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Ein verruchter Lord

Ein verruchter Lord

Titel: Ein verruchter Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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ihm aus, ohne dass er sich seine Reaktion erklären konnte. Er schob sie einfach auf die lange Zeit sexueller Abstinenz.
    Auch bei Laurel bewirkte der körperliche Kontakt widersprüchliche Gefühle. Sie riss sich von ihm los und wich zurück, ihn dabei finster anschauend, doch die Wärme seiner Hand auf ihrem Arm brachte auch andere Saiten in ihr zum Schwingen. Irritiert rieb sie sich den Ellenbogen. Eine kurze, elektrisierende Berührung, und die Erinnerungen kehrten zurück, ließen sie alles von Neuem erleben. Diese verzauberten Momente, als seine großen Hände geschickt jeden Zentimeter ihres Körpers erkundet und sie immer wieder zum Höhepunkt getrieben hatten – als sie vor Lust fast verging.
    Sie rief sich zur Ordnung. Noch mehr Grund, ihn zu hassen, redete sie sich ein, denn anschließend hatte er sie schließlich fallen lassen. Jetzt schaute er sie aus diesen geheimnisvollen Augen an, die wie die Spiegel seiner Seele waren, dunkel und unergründlich. Es sei denn, man kannte den Schlüssel, um die Tür zu öffnen. Sie hatte einmal geglaubt, ihn zu kennen und den Weg zu ihm zu finden – und dann war alles bloß Lug und Trug gewesen, denn er hatte sie verraten.
    Genug davon. Sie machte einen Schritt in Richtung der Treppe, und als er sie zurückhalten wollte, wich sie zurück. » Ich nehme sie mit, und du wirst uns niemals wiedersehen, du elender Schuft. «
    Jack runzelte die Stirn. » So viel habe ich inzwischen mitbekommen. Nur verstehe ich nicht, womit ich deinen Hass verdiene. «
    » Nein? « Mit einem fast unmenschlichen Schrei, in dem alle Qual der vergangenen Jahre lag, stürzte sie sich auf ihn und hämmerte mit geballten Fäusten gegen seine breite Brust. » Du mieser, seelenloser … «
    Er zog sie in die Arme und hielt sie fest an sich gepresst. » Laurel! «
    Ihr Widerstand erlosch. Sie konnte nicht nach ihm schlagen, solange sie in seiner Umarmung gefangen war. Aber sie brauchte ihre Wut, um weiterzukämpfen. Jack, ihre Eltern, ihre Schwester – alles Menschen, die ihr nahestanden. Und doch hatte jeder von ihnen dazu beigetragen, einen Teil ihres Herzens zu zerstören. Bis am Ende nur noch Schmerz und schwarze, alles verschlingende Einsamkeit übrig waren.
    Das konnte und wollte sie nicht länger dulden, und darum wehrte sie sich, schlug und trat und fluchte, um aus seinen Armen freizukommen. Er reagierte nicht, hielt sie nur unerschütterlich fest, bis sich ihr Zorn in dumpfe Erschöpfung verwandelte.
    Ihr Atem ging stockend, als würde sie schluchzen, als sie die Hände auf seinen Brustkorb legte. » Lass mich los « , flüsterte sie.
    Jack reagierte nicht. Auch nicht, als sie ihre Worte wiederholte. Er hatte den Kopf zur Seite gedreht, die Augen geschlossen und presste die Kiefer so hart zusammen, dass die Sehnen an seinem Hals hervortraten. Irgendetwas stimmte nicht, dachte sie.
    Und dann spürte sie den Grund. Fühlte die Härte, die sich gegen ihren Bauch zu drücken begann. Wie damals, als sein Begehren eine lange Nacht ihr allein gegolten hatte. Erinnerungsfetzen bestürmten sie: an seine Größe, seine Hitze, seine wie von Seide überzogene Härte in ihren Händen, in ihrem Körper, in ihrem Mund …
    Laurel schaffte es nicht, diese Gefühle zu ignorieren. Im Gegenteil. Sie wurde feucht und bereit für ihn. Selbst ihr Körper wurde zum Verräter. Trotz allen Hasses und aller Demütigungen sehnte sie sich nach dieser Nacht zurück, nach diesen Momenten purer Ekstase. Wollte es nicht akzeptieren, dass ihr solches Erleben für immer verwehrt sein sollte. Erst zu erfahren, dass es so etwas gab, und es dann entzogen zu bekommen, das empfand sie als zusätzlichen Betrug.
    Für einen langen, atemlosen Moment, der ihr wie eine Ewigkeit erschien, standen sie aneinandergepresst da. Ohne Kampf, ohne Streit. Sie ließ die Stirn gegen seine Brust sinken, legte die Hände flach daneben, spürte seine Wärme und seinen Herzschlag.
    Ihr eigenes Herz klopfte bis zum Hals, und in ihrem Schoß breitete sich ein dumpfes Pulsieren aus, ein Sehnen, endlich ausgefüllt zu werden. Stille umhüllte sie wie ein Spinnennetz, hielt sie gefangen, umhüllte und schützte sie.
    Jacks Gedanken überschlugen sich. Was tat er hier? Mit Laurel, die er immer nur als Amaryllis’ kleine Schwester betrachtet hatte? Wie kam es, dass sein Körper sie kannte? Dass er sie begehrte mit einer Intensität, die ihn bis ins Mark erschütterte und sein Glied zu Stahl werden ließ?
    Erinnerungsfetzen vermischten sich in seinem

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