätigkeitsdinner mit Tanz, dessen Eintrittskarten fünftausend Dollar das Stück kosten. Unser Zielobjekt hat nur die Crème de la Crème der Gesellschaft eingeladen. Er wird erwarten, dass wir uns dort mit einem gewissen Savoir-faire bewegen.«
    »Mal sehen, ob ich diesen Schwachsinn, ähm, ich meine dein Französisch übersetzen kann. Wir stellen also ein großzügiges Spenderpaar dar?«
    »Jawohl«, nickte er, hob aber aufgrund meiner Ausdrucksweise missbilligend eine Augenbraue.
    »Und wer ist das Zielobjekt?«
    »Ein plastischer Chirurg mit pakistanischen Wurzeln. Sein Name ist Mohammed Khad Abn-Assan, und er hat Liftings, Straffungen und Absaugungen an halb Hollywood vorgenommen. Soweit ich weiß, werden heute Abend auch einige seiner Starpatienten da sein.«

    »Und ich Dummerchen habe mein Autogrammbuch in der anderen Handtasche vergessen. Um was für eine Wohltätigkeitsaktion geht es?«
    »Sie nennt sich New Start . Spielt pro Jahr mehrere Millionen Dollar ein, angeblich, um Kindern, die Opfer eines entstellenden Unfalls waren, die kosmetischen Operationen zu ermöglichen.«
    »Cool. Aber ich schätze mal, die Kinder sehen davon keinen Cent.«
    »Das ist sehr wahrscheinlich, wenn man bedenkt, dass Assan den Großteil der Einnahmen in die Söhne des Paradieses investiert.«
    »Wow, einen Moment mal. Die Söhne des Paradieses? Willst du mir damit sagen, dass wir die finanzielle Basis der extremsten Extremistengruppe überhaupt hochgehen lassen?« Vayl nickte. »Das ist fantastisch!« Diese Arschlöcher werden von Sand und Pisse leben, wenn wir mit Dr. Geldgeber fertig sind.
    Meine Begeisterung lässt sich vielleicht nachvollziehen, wenn man bedenkt, dass die Söhne des Paradieses - neben anderen Gräueltaten - über Burma einen Pave Hawk Hubschrauber der Armee abgeschossen, seine fünfköpfige Crew ermordet und die Aufnahmen davon, wie sie die Leichen verstümmelten, in die ganze Welt verschickt hatten. Die Söhne des Paradieses

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