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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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dass für ihren Wunsch vieles sprach.
    Er steckte mitten in ernsthaften und schwierigen Ermittlungen in einem Mordfall, in den auch sie irgendwie verstrickt war; es war daher nur vernünftig, erst die Untersuchung zu einem Abschluss zu bringen, A.C. zu identifizieren, seinen Aufenthaltsort zu finden und ihn unschädlich zu machen, bevor er sich weiter mit dem befasste, was zwischen ihnen entstand. Bevor er offiziell die Sprache aufs Heiraten brachte … und damit den Affenzirkus entfesselte, der mit einer Hochzeit einherging.
    Sie hatte recht; sie sollten besser den längeren Weg nehmen. Er betrat Lady Cumberlands Ballsaal und versuchte sich einzureden, er habe sich mit dem Entschluss ausgesöhnt.
    Alicia entdeckte er an ihrer gewohnten Stelle an der Wand, unweit von Adriana und ihren Bewunderern. Nachdem nach und nach immer mehr Familien zur Saison in die Stadt zurückkehrten, wuchs dieser Kreis mit jedem Tag; seine Zusammensetzung reicherte sich dabei zusehends mit vornehmen und erstrebenswerten Heiratskandidaten an. Adriana hatte nun zwei Söhne von Earls, die sie umwarben, und sechs Bewunderer mit weniger erlesener Herkunft, darunter auch Sir Freddie Caudel und Geoffrey, der irgendwie angespannt wirkte.
    Tony erkannte in seinem Freund aus Kindertagen etwas von der Ungeduld wieder, die er selbst verspürte, und zog die Brauen hoch. In seinem Fall schien Alicia glücklicherweise unempfänglich für die häufigen Annäherungsversuche verschiedener Herren; sie schickte sie beinahe geistesabwesend ihrer Wege. Er war der Einzige, dem sie gestattete, ihr nahezukommen, in ihre private Welt vorzudringen. Anders als Geoffrey musste er sich keine Sorgen machen, dass irgendein Wüstling auftauchte und ihr den Kopf verdrehte.
    Als er bei Alicia ankam, verflogen alle Gedanken an Adriana und ihre Bewunderer; er nahm Alicias Hand - die sie ihm mittlerweile freiwillig überließ - und verbeugte sich, dann legte er sich ihre Hand auf den Arm und bedeckte sie mit seiner.
    Sie schaute ihn an, zog kaum merklich die Brauen hoch.
    Er lächelte sie nur an.
    Mit einem hochmütigen Blick wandte sie sich wieder der Beobachtung ihrer Schwester zu.
    Er musterte sie. Ihr Abendkleid aus aprikosenfarbener Seide, einem zarten warmen Farbton, ließ das Mahagonibraun ihrer Haare dunkler erscheinen und ihren sahnigen Teint strahlen. Der Stoff umschloss ihre Rundungen eng, floss in eleganten Falten über ihre Hüften und die langen Beine. Für den Augenblick war er es zufrieden, einfach dazustehen und seine Sinne mit ihr zu füllen.
    Zwei Tage waren vergangen, seit er sie das letzte Mal für sich gehabt hatte. Diese Zeit hatte er damit verbracht, einem Gerücht nachzugehen, das Dalziel über ein mögliches Verbindungsglied zwischen Ruskin und jemandem im Kriegsministerium gehört hatte. Doch daraus hatte sich nichts Weiteres ergeben; zwar war nicht auszuschließen, dass jemand aus dem Kriegsministerium an Sachen interessiert war, die ihn nichts angingen, aber es ließ sich kein Hinweis auf eine Verbindung zwischen Ruskin und irgendjemandem außer dem geheimnisvollen A.C. finden.
    Er hatte Alicia am Abend zuvor auf einem Ball getroffen; aber er hatte sich mit einem Walzer begnügen müssen, ehe er wieder ging, um den restlichen Abend durch die exklusiven Spielhöllen und Herrenclubs zu ziehen.
    Jack Warnefleet war beschäftigt, Gervase ebenso in Devon und Jack Hendon würde morgen in der Stadt eintreffen. Letzterer hatte schon seine Bereitschaft bekundet, seine Zeit und seine Kontakte Tony zur Verfügung zu stellen, ein Angebot, das Tony rasch in Anspruch zu nehmen gedachte.
    Heute Abend jedoch war die eine Frage, die an ihm nagte, wie langsam war langsam eigentlich?
    Cumberland House war ein altes Stadthaus, in dem es zahlreiche nützliche kleine Nebenzimmer gab; er hatte sie schon vor Jahren erkundet - zusammen mit einer sinnlichen jungen Matrone, die sich mit den Räumlichkeiten besser auskannte als er. Solches Wissen war jedoch nie verkehrt.
    Die Musiker machten gerade eine Pause, und er fragte sich, wie es um seine Chancen stand, Alicia davon zu überzeugen, dass Adriana in Sicherheit war - wenigstens eine gewisse Weile.
    Er sah sie an; sie richtete sich auf, wurde wachsam. Als er ihrem Blick folgte, sah er, dass Adriana fragend in ihre Richtung schaute.
    Alicia reagierte; Tony begleitete sie, als sie zu Adriana ging.
    Adriana wirkte unsicher.
    »Sir Freddie überlegte …«
    Geschmeidig und weltgewandt schaltete sich Sir Freddie ein.
    »Mrs.

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