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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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ihr flüsterte beinahe hämisch, dass es nur die blieben, die nichts von dem wussten, was möglich war.
    Sie reichte Jenkins ihren Umhang und überließ es ihm und Maggs, das Haus zu verschließen, lief zur Treppe nach oben.
    Adriana gesellte sich zu ihr, sah ihr ins Gesicht.
    »Was ist denn los?«
    Alicia sah sie kurz an, fragte sich, ob ihre Erfahrung nicht irgendwelche sichtbaren Spuren in ihrem Gesicht hinterlassen hatte. Sie fühlte sich von Kopf bis Fuß verändert, aber niemand im Ballsaal, nachdem sie schließlich zurückgekehrt waren, schien etwas bemerkt zu haben. Offensichtlich konnte noch nicht einmal ihre feinfühlige Schwester die Veränderung an ihr feststellen.
    »Nichts.«
    Sie sah nach vorne und dachte an die beiden Texte zum Liebesspiel, die sie zu Rate gezogen hatte. Ihr fielen wieder ihre Unzulänglichkeiten ein.
    »Ich frage mich, ob es Anleitungen für Fortgeschrittene gibt«, murmelte sie halblaut vor sich hin.
    Adriana, die auf dem Weg zu ihrem Schlafzimmer an ihr vorbeikam, warf ihr einen verwunderten Blick zu.
    »Wofür denn?«
    Sie kniff die Lippen zusammen.
    »Ach, nichts.«
    Ihr Schlafzimmer lag gleich neben der Treppe; sie öffnete die Tür, wünschte Adriana eine gute Nacht und trat ein.
    Sie schloss die Tür hinter sich, stand einen Moment da und starrte ins Nichts, dann ging sie weiter ins Zimmer und legte ihr Retikül auf den Frisiertisch, zog die Nadeln aus ihrer Frisur und ließ ihre Haare auf ihre Schultern fallen. Sie zog sich rasch aus und schlüpfte in ihr Nachthemd - konnte sich dann aber gar nicht mehr daran erinnern, es getan zu haben. Sie stellte fest, dass sie bettfertig war und neben ihrem Bett stand, also legte sie sich hinein und deckte sich zu.
    Nun lag sie flach auf den Rücken und starrte an den Betthimmel.
    Jeder einzelne ihrer Nerven summte noch - wohlige Wärme floss noch durch ihre Adern. Trotzdem spürte sie auch so etwas wie erwartungsvolle Freude, die der kleine Schritt des heutigen Abends nicht hatte stillen können.
    Stattdessen war diese nebulöse, aber entschieden vorhandene Vorfreude höchstens gewachsen. Sie wusste nicht wirklich, was es war, konnte nur raten, denn sie hatte es nie zuvor erlebt. Aber schließlich hatte sie ihrer Neugierde auch nie so nachgegeben. Sich nie von einem Mann intim berühren lassen, ganz zu schweigen davon so, wie er es getan hatte.
    Und nun … nachdem sie erfahren hatte, was sie hatte wissen wollen, fand sie sich vor eine noch unverständlichere unbekannte Größe gestellt. Ein noch furchteinflößenderes Unbekanntes.
    Wissen war, so schien es, ein zweischneidiges Schwert.

    Am nächsten Morgen war sie zu einem Entschluss gekommen. Sie hatte sich selbst überredet. Ihre Analyse der Lage, ihre Entscheidung für den besten Weg vorwärts - nach den Ereignissen des gestrigen Abends gab es nichts, was sie von ihrem einmal eingeschlagenen Weg abbringen konnte.
    Es war aber auf jeden Fall nicht verkehrt, ernsthafte Anstrengungen zu unternehmen, um Torringtons Ermittlungen voranzutreiben. Die Ermittlungen lieferten ihm den Hauptvorwand, Zeit in ihrer Gesellschaft zu verbringen, sie zu verführen und nett zu ihren Brüdern zu sein, ihr mit Adriana zu helfen …
    Sie schob solche Überlegungen beiseite, erhob sich vom Frühstückstisch und machte sich auf die Suche nach den Listen, die sie abgeschrieben hatte.

    Tony saß lässig auf einem Ledersessel in der Bibliothek von Hendon House. Müßig schwenkte er sein Brandyglas und erzählte Jack die Geschichte von Ruskins Ableben, den darauf folgenden Enthüllungen und der laufenden Untersuchung. Jack, das war Jonathon, Lord Hendon; er saß ebenso lässig wie sein Gast in einem anderen Sessel. Seine wunderschöne Frau Kit hockte neben ihm auf der Armlehne.
    »Also«, schloss er, »Ruskin hat irgendjemandem Informationen über Schiffe und Termine verkauft, jemandem, der das Wissen vermutlich zu seinem Nutzen verwendet hat. Jedenfalls wurde er fürstlich entlohnt. Wie auch immer, wir haben keine Ahnung, welche Information genau Ruskin weitergegeben hat, daher wissen wir auch nicht, wie es von Nutzen gewesen sein könnte …«
    »Und daher könnt ihr auch besagten Nutzer nicht aufspüren.« Jack erwiderte seinen Blick mit grimmiger Miene.
    »Das« - Tony hob sein Glas wie zum Salut - »bringt es recht gut auf den Punkt.«
    Kit richtete sich auf.
    »Nun, Jack wird euch helfen müssen, dass ihr herausfindet, was an diesen Schiffen wichtig ist, aber in der Zwischenzeit - was hat es mit der

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