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Ein verfuehrerischer Tanz

Ein verfuehrerischer Tanz

Titel: Ein verfuehrerischer Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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Ihren Schuldgefühlen aufgefressen und wollen mir das Leben schwermachen, bis Leos Mörder gestellt ist.« Er streifte gereizt seine Handschuhe über. »Nur damit Sie es wissen, es kümmert mich einen Dreck, was Sie von mir denken. Finden Sie heraus, wer Leo ermordet hat. Ich will genauso wie Sie, dass dieser Schurke vor Gericht gestellt wird. Und ich will schleunigst diese Münze, aber das ist wahrscheinlich zu hoch für Sie. Treiben Sie die Pfandmünze auf«, wiederholte er mit einem mordlustigen Blick zu Bellamy. »Danach können wir uns meinetwegen wieder treffen, um die Zukunft dieses Clubs zu diskutieren.«
    Ein leises spöttisches Lachen durchbrach die Anspannung.
    »Verzeihen Sie«, wieherte Ashworth los, »aber finden Sie es nicht amüsant, dass dieser Club ausgerechnet aus uns drei Mitgliedern besteht?«
    »Es ist absurd«, sagte Julian mit düsterem Gesichtsausdruck.
    »Sie sagen es.« Spencer klopfte sich den Staub von den Ärmeln und wies den Stallburschen an, seinen Hengst zu satteln. »Sie meinten doch vorhin, Leo sei immer für einen guten Scherz zu haben gewesen. Dieser Punkt geht wohl an uns.«

8
    A melia fragte sich, wo ihr Gemahl so lange blieb. Hatte er etwa ihre Hochzeitsnacht vergessen?
    Sie starrte Löcher in die lavendelfarbenen Wände der Herzoginnensuite und war allmählich am Verzweifeln. Mit einem frustrierten Seufzer sank sie auf das breite Himmelbett und betrachtete den purpurfarbenen, mit Vögeln bestickten Baldachin. Sollten das etwa Kraniche sein? Für Amelia sahen sie eher wie tote Rebhühner aus, bereit für den Kochtopf. Kein inspirierender Anblick für eine junge Braut, die ihre ehelichen Pflichten erfüllen sollte. Hoffentlich bevorzugte der Herzog die Dunkelheit, um die Ehe zu vollziehen.
    Falls er überhaupt kam.
    Sie hatten Beauvale House nach der grotesken Trauungszeremonie ziemlich überstürzt verlassen. Angespannt und schweigend saßen sie in der Kutsche, die sie zu Morlands Stadtresidenz brachte. Am Eingangsportal hatte er Amelia der Haushälterin überlassen, mit der schroffen Bemerkung: »Tripp zeigt dir, wo deine Gemächer sind. Sieh zu, dass du ausgeruht bist.«
    Seitdem hatte sie ihn nicht mehr gesehen.
    Sie hatte sich ausgeruht, sich Tee servieren lassen. Am Nachmittag wollte sie ihre Truhen auspacken und sich ein wenig im Haus umsehen. Ihre neue Zofe teilte ihr jedoch mit, dass das nicht nötig sei. Seine Hoheit habe beschlossen, morgen nach Braxton Hall weiterzureisen.
    Morgen schon?
    Zur Entspannung hatte Amelia ein heißes Bad genommen. Sie hatte sich mit großer Sorgfalt zum Dinner angekleidet – und dann allein gegessen. Als sie sich schließlich todesmutig nach dem Verbleib Seiner Hoheit erkundigte, wurde ihr mitgeteilt, dass der Herzog ausgeritten sei.
    Bereits an ihrem Hochzeitstag hatte er sich aus dem Staub gemacht und ritt lieber aus!
    Jetzt lag Amelia in ihrem feinsten Batistnachtkleid auf dem Bett, nestelte nervös an dem Ausschnitt herum und fragte sich, ob sie einen schrecklichen Fehler gemacht hatte. Ihre Gedanken kreisten um Mr. Bellamys Anschuldigungen, die sie am Morgen heftig zurückgewiesen hatte. Der Duke of Morland mochte ein kalter, arroganter Mistkerl sein, aber ein Mörder? Nein, das konnte sie sich nicht vorstellen.
    Sie dachte an den Bankscheck. Zwanzigtausend Pfund. Er war bereit, zwanzigtausend Pfund für einen Zehntelanteil an einem Rennpferd zu bezahlen – exakt die gleiche Summe hatte er Amelia zugedacht und bekam sie dafür ganz. Das zeigte eindeutig, wo die Prioritäten des Herzogs lagen, oder?
    Und dann hatte er Bellamy wie aus dem Nichts einen heftigen Kinnhaken verpasst.
    Möglicherweise hätte eine andere Dame es erregend gefunden, wenn der Bräutigam ihre Ehre mit einem harten Schwinger verteidigt hätte. Aber Amelia hatte fünf Brüder, die die Ehre ihrer Schwester mit Fäusten verteidigten. Männer gingen nun mal aufeinander los, weil sie sich gern prügelten, und die »Ehrenrettung einer Dame« war für gewöhnlich bloß ein Vorwand.
    Wenn der Herzog Mr. Bellamy zu Boden geschlagen hatte, weil dieser Amelia brüskiert hatte … wozu war er wohl in der Lage, wenn es um etwas wirklich Wichtiges ging?
    Nein, nein und nochmals nein. Sie war an dem besagten Abend mit ihm auf dem Ball gewesen. Gewiss, er war eingetroffen, als Leo bereits tot war, aber … er hatte sich nicht wie ein Mörder verhalten. Oder doch? Suchte so jemand das Bad in der Menge, um den Verdacht zu zerstreuen? Wurde der Täter nervös, wenn man ihn auf

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