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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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weshalb und inwiefern der Liebesakt so anders gewesen war, als er es von früher kannte. Dass sie, ein Neuling auf dem Gebiet der körperlichen Liebe, die Frau sein sollte, die in all den Jahren zum ersten Mal seine Selbstbeherrschung brechen konnte, ihn völlig gefangennehmen und dazu bringen, dass er sich allein auf seine Instinkte verließ, dass er mit ihr … an den Ort gelangte, wo auch immer sie gewesen waren.
    Ein Land, in dem die Lust sich jeder Beschreibung entzog, der körperliche Akt ein Echo von etwas anderem, viel Herrlicherem gewesen war.
    Ein Ort, der nicht von dieser Welt war. Es war überirdisch gewesen.
    In all den Jahren, mit all seiner Erfahrung hatte er sich nie vorgestellt, dass es so etwas geben könnte, dass so ein Ort existierte.
    Vorsichtig löste er sich von ihr und rückte ein Stück ab. Er legte sich auf den Rücken und zog sie wieder an sich. Ohne das geringste Anzeichen von Gegenwehr ließ sie es zu, schmiegte sich an seine Seite, sodass ihr Kopf auf seiner Schulter ruhte.
    Die Bettdecken lagen warm auf ihnen. Die Nacht hüllte das Haus ein; das Mondlicht schien nun heller. Er blickte in ihr Gesicht; sie schien noch tief und fest zu schlafen. Langsam hob er eine Hand und berührte ihr Haar. Als sie sich immer noch nicht regte, begann er mit den Händen über die seidigen Strähnen zu fahren, genoss das Gefühl der weichen Wellen unter seinen Handflächen.
    Er legte sich in die Kissen zurück und schaute zum Betthimmel empor; ohne das Streicheln zu unterbrechen, versuchte er nachzudenken.
    Die rhythmische besänftigende Zärtlichkeit holte Alicia langsam wieder in die Wirklichkeit. Wohlige Wärme hielt sie gefangen, ein Gefühl von Sicherheit, das sie nie zuvor erfahren hatte, so weitreichend und verlässlich, dass seine Echtheit außer Frage stand, umschlang sie, stützte sie, beruhigte sie.
    Sie seufzte, und ihr Verstand begann wieder zu arbeiten.
    Und sie erinnerte sich. An alles.
    Jeder Augenblick, der vergangen war, seit er sie in seine Arme gezogen hatte, sie an seinen Körper geschmiegt hatte, behutsam und zärtlich, aber dennoch unverhohlen besitzergreifend.
    Das Streicheln wurde langsamer; seine Hand verharrte. Er wusste, dass sie wach war.
    Sie schlug die Augen auf, drehte den Kopf und schaute ihn an. Sah ihm in die Augen und war sich des Umstandes überdeutlich bewusst, dass sie hier nackt in seinen Armen lag, dass auch er nackt war. Spürte seine Beine an ihren, die zerknitterten Laken warm um sich herum.
    Seine schwarzen Augen hielten ihren Blick gefangen; es war unmöglich, in ihnen oder seiner Miene etwas zu lesen.
    »Wann wolltest du es mir sagen?« Sein Ton war ausdruckslos.
    Sie schaute ihm forschend ins Gesicht; ihr fiel etwas ein … Sie sah ihm wieder in die Augen.
    »Du wusstest es schon.«
    Er hatte gewusst, dass sie eine Jungfrau war - gewesen war. Er hatte sie die ganze Zeit beobachtet, während er ihr die Jungfräulichkeit genommen hatte, als sie sie ihm willig überlassen hatte.
    Er blickte nach unten auf ihre Hand auf seiner bloßen Brust. Er nahm sie in seine, seine langen Finger spielten mit ihren.
    »Es gab keinen Hinweis auf irgendjemanden namens Carrington irgendwo in der Gegend von Chipping Norton. Keine Einträge in den Pfarrregistern. Niemand mit dem Namen war in den Mietställen oder in den Gasthäusern bekannt. Doch viele kannten Miss Pevensey. Die beiden Misses Pevensey.«
    Seine Augen wirkten scharf wie Glasscherben, als er sie auf ihre richtete.
    »Ich hätte jederzeit aufgehört, wenn du es gewollt hättest.«
    Eine Erklärung, aber darin war auch eine Frage verborgen. Sie erwiderte seinen Blick fest.
    »Ich weiß.«
    Sie ließ die beiden Worte so stehen, eine schlichte Anerkennung der Entscheidung, die sie getroffen hatte. Sie war freiwillig zu ihm gekommen, und sie würde nichts anderes gelten lassen.
    Was geschehen war, war geschehen. Jetzt war sie seine Geliebte, seine Mätresse.
    Sie zog die Brauen zusammen.
    »Wie hast du es herausgefunden?« Die Wahrheit dämmerte ihr, entsetzte sie.
    »Dein Freund?«
    Einsetzende Angst glomm in ihren Augen auf. Tony schloss seine Hand um ihre.
    »Kein Grund zur Sorge.« Er zögerte, dann erklärte er:
    »Jack Warnefleet - Lord Warnefleet - hat Ruskins Herkunft für mich untersucht. Er hat sich dabei auch nach deinem angeblichen Ehemann erkundigt. Einem Mann, dessen Initialen A.C. sind.«
    Verstehen blitzte in ihrem Blick auf. Er fügte hinzu:
    »Wir können uns aufs Jacks absolute Diskretion

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