Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7
das leid.
„Und was kann ich Ihnen bringen?”, fragte die Kellnerin, als er weiter nichts von sich gab.
„Die meisten von den Leuten, die sie erwähnt hat”, erklärte Harper ihr leise, während Victor bestellte, „sind seine Nichten und Neffen und deren Lebensgefährten. Ich weiß nicht, wer diese Leigh ist, aber Lucian führt den Rat und ist Victors älterer Bruder.”
„Sein älterer Bruder?”, fragte Elvi ungläubig, da sie sich kaum vorstellen konnte, dass irgendjemand noch älter war als Victor.
„Er ist einer der Ältesten unserer Art”, bestätigte Harper. „Lucian und sein Zwillingsbruder Jean Claude gehörten zu den wenigen, die den Untergang von Atlantis überlebt haben.”
„Ja, Atlantis, stimmt”, sagte sie mehr zu sich, als ihr einfiel, was sie über die Nanos und ihre Herkunft erfahren hatte.
„Hättest du Lust zu tanzen, während wir auf unsere Drinks warten?”, fragte Harper, kaum dass die Kellnerin den Tisch verlassen hatte.
Aus einem unerfindlichen Grund wanderte ihr Blick zu Victor, ehe sie antwortete. Seine Miene verriet keine Regung, was sie daran erinnerte, dass er offenbar das Interesse an ihr verloren hatte. Sie setzte ein strahlendes Lächeln auf, nickte und stand auf. „Ja, gern.” Sie hatte schon immer gern getanzt, ob schnell, ob langsam.
Jede Variante hatte ihr gefallen, aber seit Jahren war sie nicht mehr dazu gekommen. Das und die Tatsache, dass Victor sie völlig ignorierte und zu anderen Tischen sah oder sich im Klub umschaute, waren für sie Grund genug, sich zu erheben und die Nacht durchzutanzen. Solange sie sich auf der Tanzfläche aufhielt, spürte sie nicht so sehr, wie weh es ihr tat, dass er so auf Abstand zu ihr gegangen war. Und sie konnte auch so tun, als hätte sie nicht bemerkt, wie er zwischendurch für eine halbe Stunde verschwand.
Elvi tanzte mit den drei Männern, aber nicht mit Victor. Allessandro war von allen bei den schnell en Stücken am besten, Harper schlug sich in sämtlichen Disziplinen ganz gut, doch es war Victor, mit dem sie eigentlich tanzen wollte. Und er war auch der Einzige, der sie nicht um einen Tanz bat. Obwohl ihre Gefühle verletzt waren, verbrachte Elvi eine schöne Zeit im Klub. Trotzdem war sie erleichtert, als Harper sie beim Gähnen erwischte und entschied, dass sie aufbrechen sollten. Es war erst zwei Uhr morgens, aber sie war am Tag zuvor bereits um zehn Uhr aufgestanden, um Kuchen zu backen.
Außerdem taten ihr die Füße weh, sie war müde, und sie hatte eindeutig zu viel getrunken. Die Virgin Mary hatte nur den Grundstein gelegt. Jedes Mal, wenn sie ein Glas geleert hatte, schien es so, als halte einer der Männer bereits einen weiteren Drink bereit, den sie probieren sollte. Sie hatte High Times, Wino Reds und noch eine ganze Reihe mehr getrunken, aber eigentlich wäre sie viel lieber bei Sweet Tooths und ähnlichen Variationen geblieben, denn das leicht beschwipste Gefühl, das die anderen Drinks ihr bereiteten, war nicht so sehr nach ihrem Geschmack. Sie war froh, dass sie sich auf der Tanzfläche von diesen Effekten recht schnell wieder befreien konnte.... zumindest glaubte sie das. Doch als sie nach dem letzten Drink aufstand, um zu gehen, fühlte sie sich etwas unsicher auf den Beinen.
Der Weg zurück zum Helikopter kam ihr länger vor als der Weg zum Klub, aber irgendwie bewältigte sie ihn dann doch noch, und mit einem leisen Seufzer setzte sie sich zwischen Harper und Victor. Sie waren gerade erst gestartet, da bewirkten ein Zuviel an Blut und die in die Drinks gemixten Substanzen, dass ihr die Augen zufielen und sie auf ihrem Platz zusammensank.
„Sie schläft”, stellte Harper leise fest, als der Hubschrauber gelandet war und Elvi keine Regung zeigte.
„Ja.” Victor hob sie hoch, auch wenn er wusste, er sollte das eigentlich nicht tun. Er wollte auf Abstand zu ihr bleiben, bis sie wussten, wer der Schütze war und auf wen von ihnen er es abgesehen hatte. Aber dass er deswegen zulassen musste, dass Harper, Edward und Allessandro sie umschwirrten wie die Motten das Licht, gefiel ihm überhaupt nicht.... und noch schlimmer wurde es durch die Tatsache, dass sich Elvi daran gar nicht zu stören schien.
Ursprünglich hatte er ihr unter vier Augen erklären wollen, warum er sich so verhielt, doch bevor sie nach Toronto aufgebrochen waren, hatte sich dafür keine Gelegenheit mehr ergeben. Und als er merkte, wie wenig es sie offenbar störte, war es sein verletzter Stolz, der ihn später von einer
Weitere Kostenlose Bücher