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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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stand beinahe ein ehrfürchtiger Ausdruck.
    Von da an war es ein kleiner Schritt zu der Erklärung, dass die Ermittlungen wesentlich schneller vonstatten gingen, wenn sie nun zwar nicht mehr im strikten Sinn geheim waren, aber dennoch mit einem gewissen Maß an Verschwiegenheit geführt würden. Schließlich sollte der geheimnisvolle A.C. nicht gewarnt werden. Er bat alle, dass sie einfach weitermachen sollten wie bisher, aber wenn jemandem etwas Ungewöhnliches auffiel, sollte es Maggs mitgeteilt werden oder, falls das nicht möglich war, ihm sogleich eine Nachricht geschickt werden oder - wenn auch das nicht ging - Geoffrey.
    Da der in der Lage war, die Bedeutung dieser sorgsam gewählten Worte zu verstehen, nickte er mit ausdrucksloser Miene und übernahm somit den Auftrag.
    Schließlich kam Tony ans Ende seiner Ansprache, fasste alles noch einmal zusammen, um besonders den drei Jungen eindringlich klarzumachen, dass die Sache eine ernste Angelegenheit war - tödlich ernst. Es war Taktgefühl nötig, den richtigen Weg zu finden, ohne den Jungs Angst zu machen, ihnen aber einzuprägen, dass sie keinesfalls irgendein wie auch immer geartetes Risiko eingehen durften. Er wies auf Alicias soeben überstandenes Abenteuer hin - das ihre Geschwister und die Bediensteten mit durchlitten hatten - als Beispiel dafür, wie A.C. nicht vor gewaltsameren Aktionen zurückschrecken würde. Denn es war hochwahrscheinlich, dass er der Mörder Ruskins war.
    Aus den Mienen der drei Jungen zu schließen - Sorge, Angst, aber auch Entschlossenheit fanden sich da -, hatte er mit seiner Absicht Erfolg gehabt.
    Er blickte zu Alicia, hob fragend eine Augenbraue. Sie fing den Blick auf, begriff, was er wissen wollte, und nickte kaum merklich.
    Noch einmal in die Runde schauend musterte er die Gesichter und sagte:
    »Also wissen nun alle, worin das Problem besteht und dass es notwendig ist, stets auf der Hut zu sein.«
    »Jawohl.« Maggs stieß sich von der Wand ab. Er schaute die anderen Diener an, die ebenfalls aufstanden.
    »Wir werden unsere Augen offen halten, darauf können Sie sich verlassen.«
    »Danke.« Mit einem Nicken entließ Tony sie.
    Alicia schenkte ihnen ein dankbares Lächeln, bevor sie den Salon verließen, dann wandte sie sich an ihre Brüder.
    »Und jetzt ins Bett mit euch dreien. Es ist ein sehr langer Abend für euch geworden, und ihr habt morgen schließlich Unterricht.«
    Sie sahen sie an, dann erhoben sie sich - zu ihrer leisen Verwunderung - ohne Murren. Sie kamen zu ihr, umarmten sie, und sie küsste sie auf die Wangen, dann gingen sie zu Adriana, umarmten auch sie und begaben sich ohne weitere Einsprüche zur Tür. Alicia drehte sich um. Maggs und Jenkins hatten auf der Türschwelle gewartet; sie nahmen die Jungen unter ihre Fittiche und brachten sie nach oben.
    Sie setzte sich wieder gerade hin, überaus erleichtert, was erstaunlich war angesichts der Ereignisse des Abends. Dann verneigte sich Geoffrey vor ihr. Sie reichte ihm die Hand, lächelte dankbar.
    »Ich kann Ihnen gar nicht genug danken, dass sie gekommen und bei Adriana und den Jungen geblieben sind.«
    Er wirkte beinahe verärgert; er blickte sie unter zusammengezogenen Brauen an - und erinnerte sie fast ein wenig an Tony.
    »Unsinn. Jeder Gentleman hätte dasselbe getan.« Er schaute zu Adriana, die ebenfalls aufgestanden war.
    Sie lächelte ihn strahlend an.
    »Aber Sie haben es auch wirklich getan.« Sie drückte seinen Arm.
    »Kommen Sie - ich bringe Sie zur Tür.«
    Mit einem müden, aber aufrichtigen Lächeln zu Alicia führte Adriana Geoffrey aus dem Salon; er schloss die Tür hinter ihnen.
    Alicia wandte sich zu Tony um. Der hatte zugesehen, wie die Tür zugezogen wurde; nun blickte er sie an.
    Sein Blick ruhte eine lange Weile auf ihrem Gesicht, dann sagte er:
    »Es tut mir leid, ich hätte dich erst fragen sollen, bevor ich spreche. Rechnest du mit Schwierigkeiten bei deiner Dienerschaft?«
    Sie wirkte überrascht.
    »Du meinst wegen …« Sie ließ ihre Worte verklingen, unangenehm berührt.
    Er weigerte sich, um den heißen Brei herumzureden.
    »Weil trotz des Umstandes, dass ich das Wort vermieden habe, dieser Haushalt bedroht ist und daher eine nicht näher bestimmte Gefahr für alle darin besteht. Hausangestellte sind nicht unbedingt darauf erpicht, ins Kreuzfeuer zu geraten.«
    Sie lächelte über den militärischen Ausdruck.
    »In diesem Fall musst du dir keine Sorgen machen. Die Köchin, Fitchett und Jenkins sind schon länger bei uns

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