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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Antworten. Oder ich mache am Ende sogar denjenigen auf meine Ermittlungen aufmerksam, der hinter all dem steckt.«
    Sie verstanden alle, wie ein System von Informanten funktionierte. Er musste es nicht näher erklären.
    »Kann ich die hier behalten?« Gervase hielt die Listen in die Höhe.
    Tony nickte.
    »Das sind Abschriften.«
    Gervase faltete die Blätter zusammen und steckte sie in seine Rocktasche.
    »Ich werde mich umhören; vielleicht kommt mir irgendetwas zu Ohren, das mit diesen Schiffen oder den genannten Tagen zusammenhängt. Wenn ich auf irgendetwas stoße, melde ich es dir unverzüglich.«
    »Sobald wir eine Ahnung haben, womit wir es hier zu tun haben, werde ich dem sofort breiter angelegt nachgehen.«
    Jack runzelte die Stirn.
    »Hast du schon daran gedacht, dich bei den Schifffahrtsgesellschaften zu erkundigen? Wenn diese Schiffe alle Handelsschiffe sind …«
    »Ich habe einen Freund, der in ein paar Tagen in London eintreffen müsste. Er hat eine ähnliche Vergangenheit wie wir. Zwar ist er schon eine Weile nicht mehr im aktiven Dienst, aber er kennt das Spiel gut. Ihm gehört zudem Hendon Shipping, eine der größten Gesellschaften des Landes. Er hat die richtigen Kontakte und wird wissen, wie man solche Nachforschungen anstellt, ohne zu viel Staub aufzuwirbeln.«
    Jack nickte.
    »Also - was soll ich mir für dich näher ansehen?«
    »Ruskin selbst und woher A.C. ihn kannte. Ruskin lebte in Bledington, wenn er auf dem Land war. Nicht oft, zugegeben, aber das ist ein Bereich, den wir nicht außer Acht lassen dürfen. Da du derjenige bist, der, was den Landbesitz angeht, am nächsten lebt, werden deine Nachfragen am wenigsten Aufsehen erregen. Unser Ziel ist es, A.C. zu identifizieren. Es ist möglich, dass er jemand ist, der in der Gegend wohnt und der Ruskin daher kannte - und auch wusste, wo er arbeitete.«
    »Richtig.« Jacks Blick war in die Ferne gerichtet.
    »Ich werde mir Ruskins Hintergrund - seine Herkunft, die Familie und so weiter - vornehmen und nachschauen, ob ich auf irgendeine Verbindung zu jemandem mit den Initialen A.C. stoße.«
    »Während du dort oben bist …« Tony zögerte, dann sprach er weiter:
    »Du kannst dann auch gleich Mrs. Carrington und ihre Familie, die Pevenseys, überprüfen. Ihre Verbindung zu Ruskin scheint Chipping Norton zu sein. Soweit ich es verstanden habe, haben Mrs. Carrington und die Pevenseys Ruskin nicht gekannt, er aber sie schon.«
    »Carrington«, murmelte Christian leise, »da ist schon einmal ein C.«
    »Allerdings. Und noch verwirrender wird es, wenn man weiß, dass sie Alicia Carrington heißt. Damit wäre sie A.C., aber sie hat Carrington vor etwa zwei Jahren geheiratet, sodass sie noch nicht A.C. war, als A.C. und Ruskin vor vier Jahren mit ihren Geschäften begonnen haben und Ruskin anfing, größere Summen zu erhalten. Und ihr verstorbener Ehemann, der seit knapp eineinhalb Jahren tot ist, war Alfred Carrington. Obwohl auch er nicht der A.C. sein kann, der in die Sache verwickelt ist, mag es doch eine Verbindung zu Ruskin geben, zumal, wenn der Name in der Familie üblich ist. Dann ist es natürlich möglich, dass Mrs. Carrington nichts davon wusste.«
    »Oh ja.« Jack nickte; einen Moment war der gefährliche Mann hinter seiner fröhlich-unbekümmerten Fassade zu sehen.
    »Cousin zweiten Grades, dritten Grades oder so. Ich werde es überprüfen.«
    Sie wechselten alle Blicke, dann schoben sie gleichzeitig ihre Stühle nach hinten. Sie standen auf, reckten sich und zogen ihre Röcke zurecht. Als sie sich zur Tür wandten, bemerkte Christian halblaut:
    »Diese Schiffssache scheint mir entschieden hässlich.« Er fing Tonys Blick auf, dann sah er die anderen an. Sie dachten alle dasselbe - dass jemand den Krieg zu seinen eigenen Zwecken benutzt hatte.
    »Wir müssen eindeutig herausfinden, wozu die Information diente und auf welche Weise sie nützlich war«, erklärte Gervase.
    »Und - noch wichtiger« - Tony folgte Christian aus dem Zimmer - »wem.«
    Das war in der Tat ihr Hauptinteresse.

    Tony kehrte in die Upper Brook Street zurück, um die nächsten paar Stunden mit der Erledigung von Geschäftlichem zu verbringen. In den Händen seines Vaters waren die Blake’schen Besitzungen gediehen, und das Vermögen der Familie hatte sich beträchtlich gemehrt; er war entschlossen, dass es unter seiner Leitung weiter wuchs.
    Diese Beschäftigung brachte es mit sich, dass er an die Familie dachte - die Menschen, zu deren Unterhalt dieses Vermögen

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