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Ein verfuehrerischer Tanz

Ein verfuehrerischer Tanz

Titel: Ein verfuehrerischer Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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Drohung«, versetzte Spencer ungehalten. »Dieser Hengst ist ein wertvolles Tier und muss entsprechend gehalten werden. Ich persönlich würde hier nicht mal ein Kutschpferd unterstellen, geschweige denn ein kostbares Rennpferd. Das Risiko wäre mir zu hoch.«
    »Er hat die sicherste Stallbox«, entgegnete Bellamy. »Die Stallburschen arbeiten in Schichten, rund um die Uhr, und das Tor ist immer verriegelt und mit einer Kette gesichert.«
    »Die Schlösser sind ein Teil des Problems. Und überall ist Staub, oben wird trockenes Heu gelagert. Das brennt wie Zunder. Ein Zündholz verwandelt die Scheune in ein flammendes Inferno, und die Ketten und Schlösser würden das Schicksal von Osiris bloß besiegeln.«
    »In dem Punkt hat er Recht.« Ashworth war ernst geworden. »Stallbrände sind eine schlimme Geschichte.« Er blickte zu Spencer. »Wenn Sie beide der Meinung sind, dass Sie ihn woanders unterstellen wollen, habe ich nichts dagegen.«
    »Wären Sie daran interessiert, Ihren Anteil zu verkaufen?«, erkundigte sich Spencer. »Das wäre sehr großzügig.«
    Ashworth verstummte, als ließe er sich das Angebot ernsthaft durch den Kopf gehen. Hervorragend. Wenn er seinen Anteil verkaufen musste, um seine Gläubiger zu bezahlen, dann war der Mann bestimmt knapp bei Kasse.
    »Er kann seinen Anteil nicht verkaufen«, protestierte Bellamy. »Die Münzen können ausschließlich beim Glücksspiel gewonnen oder verloren werden.«
    »Wir könnten etwas arrangieren«, wandte Spencer ein. »Spielen Sie gern Karten, Ashworth?«
    Als der hochrangige Offizier antworten wollte, unterbrach Bellamy ihn aufgebracht:
    »Nein!«
    Der Hengst riss den Kopf herum, und Spencer packte das Halfter fester, während er leise ein paar Flüche ausstieß, die Bellamy geflissentlich überhörte.
    »Ich kann und werde das nicht billigen«, sagte Bellamy bestimmt. »Leo hat diesen Club gegründet. Er bestimmte die Satzung für eine Mitgliedschaft und den Kodex für die Durchführung. Folglich sollten Sie den Geist der Brüderlichkeit respektieren, den dieser Club repräsentiert. Es ist das Mindeste, was Sie tun können, um die Erinnerung an unseren toten Gründer hochzuhalten.«
    »Das ist mir ein schöner Geist der Brüderlichkeit«, warf Spencer ein. »Sie platzen mal eben so bei meiner Hochzeit herein und kommen mir mit unhaltbaren Anschuldigungen. Ich mache Ihnen beiden einen Vorschlag. Ich verzichte auf die anderen Münzen, unter einer Bedingung: Osiris wird künftig in den Stallungen auf meinem Gut in Cambridgeshire untergestellt.«
    Bellamy schüttelte heftig den Kopf.
    »Hören Sie mir doch mal zu«, erregte sich Spencer. »An den Regeln ändert sich nichts. Jedes Clubmitglied kann Stuten zum Decken schicken …«
    »Wissen Sie eigentlich, wie weit es bis nach Cambridgeshire ist?«, schnaubte Bellamy.
    »Meine Ställe sind die besten im Land, besser als die königlichen Stallungen. Große Stallboxen und herrlich satte Weiden. Mein Rittmeister und seine Burschen sind die fähigsten, die man für Geld bekommen kann. Zudem beschäftige ich einen erfahrenen Tierarzt. In Braxton Hall ist der Hengst mit ähnlich edlen, kostbaren Pferden zusammen und bekommt adäquates Futter und entsprechendes Training. Fabelhafte Möglichkeiten zur Zucht.« Er tätschelte Osiris’ pechschwarze Mähne. »Dieses Pferd gehört in erfahrene Hände wie meine.«
    »Sie meinen wohl, dieses Pferd gehört Ihnen.« Bellamy spuckte angewidert ins Stroh. »Sie glauben wohl, Sie haben Vorrechte bei diesem Tier, so wie Sie alles für sich gepachtet haben, was? Wieso sind Sie eigentlich etwas Besseres als wir? Wegen Ihres Titels? Wegen des kleinen, feinen Unterschieds, dass Ihre Mutter adlig ist und nicht das Lieblingsstubenmädchen Ihres Vaters?«
    Jetzt war Spencer stinksauer. Zumal sein Vater ein feiner, ehrenwerter Mann gewesen war.
    »Bloß weil Sie Ihren eigenen Vater nicht kennen«, fuhr er Bellamy an, »sollten Sie sich nicht erdreisten, so zu tun, als wüssten Sie etwas über meinen.«
    Hass brannte in Bellamys Augen.
    »Es ist nichts als reine Glückssache. Schlichtes, dummes blaublütiges Glück unterscheidet einen Spencer Morland von einem Julian Bellamy. Leo hat das kapiert. Er hielt sich nie für etwas Besseres. Deshalb hat er diesen Club gegründet und die Mitgliedschaft nicht von der Herkunft abhängig gemacht.« Sein Blick schoss zwischen Spencer und Ashworth hin und her. »Verdammt, das lass ich mir von Ihnen nicht kaputt machen. Ich werde bis zum letzten

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