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Ein verhaengnisvoller Winter

Ein verhaengnisvoller Winter

Titel: Ein verhaengnisvoller Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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gezogen.“
    Ernst sagte eine Weile gar nichts und Richard wartete geduldig, bis er seine Karte gespielt hatte. Als er Richards Blick auf sich spürte, schnaufte Ernst genervt. „Pass auf, Richard. Was interessiert es dich überhaupt, was ich mit der Hedwig zu schaffen hatte? Wenn du wissen willst, wer sie so abgefüllt hat und dann hat alleine nach Hause gehen lassen, dann such denjenigen, zu dem sie so eilig abgezogen ist, nachdem sie sich von mir drei Bier hat ausgeben lassen“, brummte Ernst schlechtgelaunt.
    „Und wer war das?“
    „Keine Ahnung. In einem Augenblick unterhält sie sich mit mir und im nächsten verabschiedet sie sich, weil sie jemanden entdeckt hatte, der ihr gewunken hat.
    „Ach, und wer?“, rief Richard neugierig.
    „Was weiß ich. Konnte nicht sehen, wem sie zurückgewunken hat. Sie hat sich dann durch die Menge gequetscht und weg war sie.“
    Richard nahm einen Schluck von seinem Bier und wandte sich W alter zu.
    „Da hattest du ja mit der Anneliese mehr Glück, was?“ Walter sah ihn merkwürdig an. Ein bisschen unangenehm war es Richard schon, dass er hier wie ein Tratschweib die Leute ausfragte. Die älteren Männer fragten sich bestimmt grade, was ihn deren Altweiberabenteuer interessierten.
    „Weiß zwar nicht, was dich das angeht, aber da gibt es nichts zu erzählen. Kaum bin ich mit der bei Meiss angekommen, da sagt sie auch schon zu mir, dass sie sich jetzt leider verabschieden muss. Und schwupp, weg war sie.“ Walter knallte eine Karte auf den Tisch.
    „Vielleicht gefie l ihr deine Gesellschaft nicht“, warf Franz ein, der vierte am Tisch.
    „Pah. Dann frag ich mich, warum sie mich dann zehn Minuten vorher gedrängt hat, mit ihr den Ochsen zu verlassen und woanders hinzugehen.“ Walter zog vielsagend die Augenbrauen hoch. „Und kaum sind wir woanders, da macht sie sich dünne. Tss. Mit den Weibern heutzutage ist nichts mehr los, das kann ich euch sagen“, schloss er und konzentrierte sich wieder auf sein Kartenspiel.
    „Und keiner von euch hat die Hedwig oder die Anneliese nachher noch gesehen?“, fragte Richard.
    Als er nur Kopfschütteln erntete, trank er sein Bier aus und macht sich seine Gedanken.
     
    „Komm, Lina, jetzt bleib mal bei der Mama.“ Lisbeth nahm ihre aufgedrehte Tochter an die eine und Franz an die andere Hand.
    Josefine schob den kleinen Heinz und Margot folgte mit Gabi hinter ihnen, da auf dem schmalen Bürgersteig nicht genug Platz war.
    „Und du meinst, das bringt was, wenn wir jetzt mit all den Kindern da auftauchen?“, ertönte Margots Stimme zweifelnd von hinten.
    Lisbeth drehte sich um. „Keine Ahnung, aber schaden tut es bestimmt auch nicht. Ich hab mit dem Pastor gesprochen, und der meint, es gibt Hilfen für Familien, die in Geldnot sind. Es schadet ja nicht, wenn wir die Kinder als Unterstützung mitbringen.
    „Also, ich weiß nicht. Das sieht so bettelhaft aus.“
    „Margot! Kindergartenplätze sind nicht genug da. Abgesehen davon, dass wir sie uns sowieso nicht leisten könnten. Lina und Franz sind für die Schule noch zu klein. Und Mama kann nicht vier Kinder hüten, zumal deins noch so klein ist. Selbst wenn Josefine noch ein paar Monate länger hierbleiben würde, bleibt das Problem bestehen, dass irgendwann keiner da ist, der auf die Kinder aufpasst. Und wie sollen wir dann arbeiten?“
    „Noch haben wir die Stelle in der Seidenweberei doch gar nicht.“
    „Und darum gehen wir ja auch jetzt zu der Frau auf dem Amt. Damit sie uns hilft, bis wir selber Geld verdienen“, erklärte Lisbeth ungeduldig das Offensichtliche.
    „Könnt ihr mal weitergehen? Ihr versperrt den anderen Leuten den Weg“, erklärte Josefine mit einem entschuldigenden Blick auf die alte Frau, die kopfschüttelnd auf der Straße an ihnen vorbei lief.
    Die beiden anderen Frauen ignorierten sie. „Trotzdem bettel ich nicht gerne. Wär doch bloß der Theo nicht tot“, haderte Margot mit ihrem Schicksal.
    Lisbeth ließ die Schultern hängen und jeglicher Kampfgeist verließ sie. „Meinst du, ich vermiss den Toni nicht? Er mochte ja sein, wie er wollte, aber er hatte auch seine guten Seiten, egal was ihr denkt. Und er hat immer gutes Geld nach Hause gebracht.“ Lisbeth blinkte die aufsteigenden Tränen weg und gab dem Zerren Linas nach. Schweigend nahmen sie ihren Weg wieder auf.
    Immer noch schweigend saßen sie wenig später auf dem Bürgermeisteramt auf unbequemen Stühlen und versuchten, die Kinder auf ihren Plätzen zu halten.
    „Die Lina hat

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