Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
schräg durchs Fenster und ließ kupferne Lichter in ihrem dunklen Haar aufleuchten. Am Abend trug sie es kunstvoll hochgesteckt, tagsüber jedoch waren die schweren Wellen ordentlich zu einem Knoten in ihrem Nacken frisiert, dunkle Seide auf heller Haut.
    Mit einem Mal musste er daran denken, wie es wäre, wenn er die Flut in schimmerndem Mahagoni entfesselte, einen seidenen Vorhang über ihre bloßen Schultern ausbreitete. Er konnte das Bild nicht abschütteln, war wie gebannt.
    Sie blickte ihn an, argwöhnisch, beunruhigt, ohne zu wissen, weswegen.
    Er runzelte die Stirn, setzte sich unauffällig anders hin.
    »Was willst du damit tun?«
    Sie legte die Feder weg, löschte die noch feuchte Tinte ab und stand auf, dann drehte sie sich zu ihm um.
    »Ich weiß nicht genau. Wenn ich sie hier habe, kann ich, wenn mir etwas einfällt, rasch nachsehen …« Sie zuckte die Achseln. Seine Originale in der Hand, kam sie zu ihm zurück.
    Sein Stirnrunzeln war nicht gespielt.
    »Wenn dir irgendetwas einfällt, versprich mir bitte, dass du es mich sogleich wissen lässt, ja?«
    Alicia blieb vor ihm stehen, sah ihm in die Augen. Nach einem Moment Überlegen nickte sie.
    »Versprochen.« Was sollte sie sonst mit dem Wissen anfangen?
    Sie hielt ihm die Listen hin. Einen Augenblick schaute er ihr in die Augen, dann senkte er den Blick langsam, bis er an den Blättern in ihrer Hand hängen blieb.
    Er streckte die Hand aus - fasste aber nach ihrem Handgelenk, nicht nach den Papieren. Er zog sie zu sich.
    Ehe sie auch nur nach Luft schnappen konnte, saß sie schon auf seinem Schoß, in seinen Armen. Inmitten ihrer sich bauschenden Röcke und Unterröcke versuchte sie sich aufzusetzen.
    Sie hörte ihn leise lachen, spürte die leise Erschütterung unter ihren Händen, mit denen sie sich gegen seine Brust stemmte.
    »Wir haben ein paar Minuten …« Sein Ton war Versuchung pur.
    Du musst widerstehen, widerstehen, widerstehen …
    Sie atmete einmal tief durch, schaute auf. Und seine Lippen senkten sich auf ihre.
    Er nahm sie gefangen, die Lippen erst, dann den ganzen Mund, verhexte ihre Sinne. Sie erwiderte den Kuss, beteiligte sich vorbehaltlos daran, ehe ihr Verstand merkte, was sie da tat. Er veränderte seine Position, und sie spürte, wie er ihr die Blätter aus den gefühllosen Fingern nahm, sie faltete und in seine Tasche zurücksteckte.
    Dann schlang er seine Arme um sie, er legte seinen Kopf ein wenig schief und teilte ihre Lippen mit seiner Zunge, begann das verheerende Spiel von Erkunden und Erobern, um sie völlig in seinen Bann zu ziehen.
    Bald schon wirbelten ihre Gedanken wahllos durcheinander. Ihre Sinne waren unauflöslich miteinander verbunden, während sie gemeinsam ihrer beider Hunger anfachten, Verlangen erzeugten und befriedigten. Sie fuhr ihm mit den Fingern durchs Haar, klammerte sich Halt suchend an ihn.
    Wie lange sie so miteinander beschäftigt waren, hatte sie keine Ahnung, aber ihr Verstand kehrte jäh wieder zurück, als sie seine Hände zwischen ihnen beiden spürte; er knöpfte das Oberteil ihres Tageskleides auf.
    Es war schwierig, aber sie unterbrach den Kuss; er war abgelenkt, sodass er es zuließ. Nachdem sie Luft geholt hatte, sah sie an sich herab, blickte sich dann besorgt um.
    »Äh …«
    »Mach dir keine Sorgen.« Unter halb geöffneten Lidern hielt er ihren Blick gefangen. Er betrachtete sie forschend, begriff und verzog die Lippen.
    »Deine Brüder sind oben, und deine Schwester auch. Jenkins ist bei den Jungen, und der Rest der Diener befindet sich in der Küche. Niemand wird durch die Tür kommen, nicht in der nächsten halben Stunde.«
    Halbe Stunde? Was konnte er alles in einer halben Stunde mit ihr anstellen?
    »Das ist …« Sie musste sich unterbrechen und die Lippen benetzen, musste ihre Gedanken zur Ordnung rufen. Sie sollte ihm widerstehen oder wenigstens... Sie sah an sich herab, sah seine dunklen Finger auf ihrer hellen Haut, die er immer weiter entblößte, und konnte ein erwartungsvolles Erschauern nicht ganz unterdrücken.
    »Das hier ist … wirklich zu … das heißt …«
    Gütiger Himmel! Ihre Worte erstarben, die Vernunft verflüchtigte sich, als er eine Hand zwischen die beiden aufklaffenden Hälften ihres Oberteils schob und mit einer Bewegung des Handgelenks ihr Hemd nach unten. Kühn legte er seine Hand auf ihre Haut.
    Die Berührung war ein Schock für ihre Sinne - und nicht im mindesten gedämpft durch den Umstand, dass sie damit gerechnet hatte, es gesehen hatte. Sie

Weitere Kostenlose Bücher