Ein Vampir zum Vernaschen: Argeneau Vampir 3
Oder war das die Eiscreme, die er hielt? Er griff nach einem weiteren Karton und sah seufzend, wie sie um die Ecke verschwand. Er wollte ihr folgen. Er konnte Hirnkontrolle anwenden, um sie für einen kurzen Biss hinten in den Laden zu locken. Aber wenn man ihn erwischte.... Seufzend gab er diesen Gedanken auf und griff nach Vanilleeis mit Schokosplittern. Er würde es noch eine kleine Weile aushalten können. Nur ein wenig länger, und er würde frei sein, um zu Bastien oder Etienne zu fliehen. Kate C. Leever war doch sicher nach ihrem Arbeitstag und dem Flug erschöpft und wollte schlafen gehen.
„Sie scheinen Eiscreme ja wirklich zu mögen”, stellte Kate fest, als er zu ihr zurückkehrte.
Lucern warf einen Blick auf die vier Packungen in seinen Händen und ließ sie mit einem Achselzucken auf das Band fallen. Er hatte keine Ahnung, welche Sorten er ausgewählt hatte, und er war so abgelenkt gewesen, dass er nicht einmal bemerkt hatte, wie viele Päckchen es waren, aber das spielte keine Rolle. Sie würden irgendwann schon gegessen werden.
Kate protestierte dagegen, dass er zahlte, aber Lucern setzte sich durch. Das war Männersache. Sein Stolz erlaubte nicht, dass eine Frau für Lebensmittel zahlte, die sie in seinem Haus verzehren würden. Kate öffnete auf dem Rückweg eine Packung ReisCracker, um daran zu knabbern. Sie bot ihm welche an, aber er verzog nur höhnisch den Mund und schüttelte den Kopf. Reis-Cracker. Guter Gott.
Es gelang ihm, nicht zu einem seiner Brüder zu fahren. Er war ziemlich stolz auf seine Selbstbeherrschung. Er und Kate trugen die Einkäufe in sein Haus, dann bestand er darauf, dass er die Sachen wegräumen würde, während sie mit dem Kochen begann.
Das ließ ihn hilfreich und nützlich wirken, während er doch in Wahrheit nur wollte, dass sie ihre verdammte Mahlzeit kochte, aß und dann ins Bett ging, sodass er sich auf die Suche nach dem machen konnte, was er wirklich brauchte. Nicht, dass er anderes Essen nicht ebenfalls genießen konnte. Ein wenig davon würde ihn nicht stören. Aber normales Essen würde gegen seinen Hunger nicht helfen. Leute wie er konnten ohne normale Lebensmittel überleben, aber nicht ohne Blut.
Zum Glück war Kate C. Leever offenbar vollkommen ausgehungert, denn sie kochte eine schnelle Mahlzeit, grillte ein paar Steaks und stellte eine Schale mit dem grünen Zeug und einer Art Soße dazu zusammen. Lucern hatte nie verstanden, wieso jemand Salat mochte. Kaninchen aßen Grünzeug. Menschen aßen Fleisch, und Lucern aß Fleisch und Blut. Er war schließlich kein Kaninchen. Aber er behielt seine Ansicht für sich und war mit dem Auspacken beinahe zur gleichen Zeit fertig, als Kate zu Ende gekocht hatte. Dann setzten sie sich zum Essen hin.
Lucern stürzte sich begeistert auf das Steak und ignorierte die Schüssel mit dem Kaninchenfutter. Er hatte ihr mitgeteilt, dass er sein Fleisch blutig haben wollte, und er nahm an, dass es für die meisten Leute tatsächlich blutig gewesen wäre aber er meinte wirklich blutig. Dennoch, es war zart und saftig, und er aß es schnell.
Er sah zu, wie Kate fertig aß, aber er schüttelte den Kopf, als sie ihm Salat anbot. „Sie sollten wirklich welchen essen”, dozierte sie mit einem Stirnrunzeln. „Salat ist voller Vitamine und Nährstoffe, und Sie sind immer noch schrecklich blass.”
Er nahm an, sie fürchtete, seine Blässe könne etwas mit seiner angeblichen Kopfverletzung zu tun haben. Tatsächlich kam sie jedoch von seinem Mangel an Blut, was Lucern daran erinnerte, dass er sich erkundigen sollte, ob Bastien zu Hause war. Er entschuldigte sich, verließ das Zimmer und ging in sein Büro.
Sehr zu seiner Enttäuschung antwortete niemand, als er seinen Bruder anrief. Bastien war entweder ausgegangen oder zu Argeneau Industries zurückgekehrt. Wie Lucern zog auch Bastien es vor, nachts zu arbeiten, wenn alle anderen schliefen. Mit den Gewohnheiten von ein paar Hundert Jahren ließ sich nicht so leicht brechen.
Er kehrte in die Küche zurück, wo Kate inzwischen bereits die meisten Teller abgespült und in die Spülmaschine geräumt hatte. „Ich mache das”, sagte er sofort. „Sie müssen erschöpft und reif fürs Bett sein.”
Kate sah Lucern überrascht an. Sie konnte kaum glauben, dass das derselbe Mann sein sollte, der all ihre Briefe mit einem kurzen
„Nein” beantwortet hatte und bei ihrer Ankunft so unhöflich gewesen war. Seine Hilfe beim Verstauen der Einkäufe und seine auffällige
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