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Ein verfuehrerischer Tanz

Ein verfuehrerischer Tanz

Titel: Ein verfuehrerischer Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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Atemzug kämpfen, sollten Sie versuchen, diesen Hengst aus London fortzubringen.«
    »Sie werden den Kürzeren ziehen.« Spencers Augen verengten sich. »Denken Sie an meine Worte: Ich kriege diese Münzen, alle. Und dann gehört dieses Pferd mir. Und wenn Sie glauben, dass uns beide schlichtes Glück unterscheidet …« Verächtlich schüttelte er den Kopf. »… Dann frage ich mich, weswegen Sie so viel Zeit und Mühe darauf verwenden, sich bei den Leuten einzuschleimen, die Sie eigentlich verachten.«
    Bevor Bellamy sich von seinem Schock erholt hatte, wechselte Spencer elegant das Thema.
    »Was wissen wir über Leos Tod?«
    »Vielleicht sollte ich besser Ihnen diese Frage stellen.«
    Spencer ignorierte die unterschwellige Anschuldigung.
    »Hat man die Prostituierte bereits aufgegriffen? Und was ist mit dem Droschkenkutscher?«
    Bellamy schüttelte bedächtig den Kopf.
    »Nichts, und ich kämme jede verdammte Nacht dieses Scheißpflaster Whitechapel durch. Wenn wir hier fertig sind, fahre ich direkt wieder hin. Keine Lust mitzukommen, Hoheit?«
    »Nein, eigentlich nicht.« Spencer winkte den Stallburschen zu sich und übergab ihm den Hengst. Dann nahm er einen Umschlag mit dem Wappen der Morlands aus seiner Brusttasche und hielt ihn Bellamy hin.
    Julian starrte ihn entgeistert an.
    »Was soll ich damit?«
    »Deswegen hab ich Sie herzitiert.« Er drückte Bellamy den Umschlag in die Hand. »Passen Sie gut darauf auf. In dem Umschlag steckt ein Scheck über zwanzigtausend Pfund.«
    Bellamy starrte mit regungsloser Miene auf das Kuvert.
    »Nehmen Sie das Geld und heuern Sie die besten Londoner Privatermittler an. Die sollen in jeder Spelunke und jedem Drecksloch suchen, jede Prostituierte und jeden Botenjungen befragen. Womöglich finden Sie ein paar verschollene Verwandte, aber garantiert nichts, was mich mit Harcliffes Tod in Verbindung bringen könnte.«
    »Das werden wir noch sehen.« Bellamy riss eine Ecke des Umschlags auf.
    Spencer hielt demonstrativ das andere Ende fest.
    »Wenn der oder die Mörder gestellt sind, geht der Rest des Geldes an Lily. Und die Münze bekomme ich.«
    Er ließ den Umschlag los, und Bellamy nickte missmutig.
    Ashworth räusperte sich.
    »Mit Geld kann ich Ihnen zwar nicht dienen, aber wenn Sie mich brauchen, bin ich für Sie da. Ich lass meine Muskeln spielen. Wenn Sie allerdings ein Gerichtsverfahren anstreben« – sein Blick wirkte bedrohlich – »kann ich Ihnen nicht versprechen, dass von den Kerlen noch viel übrig ist, wenn sie vor dem Richter stehen.«
    »Ich bin beeindruckt«, bemerkte Bellamy zynisch. »Ich dachte, Sie hätten Leo kaum gekannt. Dennoch würden Sie für ihn töten?«
    Der Offizier zuckte mit den Achseln.
    »Ich hab schon für weniger getötet.«
    Spencer schwoll buchstäblich der Kamm. Er hatte es restlos satt.
    »Wenn Sie sich weiter sträuben und es nicht billigen, dass ich Osiris mitnehme, muss ich zwangsläufig einen meiner Stallknechte herschicken, der sich kompetent um den Hengst kümmert. Ich reise morgen zurück nach Cambridgeshire. Halten Sie mich über sämtliche Entwicklungen auf dem Laufenden. Bei dieser großzügig bemessenen Summe erwarte ich einen täglichen Expressbericht.«
    »Sie flüchten aber ziemlich überstürzt aus London, was?«, stichelte Bellamy.
    »Ich flüchte nicht, drängende Geschäfte rufen mich auf meinen Landsitz zurück.«
    »Ich sag bloß Flitterwochen«, unkte Ashworth. »Heiße Rendezvous im herzoglichen Himmelbett.«
    Als die beiden Gentlemen einen Blick tauschten, atmete Spencer tief durch. Vielleicht hatten sie Recht, und er brauchte tatsächlich mal wieder guten Sex. Noch ein Grund mehr, diese Besprechung zu beenden und zu Amelia zurückzukehren, die immerhin so viel gesunden Menschenverstand besaß und diese lächerlichen Anschuldigungen ignorierte, und einen sinnlichen Körper, der ihn alles vergessen ließ.
    »Trotzdem ist mir das Ganze nicht geheuer«, konterte Bellamy. »Die Geschichte stinkt doch zum Himmel. Diese Blitzhochzeit und Ihre überstürzte Abreise.«
    Spencer, dessen Geduld an einem seidenen Faden hing, platzte der Kragen.
    »Und wenn ich in London bleibe, werden Sie mich dauernd damit behelligen, dass ich mich in die Nachforschungen einmische und die Justiz behindere. Ich kann machen, was ich will, Sie nehmen mir meine Unschuld nicht ab, weil Sie ein schlechtes Gewissen haben. Sie waren an dem fraglichen Abend mit Ihrem Freund verabredet und haben sich anderweitig vergnügt. Jetzt werden Sie von

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