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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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als selbst ich mich erinnern kann. Sie werden nicht kündigen, denn sie gehören quasi zur Familie.«
    Er schaute sie an - musterte sie eindringlich -, dann stand er nach einem Nicken auf.
    Rasch erhob auch sie sich. In der Ferne hörte sie, wie die Eingangstür geschlossen wurde. Sie blieb stehen und wartete, dann konnte sie Adrianas leichte Schritte auf der Treppe nach oben ausmachen.
    Und Tony auch. Ein Blick zu ihm - in die schwarzen Augen, die sie beobachteten - reichte, dass sie es wusste. Aber er machte keine Bewegung, wartete, ohne sie aus den Augen zu lassen.
    Es gab eine Menge, was sie sagen wollte, was sie glaubte, sagen zu müssen. Einmal abgesehen von ihrer Rettung durch ihn, abgesehen von seinen Enthüllungen und dem Umstand, dass er die Führung übernommen hatte, hier in ihrem Haus, dass sie keine Zeit gehabt hatte, sich von allem zu erholen. Sie fühlte sich wesentlich zuversichtlicher, war ruhiger, als noch vor zwei Stunden. Ihre unterschwellige Furcht war verschwunden. Sie konnte sich der nächsten Zukunft stellen, sicher in der Überzeugung, mit allem zurechtzukommen.
    Er regte sich immer noch nicht, wartete, schaute sie an.
    Sie atmete durch, hob das Kinn und trat zu ihm. Sie blieb genau vor ihm stehen - oder hätte das, aber er streckte die Hände nach ihr aus und zog sie an sich, in seine Arme. Ihr Herz machte einen Satz, ihre Sinne rührten sich, wurden lebendig. Seine Arme schlossen sich locker um sie; ihre Hände lagen auf seiner Brust; sie sah ihm ins Gesicht.
    Ein Gesicht, das wenig preisgab; sie konnte nicht erraten, was er dachte.
    »Ich wollte dir danken.« Sie konnte sich nicht vorstellen, was ohne sein Einschreiten wäre, wie sich die Angelegenheit entwickelt hätte.
    Sie sagte nichts; also hob er langsam eine Braue. Ihre Blicke fanden sich, dann senkte seiner sich auf ihren Mund.
    Jetzt wusste sie genau, was er dachte. Sie hielt auch nicht inne, um über die Weisheit ihrer Reaktion nachzugrübeln. Sie holte rasch Luft, fasste seine Arme und reckte sich ihm entgegen, berührte mit ihren Lippen seine.
    Es war mehr eine Einladung als ein Kuss. Als er nicht gleich darauf einging, lehnte sie sich ein Stück zurück.
    Seine Arme schlossen sich fester um sie, hielten sie dichter an sich. Ihre Lider hoben sich flatternd, ihre Blicke trafen sich, dann beugte er sich zu ihr herunter.
    Seine Lippen streiften ihre Wange, eine federleichte Berührung. Er wartete, dann kam er zurück, dieses Mal fanden seine Lippen ihren Mundwinkel, neckten sie dort.
    Als er schließlich den Kopf wieder hob, nur einen Zoll, wandte sie den Kopf, erwiderte seinen Blick kurz. Dann hob sie eine Hand und legte sie ihm auf eine Wange, zog seinen Mund auf ihren.
    Er küsste sie, nahm, was sie ihm bot. Ihren Mund, sie selbst. Er zog sie fester in seine Arme, teilte ihre Lippen, vertiefte den Kuss.
    Sie antwortete, mehr als willig. Es schien ihr so überaus richtig, ihm auf diese Weise zu danken, dass sie den Hunger stillte, den sie in ihm spürte, dieses schwer zu fassende Verlangen, das sie erst zu wecken und dann zu befriedigen liebte.
    Soweit sie es wagte.
    Die Warnung hörte sie wohl - es konnten nicht mehr viele Meilensteine auf dem langen Weg, den zu nehmen sie sich entschieden hatten, übrig sein. Beinahe sogleich wurde die leise Stimme, die zur Vorsicht riet, übertönt von der Erinnerung an seine Versicherung, dass sie stattdessen an jedem Haltepunkt länger verweilen würden, ihn gründlicher genießen.
    Seine Lippen labten sich an ihren; seine Hände gingen auf Wanderschaft, bereiteten ihr Lust, liebkosten ihre Rundungen. Sie schmiegte sich an ihn, und er rieb sich an ihr.
    Hitze blühte in ihr auf, breitete sich durch ihre Adern aus, glomm unter ihrer Haut. Sie nahm sein Gesicht zwischen die Hände, fuhr mit den Fingern durch sein Haar. Sie öffnete den Mund weiter, ließ ihre Zunge vorschnellen, verleitete ihn schamlos, mehr und mehr zu nehmen. Niemals zuvor hatte sie sich so lebendig gefühlt, so begehrenswert.
    So begehrt.
    Sie standen eng umschlungen in ihrem Salon; sie war sich sicher, dass er das nicht vergessen würde. Fühlte sich sicher, ihm die Entscheidung, was richtig und angemessen war, anzuvertrauen.
    Tief in ihrem Herzen, in ihrer Seele wusste sie, dass er sie nicht enttäuschen würde.
    Tony hatte das jedenfalls nicht vor, doch im Moment musste er vieles zugleich beachten. Zum einen war da ein beinahe wildes Gefühl, das immer stärker in ihm wurde; er kannte es nicht, wusste aber, was es

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