Ein Vampir zum Vernaschen: Argeneau Vampir 3
Sachen anzuschauen und sich auszumalen, dass sie etwas Fettiges, Ungesundes essen könnte wie Eier mit Schinkenspeck.
Was sie selbstverständlich nicht tat. Sie entschied sich für etwas weniger Befriedigendes, aber Gesünderes: Grapefruit und Cornflakes. Dann goss sie sich eine Tasse Kaffee ein und trank sie, während sie aus dem Fenster in Lucerns Garten schaute: ein großer, gepflegter Rasen umgeben von Bäumen, der offenbar von Profis in Ordnung gehalten wurde. Ebenso wie das Haus.
Lucerns Heim kündete von Wohlstand und Klasse, sowohl innen als auch außen. Es war groß und mit Antiquitäten ausgestattet, aber von außen war es noch schöner. Es stand auf einem großen Grundstück, umgeben von Bäumen und Wiesen, die alle gut gepflegt waren und beinahe vergessen ließen, dass es sich am Rand einer Großstadt befand. Es war stattlich und ruhevoll, und Kate genoss die Aussicht, während sie ihren Kaffee trank.
Sie goss sich noch eine Tasse ein und schlenderte aus der Küche und den Flur entlang, wobei sie über eine Möglichkeit nachdachte, wie sie noch mindestens einen Tag hierbleiben könnte. Sie musste Lucern unbedingt überreden, wenigstens ein Interview zu geben.
Wahrscheinlich würde er niemals einer Lesereise zustimmen, und sie hatte diese Idee bereits fallen gelassen, aber sie würden ihn doch sicher dazu bringen können, ein paar Interviews zu geben. Vielleicht am Telefon oder übers Internet? Einige ihrer Autorinnen hatten bereits Interviews per E-Mail gegeben. Der Interviewer hatte eine E-Mail mit den Fragen geschickt, die Autorin hatte per E-Mail geantwortet. Und es gab Kurierdienste.
Sie hatte gehört, dass Autoren auch auf diesem Weg kommunizierten. Himmel, es konnte doch nicht eine so große Sache sein! Lucern würde nicht einmal sein Haus verlassen müssen.
Sie stand kurz davor, mit ihrer Kaffeetasse ins Wohnzimmer zu gehen, als sie den Karton auf dem Flurtisch entdeckte. Sie erkannte ihn sofort. Schließlich hatte sie das verdammte Ding selbst mit Fanpost vollgepackt und es ihm geschickt. Sie wechselte also die Richtung und ging weiter den Flur entlang zu dem Tisch und betrachtete den Karton verärgert. Sie hatte ihn vor drei Monaten geschickt! Vor drei Monaten! Und er hatte sich nicht einmal dazu herabgelassen, das verdammte Ding zu öffnen, geschweige denn einen der Briefe darin zu beantworten.
„So ein Mistkerl”, murmelte sie. „Undankbarer, blöder.... wunderbarer Kerl.” Das Letzte sagte sie mit wachsendem Lächeln, als ihr klar wurde, worin ihre Ausrede bestehen würde, noch eine Nacht bleiben zu müssen. „Oh”, flüsterte sie. „Meinen Glückwunsch zu deiner Dummheit und Unhöflichkeit.”
Salsa-Musik. Das war das Erste, was Lucern hörte, als er erwachte. Er erkannte das Lied; es war ein aktueller Hit. Vor seinem geistigen Auge erschien kurz ein Bild von einem schlanken, gut aussehenden Latino, der in dunkler Kleidung über eine Bühne tanzte.
Die Musik machte es ihm leichter, Kate zu finden. Er folgte einfach dem Klang bis zu seinem Wohnzimmer, wo er in der Tür stehen blieb, um sich anzusehen, wie sie den Raum durcheinandergebracht hatte, während er geschlafen hatte. Das Wohnzimmer war sauber und ordentlich gewesen, als er ins Bett gegangen war, aber nun wimmelte es überall von Papier. Auf jeder waagerechten Fläche lagen geöffnete Briefe und Umschläge. Kate C. Leever wühlte mitten in diesem Chaos in einem Karton herum, zog noch mehr Briefe hervor, um sie zu öffnen und dann auf den einen oder anderen Stapel zu legen, bevor sie wieder zum Karton tänzelte.
„Sie haben rumgeschnüffelt!”, brüllte er.
Kate, die gerade rhythmisch mit der Hüfte nach dem halb leeren Karton stieß eine ziemlich attraktive Bewegung, um ehrlich zu sein, gab ein erschrockenes Quieken von sich. Sie fuhr zur Tür herum, kippte dabei den Karton um und ließ den Inhalt auf den Boden fallen.
„Sehen Sie, was Sie angerichtet haben!”, rief sie und errötete verlegen. Sie beugte sich vor, um den Karton und seinen Inhalt aufzuheben.
„Sie haben rumgeschnüffelt!”, wiederholte Lucern. Er ging auf sie zu und baute sich vor ihr auf, während sie die herausgefallenen Umschläge auflas.
„Ich.... ” Sie blickte schuldbewusst zu ihm auf, dann verzog sie verärgert das Gesicht. Sie stand auf und erwiderte seinen wütenden Blick. „Ich brauchte nicht herumzuschnüffeln. Der Karton stand direkt auf dem Flurtisch. Er ist mir aufgefallen, als ich daran vorbeikam.”
„Ich bin nicht sicher,
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