Ein Vampir zum Vernaschen: Argeneau Vampir 3
Rücksichtnahme jetzt machten sie misstrauisch, und sein hoffnungsvoller Gesichtsausdruck trug ebenfalls nicht viel dazu bei, sie zu beruhigen. Aber sie war wirklich erschöpft. Es war ein langer Tag gewesen, also gab sie widerstrebend zu: „Ich bin tatsächlich müde.”
Im nächsten Augenblick spürte sie einen festen Griff an ihrem Arm, der sie aus der Küche führte.
„Also ins Bett mit Ihnen!” Argeneau klang erfreut von dieser Aussicht, und er scheuchte sie den Flur entlang und dann die Treppe hinauf. „Schlafen Sie so lange, wie Sie wollen. Ich werde wahrscheinlich wie immer die ganze Nacht arbeiten und den größten Teil des Tages verschlafen. Falls Sie vor mir aufstehen, essen Sie, was Sie wollen, trinken Sie, was Sie wollen, aber schnüffeln Sie nicht herum.” Das Letzte kam in einem Tonfall heraus, der schon eher zu dem unhöflichen Mann gehörte, den sie kennengelernt hatte.
„Das werde ich bestimmt nicht tun”, sagte sie rasch und einigermaßen verärgert. „Ich habe ein Manuskript mitgebracht, das ich bearbeiten muss. Und das werde ich tun, bis Sie aufstehen, versprochen.”
„In Ordnung. Schlafen Sie gut.” Er schob sie in das gelbe Gästezimmer, das sie sich ausgesucht hatte, und zog die Tür fest hinter ihr zu.
Kate drehte sich langsam zu der Tür um und erwartete beinahe zu hören, wie das Schloss einschnappte. Sie war erleichtert, als das nicht geschah. Kopfschüttelnd über ihr eigenes Misstrauen holte sie das Nachthemd aus dem Koffer und ging dann zum Badezimmer, um sich zu duschen. Sie war gerade dabei, sich hinzulegen, als ihr die Ausrede wieder einfiel, die sie benutzt hatte, um hier bleiben zu können. Sie hielt inne und sah sich um.
Als sie die kleine Digitaluhr auf dem Nachttisch bemerkte, stellte sie diese so ein, dass sie in einer Stunde geweckt wurde. Sie hatte vor, sich zu überzeugen, dass Lucern nicht eingeschlafen war und wenn doch, dass er wieder aufwachen würde.
Sie stellte den Wecker zurück auf den Nachttisch, kroch unter die Decke und dachte an diese kleinen Schreckensmomente in der Küche. Sie holte tief Luft und erinnerte sich daran, wie Lucern Argeneau mit blutüberströmtem Gesicht vor ihr gestanden hatte.
Guter Gott, sie hatte noch nie zuvor eine Kopfverletzung gesehen! Sie hatte selbstverständlich gehört, dass sie blutig sein konnten und oft schlimmer aussahen, als sie tatsächlich waren, aber er hatte so stark geblutet!
Sie schauderte und schluckte gegen den Kloß in ihrem Hals an.
Kate kannte den Mann kaum, und er war seit ihrer Ankunft nichts als unhöflich zu ihr gewesen, aber obwohl es ihm nach diesem Verhalten nur recht geschehen würde, wollte sie auf keinen Fall, dass er starb. Wie sollte sie dann ihre Chefin beeindrucken? Sie konnte es geradezu vor sich sehen. Nein, Allison, ich konnte ihn nicht überreden, die Zeitungsinterviews zu geben. Nein, in den Fernsehsendungen wollte er auch nicht auftreten. Ah.... nein, er wird auch keine Bücher signieren.
Ich hätte ihn vielleicht überreden können, aber stattdessen habe ich ihn umgebracht. Es war ein Unfall, Allison. Ich weiß, er war unser neuester Goldesel, und ich hatte wirklich nicht vor, ihn zu töten, obwohl er ein unhöflicher Sturkopf war.... nein, wirklich, es war ein Unfall. Ja, mir ist klar, dass ich gefeuert bin. Nein, ich nehme es Ihnen nicht übel, wenn Sie mir kein Zeugnis geben.
Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, ich mache mich auf den Weg, um mich bei McDonald’s zu bewerben, denn meine Karriere im Verlagswesen ist ruiniert.
Seufzend schüttelte sie den Kopf und schloss die Augen. Gott sei Dank schien Argeneau gesund zu sein wenn man von dieser Blässe einmal absah. Sie setzte sich wieder hin, und die Sorge begann erneut an ihr zu nagen. Er war wirklich schrecklich bleich gewesen.
„Und wie auch nicht?”, fragte sie sich. Es hatte ausgesehen, als hätte er einen Liter Blut verloren. Oder mindestens einen halben.
Vielleicht sollte sie jetzt gleich nach ihm sehen. Kate dachte noch einen Moment darüber nach. Ein Teil von ihr wollte nach ihm sehen, ein Teil befürchtete, dass er sie anschreien würde, weil sie ihn unterbrach, bei was immer er tat. Er würde sie sicher anknurren, wenn sie jede Stunde nach ihm sah. Aber er war so furchtbar blass gewesen, nachdem er sich den Kopf angeschlagen hatte.
Andererseits war ihr schon auf der Veranda, bevor er sich den Kopf verletzt hatte, aufgefallen, wie blass er war. Oder hatte das am Licht gelegen? Es war immerhin schon
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