Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7
denen sie gegen das Kopfende des Betts trommelte.
„Um Himmels willen, DJ!” Victor eilte zum Bett, die anderen Männer folgten. „Warum hast du mir denn davon nichts gesagt? Ich hätte dir helfen können. Sie muss das nicht durchmachen, das lässt sich mit Medikamenten und anderen Dingen lindern.”
„Das wusste ich nicht!”, gab DJ zurück. „Es war ja nicht geplant. Wir unterhielten uns darüber, und sie sagte, sie möchte es gern, und ich solle es machen, bevor sie es sich anders überlegen könne. Also.... hab ich’s gemacht”, sagte er hilflos. „Ich habe noch nie eine Wandlung miterlebt. Ich wusste nicht, dass es so sein würde.... Hilf ihr!”, schrie er Victor an, da Mabel wieder zu schreien begann.
Ungehalten schüttelte Victor den Kopf und schickte Allessandro los, um nach einem Seil zu suchen, mit dem sie Mabel fesseln konnten. Harper sollte zum nächsten Drugstore fahren und den Apotheker dazu veranlassen, ihm die erforderlichen Arzneimittel auszuhändigen, während Edward mehr Blut holen sollte. „Wie lange ist es her, dass du ihr dein Blut gegeben hast?”, fragte Victor, nachdem die drei Männer das Zimmer verlassen hatten.
„Ich.... ” DJ machte ein ratloses Gesicht. „Es kommt mir vor wie ein paar Tage. Ich dachte schon, ihr würdet nie zurückkommen.”
„Um welche Zeit?”, hakte Victor nach.
„Vielleicht eine Stunde, nachdem ihr das Haus verlassen hattet”, antwortete er schließlich.
„Wie viel Blut hast du ihr gegeben?”
„Ich.... ” Er schüttelte den Kopf. „Gar keins. Sie hat noch keine Fangzähne.”
DJ hatte dies kaum ausgesprochen, da wurde es von Mabel widerlegt. Elvi kniete an der oberen Ecke des Betts, um Mabels Schultern nach unten zu drücken. Dabei hielt sie den Kopf so von Mabel weggedreht, dass sie die Männer ansehen konnte, während Victor seine Fragen stellte. Sie sah nichts von dem, was auf sie zukam, und so wurde sie völlig überrumpelt, als Mabel sich plötzlich aufbäumte und mit einem hungrigen Knurren ihre Fangzähne in Elvis Hals vergrub. Ja, das waren eindeutig Fangzähne! Elvi brachte nur einen erstickten Aufschrei heraus, der aber die Männer herumfahren ließ. Sofort waren sie bei ihr, um ihr zu helfen.
17
Mit einem leisen Fluch legte Victor das Handtuch zurück auf Elvis Hals. „Um ein Haar hätte sie dir den Kopf abgerissen.”
„Das hat sie nicht absichtlich gemacht”, hielt Elvi ihm zum dritten Mal in Folge vor Augen, seit er sie in ihr Zimmer gebracht und auf seinen Schoß gesetzt hatte, um ihr einen Blutbeutel nach dem anderen an den Mund zu halten. Ihre Stimme war auf dem Weg der Besserung, sie klang nicht länger wie ein heiseres Fauchen. Die Verletzung musste inzwischen so gut wie verheilt sein.
„Du sollst jetzt nicht reden”, erwiderte Victor ebenfalls zum dritten Mal, dann schob er den nächsten Beutel über ihre Fangzähne. Er machte eine finstere Miene, doch es war gerade dieser Gesichtsausdruck, der eine beruhigende Wirkung auf sie hatte. Die ganze Nacht hatte er sich kühl und distanziert gegeben, aber davon war nun nichts mehr zu merken. Sie bedeutete ihm etwas, das konnte sie ihm deutlich ansehen. Er war wütend und besorgt, wie es zu einem Mann passte, der sie liebte und der wusste, wie schwer sie verletzt worden war. Es war nur zu schade, dass ihr erst die Kehle zerfetzt werden musste, damit sie diese Seite an ihm wieder zu sehen bekam.
Dieser Mann wechselte von heiß zu kalt wie eine Klimaanlage mit einem defekten Thermostat.
„Wie geht es ihr?”, fragte Harper von der Tür her.
„Gut”, versicherte Elvi ihm, nachdem sie den leeren Beutel aus dem Mund genommen hatte. „Wie geht es Mabel?”
„Schon besser”, antwortete er zögerlich. „Es wird aber eine Weile dauern. Weil sie älter ist, haben die Nanos mehr zu reparieren. Wir werden mehr Blut benötigen.”
„Ich rufe Teddy an, dann kann er es bei der Blutbank abholen und herbringen”, erklärte Elvi. „Haben wir noch genug, damit es für ein paar Stunden reicht? Es wäre mir recht, wenn ich ihn nicht aus dem Schlaf reißen muss. Immerhin haben wir erst. sie sah zur Uhr, „.... halb fünf am Morgen.”
Harper dachte kurz nach. „Sofern sie nicht noch jemandem die Kehle in Stücke reißt, sollte das Blut bis zum Vormittag reichen.”
Elvi nickte. „Ich rufe ihn an, so früh ich kann. Er wird sich bestimmt aufregen, wenn er erfährt, was passiert ist, und da wäre es besser, wenn die Wandlung schon weiter fortgeschritten ist.”
Harper
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