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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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vergewissern, dass sie auch wirklich die Wichtigkeit dieses Wörtchens erkannt hatten.
    »Wir haben herausgefunden, dass die anderen sechzehn Schiffe allesamt auf See verschollen sind - etwa zu der Zeit der genannten Daten!«
    Davids Augen funkelten, als er von Adriana zu Alicia schaute. Es war nicht wirklich verwunderlich, dass sie beide bass erstaunt aussahen.
    »Gesunken?«, fragte Alicia, »alle sechzehn sind gesunken?«
    »Nein!« Harrys Tonfall verriet, dass sie offenbar nichts verstanden hatte.
    »Sie wurden während des Krieges gekapert.«
    »Gekapert?« Verständnislos schaute sie zu Jenkins.
    Der nickte.
    »Während eines Krieges werden Handelsschiffe immer zu Angriffszielen von fremden Kriegsflotten. Es ist ein übliches Vorgehen, um das Land, mit dem man Krieg führt, von der Zufuhr dringend benötigter Waren abzuschneiden. Selbst ein vorübergehender Mangel von beispielsweise Kohl könnte innere Unruhen auslösen und die Regierung des Feindes in Bedrängnis bringen. Es handelt sich um eine sehr alte Kriegstaktik.«
    Alicia versuchte, die Information in die richtige Perspektive zu bringen.
    »Also sagen Sie, dass sechzehn Schiffe« - sie griff nach der Liste in Davids Hand; hinter beinahe der Hälfte der Schiffsnamen stand ein kleines ›k‹ - »diese sechzehn Schiffe als Kriegsbeute gekapert wurden von …« Sie schaute auf.
    »Von wem?«
    »Das haben wir nicht herausgefunden«, erwiderte Maggs.
    »Aber die, die wir gefragt haben, meinten, es seien höchstwahrscheinlich ausländische Freibeuter oder die französische beziehungsweise die spanische Marine gewesen.«
    Er nickte den Jungen zu.
    »Ihre Brüder haben immer ganz genau gewusst, wen sie fragen müssen - es war ihre Idee, die Dockarbeiter anzusprechen. Sie löschen die Ladungen, daher erinnern sie sich an die Schiffe, die zu entladen sie angeheuert wurden, die dann aber nicht den Hafen erreicht haben, weil sie in dem Fall auch nicht bezahlt werden.«
    Alicia setzte sich und dachte über das nach, was sie ihr berichtet hatten, während sie ihre Teekuchen aßen und Tee tranken. Als sie fertig waren, sahen die Jungen sie hoffnungsvoll an, und sie lächelte.
    »Sehr schön. Ihr habt eure Aufgabe ausgezeichnet erledigt. Heute Nachmittag habt ihr gewiss eine ganze Menge gelernt, daher seid ihr für euren restlichen Unterricht für den Rest des Tages entschuldigt.«
    »Juchee!«
    »Können wir in den Park spielen gehen?«
    Sie schaute zum Fenster; es war noch hell, aber bald würde die Dunkelheit anbrechen.
    »Ich gehe mit ihnen, wenn Sie möchten, Madam.« Maggs erhob sich.
    »Nur eine halbe Stunde lang oder so - damit sie sich ein wenig austoben können.«
    Sie lächelte ihn an.
    »Danke, Maggs.« Dann schaute sie ihre Brüder an.
    »Wenn ihr versprecht, auf Maggs zu hören, könnt ihr gehen.«
    Mit dem einstimmig geäußerten Versprechen, genau das zu tun, sprangen sie auf und stürmten zur Tür. Mit einem verständnisvollen Grinsen folgte Maggs ihnen.
    Alicia schaute ihm nach. Sie schuldete Torrington Dank, dass er ihn ihr geschickt hatte. Maggs passte so gut auf ihre Brüder auf, wie sie es sich nur wünschen konnte.
    Jenkins räumte das Teegeschirr ab und entfernte sich mit dem Tablett. Adriana widmete sich wieder ihren Zeichnungen. Alicia setzte sich mit der Liste in der Hand hin und wünschte sich, Tony - nein, Torrington! - wäre da.

    An diesem Abend hatte Alicia entschieden, Lady Carmichaels Ball zu beehren. Davon durch Maggs unterrichtet konnte Tony nicht erkennen, weswegen er besonders früh eintreffen sollte; besser wartete er, bis der erste Andrang nachgelassen hatte, ehe er sich anschickte, die Eingangsstufen der Carmichaels emporzusteigen.
    Er hatte den größten Teil des Nachmittags mit Mr. King verbracht, um mehr über Alicia herauszufinden, vor allem über ihre finanzielle Lage. Wie vermutet hatte sie einen Vertrag mit Mr. King, aber zu seiner Überraschung hatte der Mann nicht mit beiden Händen zugegriffen, als er ihm anbot, eben diesen Vertrag zu übernehmen.
    Es hatte ein längeres Wortgefecht gegeben, bis er und King beide zugestimmt hatten, die Karten offen auf den Tisch zu legen. Sobald er die Natur seines Interesses erklärt hatte, war King wesentlich zugänglicher gewesen. Er hatte eingewilligt, Alicias Vertrag in Tonys Gegenwart zu verbrennen und im Gegenzug dafür einen Bankscheck über die entsprechende Summe zu akzeptieren. Da Kings einziges Ziel war, sicherzustellen, dass er den Vertrag nicht gegen Alicia verwenden

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