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Ein verhängnisvoller Auftrag Meisterspionin Mary Quinn I

Ein verhängnisvoller Auftrag Meisterspionin Mary Quinn I

Titel: Ein verhängnisvoller Auftrag Meisterspionin Mary Quinn I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Y.S. Lee
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unwahrscheinlich, dass der Pastor sie entdecken würde. Er sah ziemlich kurzsichtig aus.
    »Habt ihr eure Trauzeugen dabei?«
    Michael sah sich ungeduldig um und Mary hielt den Atem an. Doch sein Blick landete bei der verschrumpeltenGestalt der Kirchendienerin, die langsam den Mittelgang entlangkam. »Da ist die eine: Mrs   … äh   …«
    »Bridges«, sagte die Kirchendienerin hoffnungsvoll. »Die alte Martha Bridges, zu Ihren Diensten.«
    »Gut. Aber wo ist der Pedell?«
    »Mr Potts hat heute seinen freien Tag«, sagte der Pastor. »Ich bin sicher, dass ich bei meinem letzten Gespräch mit Ihnen erwähnt habe, das er jeden zweiten Samstag freihat.«
    Michael wurde grau im Gesicht. »Ich habe es vergessen. Und was ist mit dem Küster?«
    »Ach, der arme alte Marshall, der liegt heute danieder«, sagte Mrs Bridges. »Hat letzte Nacht ein Grab ausheben müssen, das ist ihm in den Rücken gefahren, ganz schlimm.«
    »Haben Sie denn sonst niemanden, der als Zeuge infrage kommt?« Michaels Stimme wurde lauter. »Keine zweite Dame, die die Kirchengestühle aufschließt? Oder eine Putzfrau?«
    Mrs Bridges war aufgebracht. »Wir sind nur eine kleine Gemeinde, Sir.«
    Der Pastor blinzelte verständnislos. »Muss ich davon ausgehen, dass Sie keine eigenen Trauzeugen mitgebracht haben?«
    »Nein. Ich meine, ja.« Michael fuhr sich durch die Haare. »Ich nehme an, wir müssen versuchen, jemanden von der Straße zu holen   … ich hoffe doch, dass das in Ordnung ist, Herr Pastor?«
    Angelica packte seinen Arm fester. »Michael, umGottes willen.« Der Pastor sah sie kurz tadelnd an. »Wir sind doch mitten in   – ich weiß nicht wo. Wir können doch nicht einfach auf die Straße laufen und irgendjemanden fragen   …«
    »Es bleibt uns keine Wahl, Liebes.« Michaels Stimme klang leicht gereizt. »Es tut mir leid   – ich hab es vermasselt. Aber wir können doch jetzt nicht zurück   … oder?« Seine Worte waren bedeutungsschwanger.
    Angelica seufzte. »Das ist ja die reinste Farce.«
    Es entstand eine unangenehme Pause. Michael und Angelica sahen sich wie versteinert an. Mrs Bridges schien ihr Trinkgeld dahinschwinden zu sehen. Der Pastor wirkte einfach nur genervt. Hinter dem Pfeiler rang Mary kurz mit sich. Das war vielleicht genau das, was James für seinen Bruder wollte, aber andrerseits hing es von Informationen ab, die sie noch nicht hatten. Sollte sie eingreifen? Wenn Michael und Angelica heiraten wollten, dann würden sie das so oder so bewerkstelligen. Es war der Zeitpunkt für eine schnelle Entscheidung   …
    Sie trat hinter dem Pfeiler hervor. »Guten Tag, Miss Thorold, guten Tag, Mr Gray.«

Achtzehn
    D ie Wirkung glich, wie Angelica gesagt hatte, der einer Farce. Vier Gesichter wandten sich um und sahen mit offenen Mündern zu, wie sie rasch den Mittelgang entlangschritt. Vier Stimmen legten los, alle auf einmal und durcheinander wie in einem Amateurtheater.
    Angelica (aufgebracht): »Das wagen Sie nicht!«
    Der Pastor (verwirrt): »Ich nehme an, Sie kennen das junge Paar?«
    Michael (aschfahl): »Herrgott, Mary   …«
    Mrs Bridges (entgeistert): »Aber ich dachte, Sie hätten gesagt   …«
    »Es tut mir leid, so in den Gottesdienst zu platzen, Herr Pastor, aber dürfte ich mich wohl kurz mit Miss Thorold und Mr Gray unterhalten?« Als der Pastor nur nickte, setzte sie hinzu: »Privat?«
    Er blinzelte etwas erstaunt. »S-sicher. Möchten Sie die Sakristei benutzen?«
    »Danke, nein«, sagte sie munter. »Hier geht es gut.« Kaum waren der Pastor und Mrs Bridges etwas zurSeite getreten, da explodierte Angelica: »So was Heimtückisches, Nachtragendes und Gemeines!«
    Michael fuhr zusammen und starrte seine Braut an. Er war richtig schockiert.
    Angelica schlug den Schleier zurück, um besser loslegen zu können. Ihre Augen waren enge Schlitze, ihr Gesicht vor Wut verzerrt. »Sie werden uns nicht daran hindern! Ich lasse nicht zu, dass Sie alles verderben!«
    Michael, der völlig durcheinander war, nahm Angelica fest beim Arm. »Mary, ich weiß, das sieht nicht rechtmäßig aus. Es ist absolut gegen alle Regeln, aber bitte   … gibt es etwas, womit ich Sie überzeugen kann, dass ich nur das Beste für Angelica will?«
    Angelicas Augen traten hervor, sodass sie ihrem Vater äußerst ähnlich sah. »Sie können es wohl nicht abwarten, mein Leben zu ruinieren, was? Sie sind ja nur eifersüchtig! Sie wollen Michael, aber Sie kriegen ihn nicht!«
    Mary warf Michael einen Blick zu, der den vergeblichen

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