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Ein verführerischer Akt

Ein verführerischer Akt

Titel: Ein verführerischer Akt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Callen
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ihre Mutter in dieser Hinsicht nicht zufriedenstellen konnte.
    »Meine lieben Mädchen, wie schön, dass ich euch hier beide antreffe«, erklärte sie mit strahlender Miene. »Lord Parkhurst, erlauben Sie mir, Ihnen meine Töchter, Miss Susanna Leland und Miss Rebecca Leland, vorzustellen. Ach du meine Güte, ich habe bereits so viel von ihnen erzählt, dass Sie wahrscheinlich das Gefühl haben, bereits alles über die beiden zu wissen, was es zu wissen gibt!«
    Rebeccas Lächeln gefror. Alles, was es zu wissen gab … In der Tat: Lord Parkhurst war wahrscheinlich tatsächlich dieser Meinung, vor allem wenn man bedachte, mit welcher Gründlichkeit er das Gemälde betrachtet hatte.
    Und plötzlich überfiel sie das Gefühl, wieder im dunklen, nur vom spärlichen Kerzenschein erhellten Salon viel zu dicht neben diesem Mann zu stehen, der sie mit seinen intelligenten Augen durchdringend anschaute. In diesem verspielten Wintergarten hingegen wirkte er deplatziert, schoss es ihr mit einem Mal durch den Kopf. Viel eher passte er in einen Wald, wo er sich an seine Beute anpirschte … Und diese Beute, das war sie. Hitze stieg in ihr auf, und sie hoffte, dass er es nicht bemerkte.
    »Es ist mir eine Freude, Sie kennenzulernen, meine Damen«, erklärte er und verbeugte sich höflich. Sein Tonfall klang eher sanft als herausfordernd, aber trotzdem tief und sonor.
    Die Schwestern knicksten, wie es sich gehörte, und Rebecca merkte, dass die Anspannung ein wenig nachließ. So aus der Nähe und bei Tageslicht wirkte er irgendwie anders, weniger bedrohlich. Über seine Stirn zogen sich feine Linien, und sein Blick sah verhangen aus, fast schon müde. Hatte er etwa auch die halbe Nacht an sie gedacht, so wie er ihr nicht aus dem Sinn gegangen war?
    Nein, das wäre zu viel der Ehre. Er war ein typischer gelangweilter Aristokrat, der einer Sache schnell überdrüssig wurde. Er mochte zwar anders aussehen, aber er war bestimmt vom gleichen Schlag wie alle anderen Männer, die sie kannte.
    »Ist es wirklich das erste Mal, dass wir uns miteinander unterhalten, Lord Parkhurst?«, fragte Rebecca höflich. »Ich habe das Gefühl, Sie schon bei anderen Gelegenheiten gesehen zu haben.«
    »Und ich Sie, Miss Leland.«
    Er legte eine vollendete Höflichkeit an den Tag, doch sie hörte die unterschwellige Bedeutung in seinen Worten und konnte nur mühsam ein leichtes Zittern unterdrücken.
    »Ich möchte bei dieser Gelegenheit Ihnen allen meine Freude über die kaum noch erwartete Rückkehr von Captain Leland zum Ausdruck bringen«, fuhr er fort.
    »Danke, Mylord«, erwiderte Lady Rose mit einem glücklichen Seufzer. »Der drohende Verlust meines Sohnes hatte mich wirklich am Boden zerstört, meinen Mann ebenfalls. Erst jetzt fühlen wir uns seelisch und geistig wieder gesundet. Matthew hält sich derzeit für einen Monat bei seinen Cousins auf.«
    »Ach ja, das habe ich schon gehört«, sagte Julian und schaute die Schwestern an. »Ihr Sohn selbst hat es mir erzählt. Wir haben letzthin ein paar gemeinsame Geschäfte getätigt.«
    Warum hatte er gestern Abend nicht erwähnt, dass er ihren Bruder kannte, fragte Rebecca sich verärgert. Ihre Ernüchterung und Enttäuschung wuchs. Parkhurst war genauso ein Langweiler und Stutzer wie alle anderen auch. Nur sie hatte sich eingebildet, er könnte anders sein.
    »Haben Sie meinen Sohn an der Universität kennengelernt?«, fragte Lady Rose.
    Julian verschränkte die Arme hinter dem Rücken und nahm eine lässige Haltung an, eine zu lässige, fand Rebecca. Offensichtlich hatte ihre Mutter ein heikles Thema angeschnitten.
    »Nein, das habe ich nicht, Mylady.«
    »Dann müssen Sie in Oxford gewesen sein. Matthew war in Cambridge, wo mein Mann lehrt.«
    »Ich erbte Titel und Verantwortung mit achtzehn«, erklärte Julian, »und hatte dann nicht mehr viel Zeit für anderes.«
    Die Miene von Rose Leland nahm kurz einen gequälten Ausdruck an. »Ich bitte um Vergebung, Mylord. Ich hatte vergessen, dass Ihr Vater schon vor so vielen Jahren gestorben ist.«
    Rebecca ließ beide nicht aus den Augen und fragte sich, was wohl gerade ungesagt blieb. Sie würde es gerne wissen, doch wenn sie die Mutter später danach fragte, würde diese gleich wieder mehr dahinter vermuten und keine Ruhe geben.
    Um die peinliche Situation zu überspielen, warf Rebecca ein: »Unser Cousin Madingley ist aus dem gleichen Grund nicht zur Universität gegangen.«
    Julian nickte. »Ich erinnere mich.«
    »Aber obwohl Sie keine

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