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Ein verhaengnisvoller Winter

Ein verhaengnisvoller Winter

Titel: Ein verhaengnisvoller Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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nachdem sie sich nach ihrem Besuch beim Amt auf dem Heimweg befunden hatten, eine Nachricht in den Briekasten geworfen, was ihr befremdliche Blicke und Kopfschütteln von Seiten ihrer Begleiterinnen eingebracht hatte. Aber heute war eine gute Gelegenheit, sich mit ihm alleine zu treffen, denn sie wusste, dass Richard die ganze Woche über Spätschicht hatte. Nun öffnete er die Türe und hielt überrascht inne. „Morgen, Josefine. Wen hast du denn alles mitgebracht?“
    „ Aber das weißt du doch. Das hab ich dir doch geschrieben“, sagte sie verwundert, während sie dabei zusah, wie Richard die Kinder begrüßte. Die anderen waren heute alle bei Hedwigs Beerdigung und da Josefine Hedwig am wenigsten nahe gestanden hatte, hatte sie sich bereit erklärt, währenddessen auf die Kinder aufzupassen.
    „Das weiß ich doch, Josi. Ich hab doch bloß Spaß gemacht. Siehst du, ich hab sogar schon meine Jacke an, weil ich dachte, dann können wir direkt los, mit den Kindern spazieren gehen“. Lächelnd sah Richard aus seiner hockenden Stellung auf.
    Josefines Herz machte bei diesem Anblick einen unwillkommenen Satz und unbehaglich wich sie seinem Blick aus. „Ja, Kinder, dann mal los.“ Gemeinsam zogen sie los und die ersten Minuten war Josefine damit beschäftigt, den aufgeregten Erzählungen der Kinder zu lauschen, die Richard kaum zu Wort kommen ließen. „Du warst schon lange nicht mehr bei Lisbeth zu Besuch, nicht wahr?“, bemerkte Josefine schließlich, als alle wichtigen Neuigkeiten ausgetauscht waren.
    „Du weißt doch, dass sie nicht gut auf mich zu sprechen sind.“
    „Das hat dich doch sonst auch nicht abgehalten.“
    „Ich hab viel gearbeitet. Und ich hab mich im Dorf umgehört.“ Er sah sie an. „Ich wär auch lieber öfters vorbei gekommen“, lächelte er vielsagend.
    Josefine reagierte nicht und setzte stattdessen Heinz im Wagen zurecht, der Gabi vor sich sitzen hatte.
    „Ich hab mich auch gefragt, Josi, ob wir nicht am Wochenende nochmal was unternehmen könnten“, fuhr Richard unerschrocken fort und Josefine war froh, dass sie keine Wahl hatte, denn sonst wäre sie versucht gewesen, seine Einladung anzunehmen. „Ich fahr am Freitag nach Hause, Richard.“
    „Oh.“ Enttäuscht sah er sie an. „Aber du komm st doch wieder, oder?“, fragte er alarmiert.
    „Ja, natürlich. Am Sonntagabend komm ich wieder zurück.
    „Für einen Augenblick hab ich gedacht, du wolltest wieder ganz nach Hause.“
    „Richard! Dann hätte ich dir ja wohl vorher Bescheid gesagt“, rief sie empört.
    „Hättest du, ja?“, lächelte Richard.
    „Natürlich!“, versicherte Josefine vehement. „Das kannst du dir ja wohl denken.“ Doch sobald sie ihre Worte ausgesprochen hatte, hätte sie sich am liebsten auf die Zunge gebissen.Sie wollte Richard schließlich nicht noch mehr ermutigen. „Aber ins Kino gehe ich wahrscheinlich trotzdem“, führte sie deshalb auch gleich an.
    „Ach ja? Mit wem denn?“, fragte Richard nicht mehr ganz so gutgelaunt.
    „Mal sehen. Ein guter Freund hat mir geschrieben, er würde mich gern mal ausführen, wenn ich wieder mal in Essen bin“, zwang sie sich, zu sagen.
    „ Aha. Da freust du dich sicher, deinen guten Freund wieder zu sehen“, vermutete Richard brummig.
    „Äh, ja“, zwang sich Josefine auf Richards brummigen Tonfall zu erwidern.
    „Und da schreibt ihr euch immer schön regelmäßig?“
    Josefine warf einen prüfend en Blick in seine Richtung und schweren Herzens zwang sie sich, ein wenig zu übertreiben. „Oh, ja. Der Anton und ich kennen uns schon lange. Und seit meinem letzten Besuch zu Hause schreiben wir uns regelmäßig.“
    „ Anton, ja? Habt wohl viel gemeinsam unternommen, ihr zwei, wenn du mal zu Hause warst, was?“
    „Nun ja, wir waren mal aus.“ Einmal, mit Rosemarie und ein paar anderen Freunden. Aber das zählte ja schließlich auch, nicht wahr.
    „Ich hoffe, da hast du nicht so viel getrunken. Lässt du dich von allen Verehrern anfassen und küssen?“
    Empört sah Josefine in Richards wütendes Gesicht. „Was fällt dir ein? Für was für eine häl tst du mich eigentlich? Denkst du, es ist meine Angewohnheit, einem Mann irgendwelche Freiheiten zu gestatten?“
    „Genau das frag ich mich grade“, schrie Richard.
    „Schrei doch nicht so“, stieß Josefine aus. „Du erschreckst die Kinder.“ Und mich auch, dachte Josefine, während sie sich schnell umguckte, ob noch jemand etwas von ihrem Streit mitbekommen hatte. Dann zwang sie sich,

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